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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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nehm das Gewehr jetzt an mich.«
    »Finger weg!« Als Hank die Schrotflinte an sich drückte, löste sich ein Schuss und knallte in Edilios Ohren, als wäre neben ihm eine Bombe explodiert. Das Mündungsfeuer blendete ihn.
    Jemand schrie laut auf.
    Edilio stolperte rückwärts und kniff die Augen zu. Als er sie wieder öffnete, lag das Gewehr auf dem Boden, während Hank, der sichtlich unter Schock stand, seine verletzte Hand umklammerte.
    Zil bückte sich gerade, um die Waffe an sich zu nehmen, aber Edilio war mit einem Satz bei ihm und beförderte ihn auf den Rücken. Als er selbst nach dem Gewehr greifen wollte, bekam er von hinten einen so heftigen Schlag verpasst, dass ihm schwarz vor Augen wurde und seine Knie nachgaben. Trotzdem hatte er noch genug Geistesgegenwart, um sich bäuchlings auf das Schießeisen zu werfen.
    Astrid sprang schreiend von der Veranda und eilte Edilio zu Hilfe. In diesem Moment holte Antoine mit seinem Baseballschläger wieder aus, um Edilio noch mal zu erwischen, und traf Astrid im Gesicht.
    Er stieß einen Fluch aus, in dem jetzt aber auch Angst mitschwang.
    Zil brüllte: »Nein, nein!«
    Doch niemand hörte mehr auf ihn. Die Leute machten sich aus dem Staub. Das Tappen ihrer rennenden Füße entfernte sich von der Einfahrt, war noch einen Block weit zu hören und verstummte dann.
    Edilio erhob sich mühsam auf die Beine, die ihm nicht zu gehorchen schienen.
    Astrid presste eine Hand auf ihr Gesicht, mit der anderen stützte sie Edilio.
    »Alles okay?«, fragte sie. »Bist du angeschossen?«
    »Ich glaube nicht.« Edilio tastete seinen Körper ab, fand aber nichts außer einer spürbar größer werdenden Beule am Hinterkopf.
    Als er den roten Striemen neben Astrids Auge sah, sagte er: »Das wird ein Hammerveilchen.«
    »Halb so schlimm«, erwiderte Astrid gefasst.
    Zils Mob war verschwunden. Außer Astrid, Edilio und Hunter war keiner mehr da.
    Edilio hob das Gewehr auf. »Schätze, es hätte schlimmer ausgehen können. Wenigstens hat niemand eine Kugel abbekommen.«
    »Hunter«, sagte Astrid. »Hol Eis aus der Küche. Für Edilios Kopf.«
    Hunter nickte und eilte ins Haus.
    Als Hunter außer Hörweite war, fragte Astrid: »Was hast du vor?«
    »Ich soll Hunter zu Sam bringen.«
    »Ihn verhaften?«
    »Vermutlich. Jetzt darf ich auch noch den Sheriff spielen«, sagte Edilio verbittert. »Kann mich nicht erinnern, mich um den Job beworben zu haben.«
    »Hat Hunter Harry wirklich umgebracht?«
    »Ja, er hat ihn getötet. Ob es ein Unfall war, wie Hunter behauptet, wissen wir noch nicht. Ich nehme ihn jedenfalls vorläufig mit ins Rathaus.«
    »Okay, dann mach ich ihm klar, dass wir keine andere Wahl haben.«
    Sie gingen ins Haus. In der Küche war von Hunter nichts zu sehen. Dafür stand die Schiebetür zum Garten offen.
    Als das Hämmern losging, wich Brittney Donegal von der Tür zurück. Mickey Finch und Mike Farmer waren schon vorher ans andere Ende des Raums geflüchtet, wo sie schlotternd vor Angst neben der Tür zum Büro des Werksleiters kauerten und vollkommen ratlos auf Brittneys Anweisungen warteten.
    Brittney war zwölf Jahre alt, ein pummeliges und unscheinbares Mädchen mit braunen, zu zwei Zöpfen geflochtenen Haaren. Sie hatte gedacht, in Mike Farmer verknallt zu sein, doch jetzt verhielt er sich nicht gerade heldenhaft.
    »Brittney, komm schon, hauen wir ab«, wimmerte er.
    »Edilio sagt, wenn was passiert, sollen wir die Tür abschließen und uns nicht von der Stelle rühren«, erwiderte sie.
    »Die sind aber bewaffnet«, sagte Mike mit tränenerstickter Stimme.
    Als ein weiterer Schlag die Tür erzittern ließ, fuhren alle drei zusammen.
    »Wetten, dass Josh längst auf dem Weg in die Stadt ist?«, fragte Mickey. »Mike hat Recht. Wir müssen hier raus.«
    Brittney wäre auch am liebsten davongelaufen. Aber sie war jetzt Soldatin. Das hatte Edilio gesagt. Ihr Job war es, das Kraftwerk zu beschützen.
    Am Tag der großen Schlacht war Brittney auf der Plaza gewesen. Ein Kojote hatte sie zu Fall gebracht, nach ihrer Kehle geschnappt und sich dann in ihrem Bein verbissen, es regelrecht zermalmt, bis Edilio ihn abknallte. Sie verdankte ihm ihr Leben.
    Auf ihrem Bein waren keine Narben geblieben. Lana hatte es geheilt. Auch von dem Streifschuss an ihrem Oberarm war nichts mehr zu sehen. Lana hatte alle Wunden verschwinden lassen. Aber für Brittneys kleinen Bruder Tanner war jede Hilfe zu spät gekommen. Er lag mit den anderen auf dem Friedhof. Edilio hatte mit dem Bagger

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