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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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paar Segelboote. Aber wisst ihr, was noch? Motorboote. Jetskis.«
    »Möchtest du Jetski fahren?«
    »Womit fahren Jetskis, Alter?«
    Dekka begriff, worauf Sam anspielte. »Ich tippe auf Wasser«, scherzte sie.
    »Benzin!«, rief Jack.
    Sam schlug ihm auf die Schulter. »Volltreffer! Ein Jachthafen ist erst dann einer, wenn er eine Zapfsäule hat.«
    Fröhlich lachend rannte er los. In seinem Hinterkopf meldete sich zwar gleich eine warnende Stimme, die ihm riet, sich keine zu großen Hoffnungen zu machen, keine einfachen Lösungen zu erwarten. Es ist die FAYZ , sagte die Stimme. Es ist immer noch die FAYZ .
    Aber nach so vielen Enttäuschungen, nach den vielen Schrecken und dem vielen Leid hatten sie doch sicher ein bisschen Glück verdient.
    Lana öffnete die Augen.
    Patrick leckte ihr das Gesicht ab. Wahrscheinlich war sie deshalb aufgewacht.
    Auf ihrem Oberkörper lag etwas Schweres. Ein Kopf. Lange schwarze Haare.
    Als sie ihn wegschob, stöhnte er leise und sagte: »Ich bin wach.«
    Sanjit setzte sich auf, sah sie an und wischte sich mit dem Handrücken den Speichel aus dem Mundwinkel.
    Lana lag auf dem Rücken. Die Sonne war aufgegangen, aber noch nicht über die Berge gestiegen.
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie hierhergekommen war. Instinktiv schob sie die Hand unter ihren Rücken und tastete nach ihrer Waffe. Sie steckte aber nicht am Gürtel, sondern lag neben ihr in den Falten der Decke.
    »Wieso bin ich hier?«
    »Ich hab dich hergebracht.«
    Lana musterte ihn. »Warum?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Du bist zusammengeklappt.«
    Lana fuhr sich mit der Hand durch ihr verfilztes Haar und über die Lippen. Beschämt verzog sie das Gesicht, als sie ihren Mundgeruch bemerkte. »Hast du Wasser?«
    »Leider nicht.«
    Sie seufzte und sah ihn müde an. »Was ist bloß mit dir? Du hast nicht mal eine Decke.«
    »Ich wollte eigentlich gar nicht schlafen.«
    »Sag ja nicht, du hast mir beim Schlafen zugesehen. Dann muss ich nämlich kotzen.«
    Sanjit grinste. »Hab ich aber. Ich hab dir beim Schlafen zugesehen. Und zugehört hab ich dir auch.«
    »Was soll das heißen?«
    »Also, einmal hast du gefurzt, aber sonst hast du bloß geredet und gestöhnt.«
    »Was hab ich gesagt?«
    Sanjit tat so, als müsste er sich erst erinnern. »Hmm. Vor allem: Aargh, hmmm-hmm, haha, nein, nicht  … Und das Fürzlein war richtig, äh, manierlich. Ein Pffft-pffft . Fast schon musikalisch.«
    Lana starrte ihn an.
    Er zitterte.
    »Ist dir kalt?«, fragte sie.
    »Nur ein bisschen. So gleich nach dem Aufwachen.« Er zog die Beine an und schlang die Arme darum.
    Lana nahm die Decke von ihrem Körper, drückte sie zu einem Knäuel zusammen und warf sie ihm zu.
    Er legte sie sich um die Schultern und hüllte sich damit ein.
    »Wie viele sind gestorben?«, fragte sie.
    »Als wir gingen, waren es fünf.«
    Lana ließ den Kopf hängen und Sanjit schwieg.
    Nach einer Weile stand sie auf, überquerte den Strand zum Ufer und zog sich bis auf die Unterwäsche aus.
    Sie rannte mit zusammengebissenen Zähnen bis zu den Knien ins Wasser, bevor sie kopfüber eintauchte. Es war eisig, aber sauber, wusch Blut und Dreck von ihrem Körper.
    Sie spülte ihren Mund mit Salzwasser. Dann kam sie zitternd heraus und rannte zurück zu Sanjit.
    »Du gaffst«, sagte sie.
    »Natürlich«, erwiderte er. »Ich gaffe. Ich bin ein Teenager. Hübsche Mädchen in nasser Unterwäsche machen pubertierende Jungs nun mal schwach.«
    Sie bückte sich nach der Decke, schüttelte den Sand aus und legte sie sich um die Schultern.
    Als Sanjit aufstand, machte sie einen Schritt auf ihn zu und küsste ihn auf den Mund.
    Ein richtiger Kuss.
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und erwiderte ihn.
    Lana lächelte. »Das war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte.«
    Zufrieden stellte sie fest, dass es Sanjit zur Abwechslung einmal die Sprache verschlagen hatte. Er war blass geworden und sah so aus, als wollte er sie gleich wieder küssen.
    »Ab ins Krankenhaus!«, sagte sie mit einem Grinsen.
    Brittney kam auf einem schmalen Sandpfad zu sich. Er verlief zwischen zwei Meter hohen Felswänden, die über ihr aufragten und zusammenzuwachsen schienen. Am Rand dieser Wände hockten Kojoten, die mit heraushängender Zunge zu ihr hinunterspähten.
    Jamal war hinter ihr und prüfte den Draht, der ihre Arme an den Handgelenken und Ellbogen fesselte.
    Ihre Füße waren an den Knöcheln zusammengebunden. Das Seil ließ ihr gerade so viel Spielraum, dass sie damit gehen, aber nicht

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