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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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getreten.
    »Schnappt ihn!«
    »Ja!«
    »Schlag noch einmal zu!«
    »Nein!«, schrie Albert, doch jetzt versetzte ihm Turk mit dem Gewehrgriff einen Hieb ins Gesicht. Ihm strömte Blut aus der Nase. Seltsamerweise tat sie kaum weh, sondern fühlte sich eher betäubt an. Seine Gedanken waren zersprengt und bruchstückhaft.
    »Was …?«, stieß er hervor.
    Seine Pistole. Weg. Wo? Er drückte seine eigene Hand, als wäre er kurzfristig verblödet, unfähig zu denken …
    Turk packte ihn am Nacken und stieß ihn mit dem Gesicht voran in das Wirtschaftsbuch. Kaum noch bei Sinnen befürchtete Albert, das Blut könnte die Aufzeichnungen unleserlich machen.
    Als ihn jemand in den Rücken und in die Seiten boxte und sein Gesicht mit aller Kraft in das Buch hineinpresste, stöhnte er laut.
    Jetzt riss Turk ihn hoch und stieß ihn gegen die Wand.
    Alberts Beine gaben nach und er landete hart auf dem Hintern.
    Die vier ragten über ihm. Albert wusste, dass er gleichzeitig Blut und Tränen vergoss. Und er wusste auch, dass nur das diese Schweine zufriedenstellen würde.
    »Was wollt ihr?«, lallte er und bemerkte erst jetzt, dass sie ihm einen Zahn ausgeschlagen hatten.
    »Was wir wollen?«, höhnte Turk. »Alles, Albert. Wir wollen alles.«
    Diana hatte das Bedürfnis zu duschen. Sie wusch sich die Haare mit Shampoo und spülte sie mit Conditioner. Anschließend rasierte sie sich die Beine und die Achselhöhlen. So normal. Wie früher, als sie noch daheim war. Abgesehen davon, dass jetzt kein Freund ihrer Mutter auftauchte und so tat, als würde er nach einer Aspirin oder sonst was suchen. Die Schweine.
    Nur sehr widerwillig drehte sie das Wasser ab. Sie hätte ewig unter dem Strahl stehen bleiben können. Aber die Erinnerung daran, wie sie Essen verschwendet hatten, bis sie fast verhungert wären, steckte ihr noch in sämtlichen Gliedern. Was Verschwendung anging, hatte sie ihre Lektion gelernt.
    Sie wickelte sich in eins der flauschigen Badetücher und putzte sich die Zähne. Dann kehrte sie in ihr Zimmer zurück, wo Caine wartend neben ihrem Bett stand und nervös an seinem Daumennagel kaute.
    Diana ging zu ihm. Sie berührten sich nicht, standen einander aber so nahe, dass Diana seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte.
    »Warum hast du mich gerettet?«, fragte sie.
    Caine holte tief und bebend Luft, als machte er sich bereit, kopfüber in eiskaltes Wasser zu springen. »Weil ich …« Er verstummte, blinzelte, als erstaunte ihn selbst, was er im Begriff war zu sagen. »Weil ich nicht wüsste, was ich ohne dich täte. Wie soll ich ohne dich leben? Darum.«
    »Darum?«
    »Weil du der einzige Mensch bist, den ich brauche.«
    Diana musterte ihn skeptisch. Hatte er sich verändert? Wenigstens ein bisschen? Oder machte er ihr nur etwas vor?
    Wahrscheinlich würde sie es nie erfahren. Aber in diesem Moment wusste sie auch, dass das alles war, was sie von ihm bekommen würde. Und dass es genug war.
    Sie nahm seinen Kopf in beide Hände und zog ihn zu sich heran. Sie küsste ihn hart. Es war ein hungriger, gieriger, wilder Kuss. Keine Zeit, um zu atmen, keine Zeit, um sanft zu sein, keine Zeit für noch mehr blöde Fragen und Zweifel.
    Diana wich einen Schritt zurück, löste das Badetuch und ließ es fallen.
    Caine gab einen Laut von sich wie ein Tier in der Schlinge.
    Sie stieß ihn mit beiden Händen aufs Bett.
    Er zerrte an seinem Hemd, wollte es ausziehen.
    »Nein, das mache ich«, sagte Diana. »Ich mache alles.«

Pete
    Irgendetwas stimmte nicht. Er balancierte nicht mehr auf der Glaskante. Er war heruntergefallen. Fiel immer noch.
    In seinen Ohren rauschte es. In seinem Körper brannte ein Feuer, und dieser Körper war jetzt alles, was er sehen konnte. Die Schwester war ein fernes Echo, die Dunkelheit weit weg.
    Er steckte in sich selbst, glühend und zuckend, und er fiel. Fiel immer weiter bis in alle Ewigkeit.
    Er versuchte, seine Mutter zu finden, aber sie blitzte nur kurz auf und entglitt ihm wieder.
    Die kühle Brise konnte ihn nicht erreichen. Sie fuhr ihm über die Haut, löschte aber nicht das Feuer in ihm.
    Er spürte, wie sich sein Körper leerte. Falsch. Falsch, sich selbst zu sehen, falsch, zuzulassen, dass sein Körper einen so großen Teil seines Verstands einnahm und alles andere verdrängte.
    Schmerzen. Eine Explosion, eine von vielen, die aus ihm hervorbrachen und in ihm weiß glühende Pfeile verschossen. Wieder und immer wieder.
    Seine Schwester war verzweifelt, außer sich, viel zu grell, viel zu

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