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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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öffneten noch vier weitere, bevor sie aufgaben und sich damit abfanden, dass in den Bunkern nichts zu finden war.
    Ein Stück weiter stießen sie auf einen Lastwagen, in dem noch der Schlüssel steckte. Die Batterie war leer. Aber auf der Bank lag eine kleine Flasche Mineralwasser. Sie war halb voll.
    Sie ruhten sich im Schatten des Lasters aus und teilten das bisschen Wasser.
    »Das ist ja wohl eine Enttäuschung«, sagte Sam.
    »Hättest du gerne ein paar Bomben gefunden?«, fragte Dekka.
    »Nein, ich dachte eher an einen Berg von Soldatenmahlzeiten – wie heißen die noch mal?«
    » EP a«, sagte Jack. »Einmannpackungen.«
    »Ja, genau die. Eine Million davon.«
    »Wenn wenigstens der Laster anspringen würde, dann müssten wir nicht mehr laufen«, meinte Dekka.
    Sie gingen wieder weiter. Der halbe Liter Wasser war längst zu einer Erinnerung verblasst, als in der Ferne allmählich der dumpfe Glanz und schließlich die Barriere selbst sichtbar wurde.
    »Okay, wir halten uns links«, sagte Sam. »Lasst uns den verdammten See finden und in die Stadt zurückkehren.«
    Die Barriere verlief jetzt rechts von ihnen. Das Terrain wurde mühsamer, ein von tiefen Rinnen durchfurchter Wüstenboden, als wären hier früher Flüsse verlaufen.
    Schließlich kam ein niedriges Gebäude in Sicht, das in der Hitze flimmerte wie eine Fata Morgana und Sam an die Behelfsgebäude erinnerte, die von Schulen manchmal »vorübergehend« benutzt wurden.
    Es hatte kaum Fenster und die wenigen verschwanden hinter den horizontalen Schrägen uralter Jalousien. An mehreren Stellen ragten Klimaanlagen aus den Wänden.
    Sie erreichten einen Parkplatz, auf dem noch mehr mit Sandfarbe getarnte Laster herumstanden. Auch ein paar Zivilfahrzeuge. Alle fein säuberlich zwischen den weißen Markierungen geparkt.
    Eine hohe Antenne zeigte in den Himmel. Und hinter dem Gebäude, etwas weiter weg, standen riesige rost-, ocker- und sandfarbene Blöcke herum.
    »Hey!«, rief Jack. »Das ist ein Zug.«
    Sam sah auf der Karte nach. Erst jetzt begriff er, dass die senkrecht gestrichelte Linie eine Eisenbahnstrecke darstellte. Er wünschte sich, er hätte daran gedacht, ein Fernglas mitzunehmen. Mit dem Gebäude stimmte irgendwas nicht. Es war zu isoliert. Als wäre es absichtlich an dieser abgelegenen Stelle errichtet worden. Sam bezweifelte, dass es auf einem Satellitenfoto überhaupt sichtbar wäre. Mit Ausnahme einiger Autos war hier alles in derselben Ockerfarbe gehalten wie die sie umgebende Wüste.
    »Sehen wir uns zuerst das Gebäude an.«
    Die Tür war nicht verschlossen. Sam öffnete sie vorsichtig. Eine Staubschicht bedeckte den Linoleumboden. Sie betraten einen Hauptraum, von dem zwei Korridore abgingen. Aber auch zwei Einzelbüros, die hinter Glasscheiben lagen.
    In dem Hauptraum standen sechs graue Schreibtische aus Metall mit altmodischen Bürostühlen davor. Die Bildschirme der Computer waren schwarz. Nichts leuchtete. Es herrschte drückende Hitze.
    Sam sah sich die gerahmten Fotos auf den Schreibtischen an. Die Familie von irgendwem: zwei Kinder, eine Frau und eine Mutter oder Großmutter. Auf einem anderen Tisch erspähte er einen Stressball. Abgesehen davon, lagen nur offiziell aussehende Mappen herum und uralte Disketten.
    Staub überall. In einer kleinen Vase steckten die Stängel längst vertrockneter Blumen. Auf dem Boden lagen Zettel, die von den Tischen geflattert waren.
    Es war gespenstisch. Dabei kannten sie das alles schon: liegen gebliebene Autos, verlassene Häuser und leere Büros.
    Etwas hatten sie jedoch schon lange nicht mehr gesehen, es stand auf einem Tisch: ein offenes Glas Nutella, aus dem ein Löffel ragte.
    Wie auf Kommando stürzten sich alle drei gleichzeitig darauf.
    »Da ist noch was drin!«, rief Jack so glücklich, als hätte er gerade eine der größten Entdeckungen aller Zeiten gemacht.
    Sam und Dekka grinsten. Es war ein großes Glas und es war mindestens zur Hälfte voll.
    Jack zog den Löffel heraus. Die Schokocreme tropfte träge und dickflüssig herunter.
    Jack schloss die Augen, dann steckte er sich den Löffel in den Mund. Ohne ein Wort zu sagen, tunkte er ihn noch mal ins Glas und reichte ihn dann an Dekka weiter.
    Es war wie ein religiöses Ritual. Sie schoben sich abwechselnd den Löffel in den Mund, jeder schweigend und berauscht von der Geschmacksexplosion, dieser Süße auf ihrer Zunge, die schon so lange nichts als Fisch und Kohl gekostet hatte.
    »Mann, ist das lange her!«, sagte Dekka. »So was

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