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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sie jemals brauchen würden. Und dazu noch einen Vorrat an Süßigkeiten, der für alle reichte.
    Anschließend würde er zu Astrid gehen.
    Und dann? Was wäre dann?
    Nichts. Sie stünden immer noch an demselben Punkt wie vorher.
    »Leinen los!«, rief Sam Jack zu.
    Als die Leinen eingeholt waren, steuerte er das Boot aus dem Hafen, beschleunigte und fuhr mit hoher Geschwindigkeit zur Mitte des Sees und dann nach Westen.
    Die Gischt auf seinen Wangen und das Pochen des dröhnenden Motors unter seinen Füßen waren berauschend.
    Später würde ihnen der Treibstoff ausgehen, später wäre die Pepsi ausgetrunken und sie hätten die Nudeln aufgefuttert. Aber noch war nicht später.
    Hier konnten sie noch einmal von vorne anfangen. Sie würden den Müll und den Gestank der Senkgruben zurücklassen, müssten nicht mehr den Anblick der zerstörten Kirche und der ausgebrannten Häuser ertragen und nie wieder am Friedhof auf der Plaza vorbei. Sie könnten die Stadt und die Erinnerungen an Perdido Beach einfach hinter sich lassen.
    Dieses Mal würden sie es richtig machen. Sie müssten sich organisieren und alles gründlich planen, bevor irgendwer hierherzog. Kleine Familien bilden, die auf den Booten oder im Bootshaus oder in dem Bürogebäude wohnen konnten. Er versuchte sich zu erinnern, wie viele Boote Kajüten hatten. Vielleicht sechs oder sieben der Segelboote, ein Dutzend Motorboote und die vier oder fünf Hausboote.
    Das würde nicht reichen, aber sie könnten Zelte aufstellen und Unterstände bauen. In der FAYZ wurde es nie richtig kalt, also brauchten die Leute eigentlich nur ein Dach, um sich vor der Sonne zu schützen.
    In der Hoffnung, einen Campingplatz zu finden, suchte er mit den Augen das Ufer ab. Rein logisch betrachtet müsste es einen geben. An einem See wie diesem gab es immer Campingplätze.
    Sie konnten sich aber auch auf der anderen Seite der Barriere befinden …
    Egal, es war auch so optimal. Sie hatten genug Benzin, um die Camper und Trailer aus Perdido Beach hierherzubringen – in den Einfahrten standen immer noch etliche, die den Brand überstanden hatten.
    Wenn er es sich aussuchen könnte, wäre ihm ein Hausboot am liebsten. Groß genug für ihn und Astrid und den kleinen Pete. Vielleicht sollte er Dekka fragen, ob sie mit ihnen zusammenwohnen wollte. Vorausgesetzt, er hätte die erste Wahl. Warum auch nicht? In einer der fünfzehn Meter langen Jachten ließen sich wahrscheinlich bis zu sechs Leute unterbringen. Er und Astrid … Sam stellte sich vor, dass sie sich die Kapitänskajüte teilten. Wohl eher unwahrscheinlich. Oder?
    Wenn sie Perdido Beach verließen … Jetzt kam ihm ein anderer Gedanke, den er gleich wieder verdrängen wollte. Vergeblich.
    Was, wenn sie heirateten?
    Dann wären sie eine richtige Familie.
    Niemand wusste, wie lange die FAYZ dauern würde. Vielleicht für immer. Vielleicht kamen sie nie wieder hier raus. Und dann? Er und Astrid waren beide fünfzehn. Sie hatten der Versuchung widerstanden und waren nicht verpufft. In der Außenwelt mochte das als jung gelten, für die Kids in der FAYZ waren sie schon alt.
    »Okay, aber wer würde uns trauen?« Die Frage war ihm laut über die Lippen gekommen. Er sah über die Schulter, ob ihn jemand gehört hatte. Nein. Dazu machten die Motoren und der Aufprall des Bugs auf dem Wasser viel zu viel Lärm.
    Dekka saß auf der gepolsterten Sitzbank im Heck, den Blick sehnsüchtig zum Ufer gerichtet. Jack starrte glücklich grinsend auf den Bildschirm seines Laptops, während seine Finger über die Tasten flogen. Toto unterhielt sich mit jemandem, der nicht da war.
    »Ein Narrenschiff«, murmelte Sam und lachte.
    Wasser und Benzin, Nudeln, Pepsi und Nutella, ein durchgeknallter Freak, der die Wahrheit sagte, und bei allen Ängsten, die Dekka quälten, bestand immer noch Hoffnung.
    Quinn wäre ein guter Standesbeamter. Und mehr brauchte man nicht, um sich trauen zu lassen. Wenn sie einen Bürgermeister wählen konnten, warum nicht auch einen Standesbeamten?
    »Heirate mich und lebe mit mir auf einem Hausboot«, sagte Sam.
    »Ich mag dich, aber nicht so.« Dekka war auf einmal neben ihm aufgetaucht und sah ihn spöttisch an.
    Sam verriss vor Schreck das Steuerrad. Er fing sich wieder und versuchte die Hitze zu ignorieren, die ihm in die Wangen stieg.
    »Wie geht’s deiner Schulter?«, fragte er ausweichend.
    »Du kannst von Glück reden, dass Taylor Schiss bekommen hat«, sagte Dekka. »Wenn sie dich gehört hätte, wüssten es

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