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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Ich bin’s, Josh.«
    »Ich bin’s, Josh«, äffte Caine ihn nach.
    »Du haust besser da ab, ich bin’s, Josh«, knurrte Drake. »Oder ich bin’s, Peitschenhand, tut dir weh.«
    Plötzlich explodierten Schüsse. Josh schien ziellos durch die Gegend zu feuern, denn die Kugeln schlugen in die Scheiben der weit rechts von ihnen geparkten Autos ein.
    Caine warf sich zu Boden.
    Drake hingegen zuckte mit keiner Wimper. Er hob die Pistole an, zielte und feuerte.
    Bam. Bam. Bam.
    Mit jedem Schuss machte er einen weiteren Schritt auf Josh zu.
    Josh wimmerte vor Angst.
    Bam. Bam. Bam.
    Drakes kalte Augen leuchteten im Mündungsfeuer, dann rannte er los. Direkt auf die Tür zu. Die Pistole im Anschlag, gab er selbst noch im Laufen gezielte Schüsse ab.
    Josh erwiderte das Feuer, traf jedoch nicht einmal mehr die geparkten Autos, geschweige denn den auf ihn zustürmenden Drake.
    Bam. Bam. Klick.
    Caine lag auf dem Boden und sah fasziniert zu, wie Drake stehen blieb, in aller Ruhe das Magazin entsicherte und zu Boden scheppern ließ. Er hielt die Pistole mit dem spitzen Ende seines Tentakels, zog ein zweites Magazin aus seiner Militärjacke, schob es in den Schlitz und ließ es mit einem heftigen Stoß seiner Hand einschnappen.
    Josh feuerte wieder. Diesmal genauer.
    Die Kugeln schlugen Funken sprühend im Asphalt zu Drakes Füßen ein.
    Drake hob die Waffe an, schoss, machte einen Schritt nach vorne, schoss und ging wieder einen Schritt weiter. Und dann sprang Josh auf und verschwand laut um Hilfe schreiend im Gebäude.
    Caine stand auf. Drakes kaltblütiger Auftritt beschämte ihn. Er eilte Drake hinterher, der bereits verschwunden war.
    Wieder war ein Schuss zu hören, nur diesmal klang der Knall anders, gedämpfter.
    Gleich darauf schrie der Junge vor Schmerz auf.
    »Ich ergebe mich!«
    Caine betrat den in ein gespenstisch fluoreszierendes Licht getauchten Turbinenraum. Zwischen den gigantischen und laut dröhnenden Maschinen saß Josh wie betäubt da.
    Für den Bruchteil einer Sekunde wurde Caine wütend. Josh war ein Kind, höchstens zehn. Was dachte sich Sam eigentlich dabei, Kinder in so eine Lage zu bringen?
    »Erschießt mich nicht, bitte nicht!«, flehte Josh. »Bitte, bitte nicht!«
    Drakes Peitsche stieg nach oben und sauste mit Überschallgeschwindigkeit auf Joshs ausgestreckte Hände.
    Josh schrie gellend auf und wand sich vor Schmerz. Das Schreien hörte nicht mehr auf.
    »Lass ihn!«, schnappte Caine. »Finde lieber die Steuerzentrale.«
    Drake warf ihm einen hasserfüllten Blick zu, trat gegen das verletzte Bein des Jungen und machte sich auf die Suche.
    Josh kroch schluchzend zur Tür.
    Das alles wirkte wie ein Albtraum: Drake, der mit rauchender Pistole und zuckender Peitsche davonstolzierte, die sich nähernden Schritte von Drakes Soldaten, Diana und Jack, der verletzte Junge.
    »Die Tür ist abgesperrt!«, rief Drake aus einem Korridor.
    Caine ging zu ihm und probierte es selbst. Der Knauf war aus massivem Stahl, wie auch die Tür und ihr Rahmen. Offenbar sollte sie Sprengversuchen standhalten. Wenn er ihr eine seiner Schockwellen verpasste, flog sie möglicherweise auf, im geschlossenen Bereich des Korridors müsste er aber auch mit einer gewaltigen Druckwelle rechnen.
    »Die bleibt nicht lange zu.«
    Caine blickte sich nach einem Gegenstand um, der für seine Zwecke schwer genug war. Er kehrte in den Turbinenraum zurück und entdeckte einen Stahlwerkzeugkasten auf Rädern. Das Ding war über einen Meter hoch und massiv gebaut.
    Er hob den Kasten in die Luft und schleuderte ihn durch den Flur gegen die Stahltür.
    Es bereitete ihm immense Genugtuung zu sehen, wie Drake sich flach an die Wand drückte, um den wie Granatsplitter vom Kasten wegfliegenden Schraubenschlüsseln und Vierkantschrauben auszuweichen.
    Der Kasten blieb geknickt vor der Stahltür liegen, die nicht einmal einen Kratzer abbekommen hatte.
    Caine holte ihn zu sich zurück und schleuderte ihn noch einmal gegen die Tür. Wieder flog Werkzeug heraus, der Kasten wurde auf seine halbe Größe zusammengequetscht, die Tür blieb jedoch unversehrt.
    Caine spürte Dianas Hand auf seinem Arm. »Warum lässt du es Jack nicht mal versuchen?«
    Caine war hin- und hergerissen: Wenn er weiterhin vergeblich auf die Tür eindrosch, würde er als Versager dastehen, doch die Aussicht, von dem Computerheini bloßgestellt zu werden, behagte ihm genauso wenig. Ihm war klar geworden, dass es hier nicht nur um einen Angriff auf das Kraftwerk ging, sondern auch

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