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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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ihm entfernt zerriss es einen Baum.
    KRRR -ACK!
    BAM !
    Es blitzte und donnerte.
    Und plötzlich schien die Wolke herabzufallen, nur war es nicht die Wolke selbst, sondern Wasser – glitzernder Regen.
    Orc hatte das Gefühl, unter einer eiskalten Dusche zu stehen. Der Regen prasselte auf sein hochgerecktes und immer noch staunendes Gesicht, sammelte sich in seinen Augen und floss in Strömen über seine steinerne Hülle.
    Astrid stieß einen Schrei aus. Orc hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme, die Angst. Das Schluchzen. Sie war vollkommen durchnässt, stand im Nichts und schrie ihren Bruder an.
    Orc fing das Wasser mit dem Mund auf und trank. Es war sauberes Trinkwasser.

Vierundzwanzig
    9 Stunden, 6 Minuten
    »Ergibt das für dich irgendeinen Sinn?«, fragte Sam.
    Sie waren im Büro der Marina. Neben den Booten, die im Hafen dümpelten, hatten sie noch ein paar Dutzend weitere gefunden, die auf dem Trockendock in einem lang gezogenen Gebäude lagen.
    Unterlagen stapelten sich auf dem Schreibtisch, Bücher standen in grauen Stahlregalen und es gab zwei wacklige Stühle. Ein altes Kalenderblatt verriet ihnen, dass hier schon ewig niemand mehr gewesen war.
    Aus der Schreibtischschublade hatten sie einen USB -Stick gefischt, aber ohne Strom war mit den Computern im Raum natürlich nichts anzufangen. Ein Glück, dass Jack einen Laptop mitgebracht hatte.
    »Irgendeine geschützte Software. Lässt sich nur im Preview öffnen. Schwer zu sagen, was das ist.«
    Toto stöberte in den Regalen, ohne viel zu finden. Dekka saß in einem der Bürostühle, hatte die Füße hochgelegt und blickte mit düsterer Miene auf den See hinaus. Ab und zu fuhr sie sich heimlich mit den Händen über Bauch, Schultern und Oberschenkel. Und zwischendurch schob sie ihr T-Shirt zurück und tastete die Wunde ab, die Sam ihr verpasst hatte.
    »Ha!«, rief Jack aus. »Ich glaube, ich hab da was. Eine Tankwagenlieferung in der Woche vor Beginn der FAYZ . Benzin für die Boote. Knapp dreitausendsiebenhundert Liter. Mit dem, was noch da war, müsste das rund viertausend Liter ergeben. Und Diesel haben sie auch. Ich finde bloß diese …«
    Er verlor sich wieder in den Zahlenkolonnen.
    Das, dachte Sam, ist der Grund, warum ich Jack mitgenommen habe.
    Sam war ungewöhnlich zufrieden. Die guten Nachrichten schienen nicht abzureißen. Sie hatten Essen und einen Container voll Pepsi. Sobald sie die Boote durchsuchten, würden sie garantiert Bier und ein paar Tüten Chips finden – was man halt so auf einen Bootsausflug mitnahm.
    Das Beste von allem aber war der riesige Süßwassersee. Mehr Trinkwasser, als sie in tausend Jahren verbrauchen konnten.
    Auf einem Klemmbrett hatten sie Aufzeichnungen entdeckt, aus denen hervorging, dass im See erst kurz vor der FAYZ frisch geschlüpfte Forellen und Barsche ausgesetzt worden waren.
    Es fühlte sich an, als wären sie in ein Schlaraffenland gestolpert. Sie konnten alle Kids herholen. Die Boote in Hausboote umwandeln. Im See fischen. Sein Wasser trinken. Mit dem Benzin die Ernten von den Feldern einholen.
    Perfekt war es nicht. Aber für die FAYZ war es fast schon paradiesisch.
    Wenn bloß Astrid hier wäre.
    Er war wütend auf sie. Hatte die Nase voll von ihr. Und doch musste er in einem fort daran denken, was sie wohl für ein Gesicht machen würde, wenn er ihr ein Glas Nutella und eine Dose Pepsi mitbrachte.
    »Warum haben sie nichts unternommen?«, fragte sich Dekka laut.
    »Wer?«
    »Die, die unseren kleinen Irren untersucht haben.« Mit dem Kinn deutete sie auf Toto.
    Sam zuckte die Achseln. »Was hätten sie denn unternehmen sollen?«
    »Sie hätten die Leute warnen können«, sagte Dekka. »Im Sinne von: ›Hey, ihr da in Perdido Beach, bei euch passiert was total Merkwürdiges.‹«
    »Das waren Wissenschaftler«, entgegnete Jack, der nicht länger Tabellen studierte, sondern sich durch verschiedene Dateien klickte.
    »Dann waren es meinetwegen Wissenschaftler«, sagte Dekka. »Na und?«
    »Die müssen so was erst mal untersuchen, klären, womit sie es zu tun haben. Die konnten ja schlecht überall herumposaunen …« Jack hielt inne, dann rief er: »Hey, das ist cool! Da ist so ein Osterei. Wenn man das anklickt …«
    »Das heißt, draußen wissen sie, was hier abgeht«, sagte Dekka.
    »Manchmal frage ich mich, was wohl passiert, wenn die Barriere eines Tages verschwindet«, überlegte Sam.
    »Dann sind mit ziemlicher Sicherheit auch unsere Kräfte weg«, sagte Jack.
    Sam nickte.

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