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Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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gerne festhalten.«
    »Mir ist kalt«, klagte Penny.
    »Du bewegst dich halt zu wenig«, meinte Caine und lachte über seinen grausamen Scherz.
    Pennys Gejammer würde ihm diesen Triumph nicht verderben. Weder ihr Gejammer noch Dianas Verdrossenheit. Und erst recht nicht Quinns schlechtes Gewissen.
    Das war sein Moment.
    Quinn steuerte das Boot gekonnt am Pier entlang. Er sprang auf den Steg, band es fest und stand bereit, um ihnen aus dem Boot zu helfen.
    Caine brauchte seine Hand nicht. Aber er sah ihn scharf an. Direkt in die Augen, bis Quinn den Blick abwenden musste.
    »Was willst du, Quinn?«
    »Wie meinst du das?«
    »Was würde dich glücklich machen? Was wünschst du dir mehr als alles andere?«
    Quinn blinzelte. Caine glaubte, ihn sogar erröten zu sehen.
    »Ich und meine Crew, wir wollen bloß fischen«, sagte Quinn leise.
    Caine legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er sah ihm mit gespielter Aufrichtigkeit in die Augen. »Dann ist das meine erste Anordnung, Quinn. Du darfst fischen. Mach deinen Job einfach weiter. Mehr wird von dir nicht verlangt werden.«
    Quinn wollte etwas erwidern, war aber zu verwirrt.
    Caine breitete die Arme aus, richtete die Handflächen nach unten und schwebte vom Boot auf den Steg. Die Grandiosität dieser Geste, die schiere Arroganz, die darin lag, ließen ihn laut lachen.
    Diana und die Wanze kletterten ihm müde hinterher. Schließlich hob Caine noch Penny heraus, legte sie auf die Holzplanken und kümmerte sich nicht weiter um sie.
    »Diesmal wird es anders«, tönte Caine. »Beim letzten Mal gab es zu viel Streit und zu viel Gewalt. Ich wollte ein friedfertiger Anführer sein. Aber dann liefen die Dinge aus dem Ruder.«
    »Hmm, warum wohl?«, spottete Diana.
    »Die Menschen hier«, fuhr Caine großspurig fort und winkte in Richtung der Stadt, »brauchen mehr als einen Anführer. Sie brauchen einen … König.«
    Dieser Einfall war ihm eben erst gekommen. Nachdem Diana ihn damit aufgezogen hatte, wie Napoleon zu sein, war ihm in der Bibliothek der Villa ein Drehbuch für einen Film über Napoleon in die Hände gefallen.
    Napoleon war zu einem Zeitpunkt an die Macht gekommen, als die Franzosen von ihrer brutalen, zu nichts taugenden Republik enttäuscht waren. Sie hatten zugelassen, dass Napoleon sich selbst zum absoluten Herrscher krönte, weil sie sich müde und ausgebrannt fühlten. Sie wollten jemanden mit einer Krone auf dem Kopf. Eigentlich war das ganz natürlich. Letztendlich war es in der Geschichte der Menschheit immer darauf hinausgelaufen.
    Napoleon hatte sich also selbst zum Kaiser ernannt. So wie Michael Jackson sich zum King of Pop ernannt hatte. Seltsam. König wurde man, indem man sich selbst dazu machte. Und die anderen dazu brachte, sich damit abzufinden.
    Quinn starrte ihn mit offenem Mund an.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Caine das fassungslose Lächeln, das über Dianas Gesicht lief. Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Von heute an, Quinn, wirst du mich als deinen König betrachten. Dann wird dir und den anderen Fischern nichts geschehen.«
    Caine spürte die Blicke aller auf sich ruhen. Penny, die wild entschlossen war, seinen Willen durchzusetzen, und mochte sie ihn noch so hassen. Die Wanze, hämisch grinsend, ein nützlicher Idiot. Und Diana vollkommen verblüfft, zugleich aber auch über die eigene Verblüffung erstaunt.
    »Okay«, meinte Quinn zweifelnd.
    » Okay  … ist das alles?«
    Quinn sah die anderen ratlos an, suchte nach einer Antwort. Dann dämmerte es ihm. Caine konnte beinahe zusehen, wie ihm ein Licht aufging. »Okay, Hoheit.«
    Caine senkte bescheiden den Blick, auch um das triumphierende Grinsen zu verbergen, das alles ruiniert hätte.
    »Geh jetzt, Quinn. Geh wieder an deine Arbeit.«
    Und Quinn ging.
    Caine bemerkte Dianas fassungslose Miene und lachte laut. »Warum so trübsinnig? Träumt nicht jedes kleine Mädchen davon, eines Tages Königin zu sein?«
    »Prinzessin«, korrigierte ihn Diana.
    »Dann bist du gerade befördert worden«, erwiderte Caine. »Wanze: Finde Taylor!«
    Taylor war das größte Klatschmaul von Perdido Beach. Caine benötigte Informationen – und zwar schnell. Es war mitten in der Nacht und er hatte keine Ahnung, wer wo war oder was die Leute trieben. Quinn hatte nur gesagt, dass Sam sich nicht in der Stadt aufhielt, Albert nicht mehr lebte und Edilio todkrank war.
    Um Albert war es schade. Er war das geborene Organisationstalent und einen wie ihn hätte Caine gut gebrauchen können. Andererseits,

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