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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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darum, was in der Stadt los war. Quinn hoffte, dass jemand daran denken würde, sie auf dem Laufenden zu halten. Und dass man sie nicht einfach vergessen würde.
    Von den Fischern schien keiner krank zu sein. Bis jetzt hatte niemand über Beschwerden geklagt. Vielleicht lag es daran, dass sie kaum Kontakt zu anderen Kids hatten und die meiste Zeit auf dem Meer verbrachten. Vielleicht würden sie am Ende heil aus der Sache rauskommen.
    Quinn sah zu, wie die Sonne zum Horizont sank. Er stand auf und setzte sich abseits von den anderen auf eine Felszunge, die ein paar Meter weit ins Meer ragte. Sonderbar, wie sehr er seine Arbeit inzwischen liebte und wie gerne er aufs Meer hinausfuhr. Früher war er Surfen gegangen. Ohne Wellen war das jetzt zwar nicht mehr möglich, aber das Wasser war noch da. Viel zu glatt und friedlich, doch immerhin ein Rest Ozean. Quinn konnte sich ein Leben ohne Meer überhaupt nicht mehr vorstellen.
    Was würde er tun, sollte die Barriere eines Tages verschwinden? Warten, bis er alt genug war, um nach Alaska oder Maine zu ziehen und dort Fischer zu werden? Er musste lachen. Früher wäre ihm das nicht im Traum eingefallen.
    Aber jetzt konnte er nicht einmal mehr so tun, als käme für ihn ein Studium und eine Laufbahn als Jurist oder Unternehmer oder sonst was infrage, wie es sich seine Eltern gewünscht hatten.
    Er hatte eine Schwelle überschritten. Das war ihm völlig klar und es machte ihn auch ein wenig traurig. Denn normale Kinder würden sie nie wieder sein. Keiner von ihnen. Und schon gar nicht diejenigen unter ihnen, die es in der FAYZ geschafft hatten, auf die eine oder andere Weise glücklich zu werden.
    Weit draußen sah er ein Licht. Es kam aus der Richtung der Inseln. Als in Perdido Beach noch alles voller Lichter war, wäre es ihm nie aufgefallen.
    Caine und Diana waren auf einer der Inseln gelandet. Bei der Vorstellung, dass das Licht aus Caines Schlafzimmer kam und Caine womöglich auch gerade in die Dunkelheit starrte, schauderte ihm. Solange der Typ lebte, würde es keinen echten Frieden geben.
    Quinn wandte den Blick weiter nach Süden. Sams Sonnen in den Häusern waren nicht hell genug, um die Stadt erkennen zu können. Nur die Umrisse des Clifftop Hotels zeichneten sich im rötlichen Glanz des Sonnenuntergangs gegen die Barriere ab.
    Lana – Quinn hatte sie gemocht. Eine Zeit lang hatte er sogar gedacht, dass sie ihn ebenfalls mochte. Aber Lana hatte sich verändert. Für jemanden wie Quinn war sie zu angesehen, zu mächtig geworden.
    Wie auch Sam, der früher sein bester Freund gewesen war. Die beiden gehörten einer anderen Klasse an.
    Sam war ein Held. Ein Anführer.
    Und Lana? Sie war grandios und tragisch zugleich. Wie die Figur aus einer antiken Tragödie.
    Und Quinn selbst? Er war Fischer.
    Nur im Unterschied zu den beiden war er glücklich. Er wandte den Kopf zu seiner Crew. Sie reinigten die Netze, rollten die Leinen auf, schnitten Gras, um Betten zu machen, klagten über dieses und jenes, erzählten einander Witze und Geschichten, die jeder von ihnen längst kannte, lachten.
    Quinn vermisste seine Eltern. Auch Sam und Lana. Aber seine Familie, das waren jetzt die Fischer.
    Roscoe war vor Erschöpfung eingeschlafen. Er wachte auf, weil sein Bauch furchtbar juckte. Er kratzte sich durch sein T-Shirt.
    Dann nickte er wieder ein. Aber seine Träume hinderten ihn daran, tief zu schlafen. Sie und das Jucken.
    Er wachte wieder auf und tastete nach der juckenden Stelle. Er spürte einen Knoten, wie eine Schwellung. Und wenn er ruhig hielt und mit dem Finger auf die Stelle drückte, bewegte sich etwas unter der Haut.
    In dem kleinen Zimmer schien es auf einmal eiskalt zu sein. Roscoe fröstelte.
    Er trat ans Fenster, weil er hoffte, dass es dort ein wenig heller war. Der Mond schien, wenn auch nur schwach. Roscoe zog sich das T-Shirt über den Kopf und blickte auf seinen Bauch.
    Da bewegte sich etwas. In ihm drin. Er fühlte es unter den Fingerspitzen. Als stieße etwas von innen gegen die Bauchdecke. Er spürte es aber nicht, nicht in seinem Bauch. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sein ganzer Körper taub war. Obwohl er die Finger fest auf die Haut presste, merkte er dort keinen Druck …
    Plötzlich platzte sie auf!
    »Aaaaaah!«
    Als sich durch das Loch etwas herauszwängte, kreischte er vor Entsetzen.
    »Oh nein. Bitte nicht. Nein, nein, nein!«
    Roscoe stürzte schreiend zur Tür, rüttelte an der Klinke. Er brabbelte und schluchzte, doch die Tür gab nicht

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