Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gone 4: Rache

Gone 4: Rache

Titel: Gone 4: Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
ein toter Edilio wäre ausgezeichnet. Er war von Anfang an Sams rechte Hand gewesen.
    Caine wusste nicht einmal, wann diese Rieseninsekten die Stadt erreichen würden. Es könnte jeden Moment so weit sein. Die Invasion erfolgreich aufzuhalten, war vorläufig das Wichtigste. Aber Riesen insekten waren das bestimmt nicht. Das war sicher übertrieben. Wahrscheinlich zwanzig Zentimeter lange Schaben. Obwohl die Vorstellung, dass sie ihn befallen und ihre Larven aus seinem Körper schlüpfen konnten, extrem übel war.
    Caine stand auf der Böschungsmauer, die zwischen der Promenade und dem Strand verlief. Auf der Grenze, dachte er, der Trennlinie zwischen Vergangenheit und Zukunft. Nicht nur seiner eigenen, sondern der jedes Einzelnen hier.
    Die Stadt lag im Dunkeln, sie wirkte vollkommen verlassen. Hier und da schimmerte eine von Sams Sonnen gespenstisch durch ein Fenster. Der Mond schien zwar, wurde aber teilweise von der merkwürdigen, viel zu niedrig hängenden Wolke im westlichen Teil der Stadt verdeckt.
    Ja, das war der Wendepunkt. Was für eine Befriedigung! Caine meinte, vor Freude aus der Haut fahren zu müssen. Er war als ihr Retter zurückgekehrt.
    Quinn hatte ihm unwissentlich den Weg gewiesen. Quinn wollte das, was die meisten wollten: in Ruhe gelassen werden. Keine Angst mehr haben. Nicht mehr kämpfen müssen. Sich selbst und anderen keine komplizierten Fragen stellen und keine schwierigen Entscheidungen treffen zu müssen.
    Caine wandte sich ein wenig zur Seite, um Diana zu betrachten. Er hatte Hoffnung in ihr geweckt und sie dann zunichtegemacht.
    Jetzt stand sie da, beinahe wie in Trance, leckte ihre Wunden und realisierte, dass sie verloren hatte.
    Resignation. Akzeptanz.
    Und sobald auch alle anderen ihn als Herrscher anerkannten, einsahen, dass sie ohne ihn nicht überleben konnten, gehörte die Macht ihm allein.
    Er spürte die Angst, die in Perdido Beach umging. Sie waren ohne Anführer. Krank, schwach, hungrig, einsam. Sie duckten sich vor einem mikroskopisch kleinen Grippevirus und fürchteten einen anderen, viel größeren Eindringling.
    Sobald es vorbei war und er gewonnen hatte, würde er ihnen sagen: »Ich habe euch gerettet. Ich allein hatte die Kraft, euch zu retten. Sam hat versagt. Ich aber nicht. Seid jetzt ruhig und macht eure Arbeit und kümmert euch nicht um eure Regierung. Die schwierigen Entscheidungen trifft von nun an euer König.«
    Die Wanze kehrte erstaunlich schnell mit Taylor zurück.
    »Wo hast du sie gefunden?«, fragte Caine.
    »Wo sie wohnt«, sagte die Wanze achselzuckend. »Das weiß ich noch aus der Zeit, als ich öfter mal heimlich in der Stadt war.«
    »Er meint, als er sich in dein Haus schlich und dir dabei zusah, wie du dich ausgezogen hast«, erklärte Diana.
    »Er ist doch nur ein kleiner Junge«, meinte Taylor ungerührt. Sie taxierte Caine von oben bis unten, skeptisch und abschätzig.
    Caine wusste, dass sie ihn nicht fürchtete – nicht mit ihren Kräften. Sie würde sich nicht einschüchtern lassen. Um sie zu erreichen, musste er anders vorgehen.
    Er sprang von der Mauer. »Komm und setz dich neben mich. Wie ist es dir ergangen, Taylor?«
    »Das Leben ist eine einzige große Party«, antwortete sie.
    Er lachte anerkennend. »Die Lage muss schlimm sein, wenn Edilio mich holen lässt.«
    »Die Lage war schon immer schlimm. Aber jetzt haben wir eine neue Stufe erreicht. Ich hab diese Käfer gesehen.«
    »Ich bin hier, weil ich sie bekämpfen möchte«, sagte Caine mit falscher Bescheidenheit. »Weiß aber kaum etwas über sie.«
    Taylor erzählte ihm, was sie wusste. Während sie ihm alles bis ins letzte grauenhafte Detail und vollkommen überzeugend schilderte, spürte Caine, wie ihn sein Selbstvertrauen im Stich ließ.
    »Das kann ja lustig werden«, sagte Diana trocken. »Ich bin ja so froh, dass wir zurückgekommen sind.«
    Caine knirschte mit den Zähnen und beachtete sie nicht weiter.
    »Auf wessen Hilfe kann ich zählen?«, fragte er Taylor.
    Taylor lachte. »Auf meine sicher nicht. Mich kriegst du nicht mal in die Nähe der Biester.«
    »Und Brianna?«
    Taylor verzog das Gesicht. »Du meinst den Wirbelwind? Sie kommt dahergesaust und schreit Edilio an, dass die Käfer inzwischen so groß sind wie Geländewagen und die Stadt angreifen werden. Und seither weiß niemand mehr, wo sie steckt.« Mit einem anzüglichen Grinsen fügte sie hinzu: »Wahrscheinlich sucht sie Jack … oder Dekka.«
    Caine hielt den Kopf gesenkt, um seine Freude darüber zu

Weitere Kostenlose Bücher