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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sagte der Kojote.
    Drake musste gar nicht erst fragen, was von ihm erwartet wurde. Denn nun erreichte auch ihn die Stimme der Dunkelheit, die durch den Kojoten gesprochen hatte, berührte seinen bereitwilligen, untertänigen Verstand und durchflutete ihn mit tiefer Freude.
    Drake schloss die Augen und wiegte seinen Oberkörper wie in Trance vor und zurück. Hier war sie endlich, die Berührung durch seinen Meister.
    Bald wäre er bei ihm. Die Dunkelheit würde ihm geben, was er brauchte. Und Jamal hatte seinen Zweck erfüllt.
    »Dann sag ihnen, sie sollen fressen!«, rief Drake. Und an Jamal gewandt: »Tut mir leid, Kumpel.«
    »Was?« Jamal wartete darauf, dass Drake auflachte und sagte, das sei in Witz gewesen.
    Drake grinste nur und zwinkerte ihm zu. »Früher oder später hätte ich dich sowieso umgebracht.«
    »Nein, Mann!«, stieß Jamal hervor. Er wich zurück, drehte sich um und rannte los.
    Der vorderste Käfer fixierte Jamal mit seinen grässlichen eisblauen Augen. Ehe Jamal es sich versah, schoss eine dicke schwarze Zunge aus dem Monstermaul hervor, die an der Spitze mit lauter Widerhaken versehen war. Sie erwischte ihn am Bein und brachte ihn zu Fall.
    »Drake! Drake!«, schrie Jamal. »Nicht!«
    Jetzt lachte Drake. Er winkte Jamal zu, während dieser von der Zunge an ihm vorbeigezerrt wurde.
    Jamal schoss aus nächster Nähe. Dann noch einmal. Nur noch ein paar Zentimeter von dem grässlichen Gesicht des Käfers entfernt, drückte er ein drittes Mal ab.
    Die Zunge ließ los und schnalzte nach hinten. Im selben Augenblick schnappten die Krummsäbel zu und zerteilten Jamal in zwei Hälften. Das Schießen hörte auf und gleich darauf verklang auch das gellende Geschrei.
    Die Rieseninsekten stürzten sich auf Jamal und binnen Sekunden war von ihm nichts mehr übrig.
    Dann, ohne innezuhalten, machten sich die blauäugigen Monster an die Arbeit und entfernten mit schwindelerregender Geschwindigkeit die Felsbrocken vom Minenschacht. Sie setzten ihre Greifwerkzeuge ein, um die Brocken zu verschieben, und richteten sich auf ihren vier Hinterbeinen auf, um mit ihren Vorderbeinen zuzupacken.
    Drake spürte Brittneys Rückkehr. Aber das machte nichts, denn die Dunkelheit, sein Herr und Meister, war bei ihm und erfüllte ihn mit Leib und Seele. Nichts und niemand würde seine Pläne jetzt noch durchkreuzen.

Dreiundzwanzig
    9 Stunden, 14 Minuten
    Astrid war im Garten, als es passierte. Die letzten zwei Tage hatte sie neben Petes Bett verbracht, hatte gewartet und das Schlimmste befürchtet.
    Doch selbst in ihrem dehydrierten Zustand musste sie irgendwann aufs Klo. Sie hatte gedacht, es wäre sicher draußen. Außerdem hatte sie gehofft, Alberts Leute würden Wasser und Essen bringen und dass die Epidemie unter Kontrolle wäre. Aber die Straßen waren wie ausgestorben. Kein Geräusch weit und breit.
    Sie war nur rasch zur Senkgrube im Garten gelaufen und beeilte sich nun, ins Haus zurückzukommen.
    Wuuuusch-kraaack!
    Das gesamte Obergeschoss des Hauses flog in die Luft.
    Keine Explosion, keine Flammen.
    Der obere Stock – das Schindeldach, die Seitenverschalung, die Wände, das Holz und die Gipswände – brach einfach auseinander und flog weg. Ein großes Stück Dach schoss über ihren Kopf hinweg, Schindeln prasselten zu Boden, dann schlug es mit einem gewaltigen Krachen im Nachbarhaus ein.
    Ein Fenster, dessen Scheibe noch intakt war, wirbelte wie eine Rakete nach oben. Astrid folgte ihm mit den Augen und wartete darauf, dass es auf sie herabstürzte, doch dann fiel es in den Wipfel eines Baums und jetzt endlich barst auch das Glas.
    Das Bett aus ihrem Zimmer war zwei Häuser weiter auf einem Dach gelandet. Laken und Kleidungsstücke rieselten wie Konfetti zu Boden. Es hatte fast etwas Festliches, als ließe jemand zum Nationalfeiertag ein Feuerwerk explodieren, damit sich die Leute mit lauten »Aaah«- und »Oooh«-Rufen über die vom Himmel fallenden Funken freuten.
    Nur war dies kein Feuerwerk. Gerade noch hatte vor ihr ein einstöckiges Haus gestanden, dann hatte es gekracht und jetzt war es ebenerdig.
    Als aus Astrids Kommode ein Kniestrumpf daherflatterte und neben der Grube auf dem Rasen landete, erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Sie rannte zum Haus und schrie den Namen ihres Bruders.
    Ein Stück Wandverkleidung blockierte die Hintertür. Sie warf sie beiseite, stürzte durch die Küche und die mit Schutt übersäte Treppe hinauf.
    Erst da wurde ihr bewusst, wie bizarr und unheimlich das alles war. Das

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