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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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wäre auf einmal alles wieder in Ordnung«, sagte Sam mit einem breiten Grinsen im Gesicht. »Als hätte das Universum beschlossen, uns endlich wieder mal anzulächeln.«
    Rülps.
    »Oh ja«, sagte Dekka.
    Jetzt grinsten alle drei.
    »Jack!«, schrie Sam.
    »Geht grad nicht!«, rief Jack zurück.
    »Her mit dir! Sofort!«
    Jack kam angerannt, als rechnete er mit Ärger. Sam hielt ihm fröhlich eine Dose hin.
    »Ist das …?«
    »Ja«, bestätigte Sam.
    Krack-tsch!
    Rülps.
    Jetzt weinte Jack wirklich. Er schluchzte und trank und rülpste und lachte.
    »Du schnappst uns doch nicht über?«, fragte Dekka ihn besorgt.
    »Es ist nur …« Jack schien keine Worte zu finden.
    Sam legte ihm den Arm um die Schulter. »Ja, Mann. Das haut einen um, was? Zu viel von der alten Welt auf einmal.«
    »Ich esse Ratten«, sagte Jack unter Tränen.
    »Wir alle essen Ratten«, erwiderte Dekka. »Und sind froh, wenn wir eine dicke, saftige bekommen.«
    »Stimmt«, murmelte Toto besorgt. »Sie essen wirklich Ratten. Von Ratten war vorhin keine Rede, Spidey.«
    Die Sonne wanderte bereits Richtung Horizont.
    »Wir müssen uns noch die restlichen Container ansehen«, sagte Sam. »Und dann weiter und den See finden.«
    »Wir brauchen kein Wasser mehr!«, rief Jack. »Wir haben Pepsi!«
    »Was natürlich wunderbar ist und für ein paar Tage reichen dürfte«, sagte Sam. »Aber nur, wenn wir es schaffen, all die Dosen in die Stadt zu karren.«
    Das brachte Jack zur Besinnung. Er nickte. »Du hast ja Recht. Entschuldige. Ich war bloß … weiß nicht, aber ein paar Minuten lang dachte ich, es wäre tatsächlich vorbei.«
    Der Abwechslung halber nahmen sie sich als Nächstes den Güterwaggon vor. Als sie die Tür aufschoben, drang ein ekelhafter, süßlicher Gestank heraus.
    Der Güterwaggon war mit Orangen beladen gewesen. Das war aber nur noch an den bunten Aufklebern auf den Kisten erkennbar. Die Früchte waren in der Hitze verfault. Den Boden des Waggons überzog eine klebrige Flüssigkeit und aus manchen der Kisten wuchs pelziger Schimmel zu den unglaublichsten Formen heran.
    »Zu spät. Leider«, sagte Sam.
    »Orangen wären auch lecker gewesen«, bestätigte Toto.
    Im letzten Container stießen sie auf eine gemischte Ladung: Stanleymesser, Schraubschlüssel, Sägen und diverse Fitnessgeräte.
    Doch das interessierte sie schon längst nicht mehr. Dafür waren sie noch viel zu sehr mit dem Inhalt des vorletzten Containers beschäftigt: Er war voller Raketenwerfer.
    Nach dem großen Brand hatte es im Krankenhaus viel schlimmer geklungen. Die Kinder hatten sich die Seele aus dem Leib geschrien. Sie hatten nach Lana geschrien.
    Jetzt waren keine Schreie zu hören. Dafür ein Chor an Hustenanfällen. Ein trockenes Bellen. Als wollten sie sich diesmal nicht die Seele aus dem Leib schreien, sondern sie heraushusten.
    Dahra stand neben einer Pritsche und legte gerade einen kalten Lappen auf die Stirn eines kleinen, fieberroten Mädchens, als Lana und Sanjit hereinkamen. Sie bemerkte die beiden nicht einmal.
    Lana machte sich schnell ein Bild von der Lage. Zwanzig? Einundzwanzig? Manche lagen auf Pritschen, andere auf Matratzen, alle unter einem Stapel Decken, die aus den umliegenden Häusern geholt worden waren. Ein paar lagen kaum bekleidet auf dem kühlen Fliesenboden.
    Und fast alle husteten ohne Unterlass.
    Dahra hob den Blick, als Lana sie ansprach. »Lana, Gott sei Dank. Willst du es noch einmal versuchen?«
    Lana breitete hilflos die Hände aus. »Ja, aber ich fürchte, meine Kraft wirkt hier nicht.«
    Dahra wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie sah aus, als hätte sie seit Tagen kein Auge zugetan. »Man nennt das eine Sekundärinfektion. Jemand fängt sich einen Virus ein und dann kommt noch etwas anderes dazu. Das ist oft der Grund, warum die Leute sterben.«
    »Du bist der Boss«, sagte Lana und meinte es auch so. Aber nur bei Dahra.
    »Sie«, Dahra zeigte auf das Mädchen. »Fang bei ihr an. Einundvierzig Grad Fieber. Pookie hatte diese Temperatur, bevor …«
    Lana ging zu dem Mädchen. Sie kannte sie von irgendwoher. Ihr Name war Judith, sicher war sie sich aber nicht, denn ihr Gesicht war in Schweiß gebadet und rot vom Husten. Die Haare klebten ihr in nassen Strähnen am Kopf und die angsterfüllten Augen starrten trüb vor sich hin.
    Als Lana ihre Hand auf die Stirn des Mädchens legte, wäre sie beinahe zurückgezuckt, so sehr glühte sie. Wie ein heißer Teller aus der noch dampfenden Spülmaschine.
    Beim Heilen hielt

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