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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sich winkte, fühlte sich Diana wie an einem Strick zu ihm gezerrt. Sie stolperte, fiel aber nicht hin. Er zog sie an sich, hielt sie mit einer Kraft fest, gegen die sie sich nicht wehren konnte, und küsste sie.
    »Ich hab bekommen, was ich von dir wollte, Diana. Und es bedeutet mir viel. Ehrlich. Ich hab dich dazu gebracht, dass du es freiwillig tust. Ich hätte dich zwingen können, aber das habe ich nicht getan, richtig?«
    Sie antwortete nicht.
    »Aber wenn du denkst, du hättest irgendeine Macht über mich, dann täuschst du dich. Ich bin Caine. Ich bin der Vierer. Ich herrsche. Du kannst mich meinetwegen verhöhnen, dich über mich lustig machen. Ich bin nicht empfindlich. Es gefällt mir sogar, wenn mir jemand die Stirn bietet, mir seine Meinung sagt. Ein guter Anführer braucht so jemanden.« Er brachte sein Gesicht so dicht an ihres heran, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte. »Vergiss aber eins nicht«, flüsterte er. »Ich bin Caine. Wer mich bekämpft, wird dafür büßen. So, jetzt pack deine Sachen. Denk an das kleine Schwarze mit den Spitzen, das ich so an dir mag. Und sag Penny, wir verlassen die Insel.«
    Die Wanze tauchte auf. Er hatte alles gesehen und gehört. Er stand hinter Caine und zeigte Diana den Mittelfinger.
    »Ich hab einen Plan«, sagte Sam. »Er ist aber ziemlich irre.«
    Dekka zuckte die Achseln. »Es wäre nur halb so lustig, wenn er nicht irre wäre.«
    »Du kannst doch schwimmen, oder?«
    »Nein, ich bin ja schwarz«, sagte sie, jetzt wieder ganz die Alte. »Natürlich kann ich schwimmen!«
    Er rief Jack und Toto. »Könnt ihr schwimmen?«
    Sie nickten besorgt.
    »Aber es ist stockdunkel«, gab Jack zu bedenken.
    »Das Wasser wird in der Nacht nicht tiefer«, erwiderte Sam.
    »Wer weiß, was unter der Oberfläche lauert.«
    Sam seufzte. »Forellen und Barsche. Die fressen keine Menschen.«
    »Ja. Und Schlangen fliegen nicht und Kojoten sprechen nicht«, schoss Jack zurück.
    »Das stimmt. Aber ich finde trotzdem, wir sollten es wagen. Also: Ihr lasst euch lautlos ins Wasser gleiten. Dann werfe ich den Motor an, binde das Steuerrad fest und springe hinterher. Wenn es klappt, hören Drake und seine Kakerlaken das Boot und verfolgen es. Bis dahin sind wir am Ufer und rennen, was das Zeug hält.«
    »Sie kommen uns garantiert nach«, wandte Jack ein.
    »Sie werden es versuchen. Aber das sind Insekten, keine Spürhunde. Ich bezweifle, dass sie in der Finsternis Spuren sehen.«
    »In welche Richtung rennen wir?«, fragte Dekka.
    »Drake wird denken, wir wollen so schnell wie möglich wieder in die Stadt. Auf einen Kampf im offenen Gelände sollten wir uns aber nicht einlassen. Daher zum Zug.« Er stupste Jack an. »Ich dachte, du wolltest dir noch einen Laptop holen.«
    Jack wand sich. »Ja … und Batterien.«
    »Okay. Dann ab ins Wasser. Schwimmt in Richtung Marina. Wenn sie mich nicht verfolgen, komme ich euch holen, bevor ihr den Hafen erreicht, und wir überlegen uns einen anderen Plan.«
    »Können wir uns den nicht gleich überlegen?«, fragte Jack.
    Caine stand aufrecht im Bug des Bootes, als es durch den leichten Wellengang pflügte und Perdido Beach ansteuerte.
    Quinn hatte ihn gewarnt und gemeint, er solle sich hinsetzen, aber Caine hatte keine Angst, ins Wasser zu fallen. Da er seine Kraft einsetzte, berührten seine Füße kaum den Boden.
    Er würde nicht armselig im Boot hockend zurückkehren. Er schwebte zurück, flog beinahe. Körperlich ohnehin. Aber auch geistig.
    Sie hatten nach ihm geschickt. Sie konnten ohne ihn nicht überleben. Sie brauchten ihn. Ihn, nicht Sam.
    Penny lag in Decken gehüllt im hinteren Teil des Bootes. Diana starrte ins Leere. Die Wanze pfiff vor sich hin, verstummte abrupt und begann dann wieder von Neuem.
    Quinn saß an der Pinne, den Blick auf Caines Rücken gerichtet. Caine spürte, wie sich seine Augen in ihn hineinbohrten. Quinn waren die Bedenken förmlich ins Gesicht geschrieben.
    Diana hatte kein Wort mehr mit ihm gesprochen. Vermutlich hatte sie jetzt erst begriffen, dass immer noch galt, was er wollte, und dass sie auf ihn angewiesen war. Dass sie ihn genauso brauchte wie die Kids in Perdido Beach.
    Sie würde darüber hinwegkommen. Diana war eine Überlebenskünstlerin. Sie würde die Enttäuschung überwinden, außerdem wären sie das erste Paar von Perdido Beach – der König und seine Königin.
    Bei diesem Gedanken musste er lächeln.
    »Schade, dass wir keine Kamera haben«, sagte Caine. »Ich würde meine Rückkehr

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