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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Dahra.
    »Den Tod kann ich nicht heilen.«
    In diesem Moment tauchten zwei Kids im Türrahmen auf. Sie trugen ein Mädchen herein. Obwohl Lana sich am anderen Ende des Raums befand, erkannte sie, dass das Mädchen bereits gestorben war.
    Dahra sah es auch. »Legt sie hin«, sagte sie. »Da, wo ihr seid. Und geht wieder. Ihr müsst euch im Meer waschen und dann sofort nach Hause.«
    »Wird sie wieder gesund? Wir wohnen zusammen.«
    »Wir tun, was wir können«, sagte Dahra tonlos. Und als sich die beiden eilig zurückzogen, fügte sie leise hinzu: »Was verdammt wenig ist.«
    Lana schloss die Augen. Sie spürte die Dunkelheit, die einen Tentakel nach ihrem Verstand ausstreckte.
    So zerstörst du uns also, dachte Lana. So willst du uns umbringen. Auf die altmodische Tour: mit einer Seuche.

Neunzehn
    28 Stunden, 11 Minuten
    Auf dem Weg zum Strand beschloss Orc, einen Umweg einzulegen und auf der Suche nach Alkohol sein altes Haus auseinanderzunehmen. Er fand zwei Flaschen.
    Eine in jeder Hand haltend, ging er weiter Richtung Meer. Er trank aus beiden gleichzeitig – abwechselnd einen Schluck aus der linken, einen Schluck aus der rechten – und es dauerte nicht lange, bis er das Gewicht seiner vollgemachten Hose fast schon lustig fand.
    »Orc. Mann, wo warst du?«
    Howard. Direkt vor ihm.
    »Hau ab«, sagte Orc. Nicht wütend. Dafür war er zu beschwingt.
    »Orc, was ist los mit dir? Ich hab dich überall gesucht.«
    Orc stierte Howard mit dumpfem Blick an. Er nahm einen langen Schluck und neigte den Kopf dabei so weit nach hinten, dass er beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    »Okay, das reicht.« Howard trat einen Schritt vor, streckte sich nach der Flasche aus und bekam sie mit den Fingern zu fassen.
    Orcs Rückhand ließ ihn durch die Luft fliegen. Orc spürte auf einmal das wilde Verlangen, ihn zu treten. Doch Howard sah ihn mit einem Blick an, als hätte er es bereits getan und ihn nicht bloß aus dem Weg geohrfeigt. Ein Blick, als hätte er ihn verraten. Gekränkt.
    Orc schloss die Augen und wandte das Gesicht ab. So was konnte er jetzt nicht gebrauchen. Seine Hosen waren voll, ihm tat der Kopf weh und in seinem Hirn drängten böse Erinnerungen nach oben.
    »Komm schon, Mann. Ich kümmere mich um dich.« Howard stand auf und tat so, als wäre alles in Ordnung. Seine Stimme hatte etwas Besänftigendes, als spräche er mit einem Kleinkind. Oder einem blöden Tier.
    »Ich hab, was ich brauche.« Orc hielt die beiden Flaschen wie Trophäen in die Höhe.
    Howard war auf der Hut und blieb auf Abstand. Er blutete aus der Nase. »Ich weiß, dass du dir wegen Drake Vorwürfe machst. Das weiß ich, weil wir beste Freunde sind. Sind wir doch, oder? Deshalb weiß ich, wie du dich fühlst. Jetzt ist es halt passiert. War sowieso nur eine Frage der Zeit.«
    »Weil mir niemand vertrauen kann?«
    »Aber nein, Mann«, sagte Howard. »Drake wäre aus jedem Knast irgendwann ausgebrochen.«
    Es war nur ein schmaler Sandstreifen, keine Bucht im eigentlichen Sinne und auch kein richtiger Strand. Bloß ein wenig Sand zwischen Felsen auf der einen Seite und einem kleinen Bestand an abgerissen aussehenden Palmen und Gras auf der anderen.
    Die fünf Fischerboote – ihre Flotte – lagen nebeneinander am Ufer. Der Anblick erinnerte Quinn an eine malerische Postkartenansicht von einem Fischerdorf irgendwo in Europa. Dabei waren die Boote nicht einmal besonders hübsch; in Wirklichkeit waren sie sogar ziemlich verwahrlost und stanken erbärmlich. Trotzdem irgendwie perfekt.
    Quinn und seine Leute hatten das Lager annehmbar hergerichtet, und da es nie regnete, spielte es auch keine Rolle, dass sie keine Zelte oder sonst einen Unterstand hatten.
    »Wir schlafen unter freiem Himmel«, hatte Quinn verlautbart, als handelte es sich um eine nette Abwechslung.
    Als sich herausstellte, dass der Strand voller Sandflöhe, winziger Krabben und diverser anderer Tierchen war, die ihnen eine schlaflose Nacht bereiten würden, hatte jemand die Idee gehabt, eine Fläche mit trockenem Gras in Brand zu stecken, in der Hoffnung, dass die Stelle danach nicht mehr ganz so floh- und krabbenverseucht wäre.
    Das hatte wieder andere auf die Idee gebracht, Treibholz anzuschleppen und ein großes Lagerfeuer zu entfachen, das zwar schwer in Gang zu halten war und höllisch qualmte, aber wenigstens die Stimmung hob. Sie bereiteten ein frühes Abendessen zu, teilten, was jeder mitgebracht hatte, und grillten Fisch.
    Beim Essen drehten sich alle Gespräche

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