GONE Hunger
hängen.
»Zum Glück ist unser gemeinsamer Freund Computer-Jack hier und er blickt da voll durch. Wie läuft’s, Jack? Hast du’s geschafft?«
Es folgte gedämpftes Murmeln.
Dann erklang wieder Caines spöttische Stimme: »Sam, weißt du was?«
Sam weigerte sich zu antworten.
»Jack sagt, dass in Perdido Beach gerade die Lichter ausgegangen sind.« Caine stieß ein triumphierendes Lachen aus.
Sam blickte sich nach Taylor um. Sie teleportierte sich zu ihm. »Geh nachschauen«, sagte er.
Tylor nickte und verschwand.
»Schickst du Brianna los, damit sie nachsieht?«, schrie Caine. »Oder Taylor?«
Sam schwieg. Er wartete.
Taylor wurde wieder sichtbar.
»Ich hab mich zu einer Kurve auf der Straße gebeamt, wo man die Stadt sehen kann«, berichtete sie.
»Und?«
Fünfundzwanzig
17 Stunden, 54 Minuten
Auf dem Weg nach Hause ging Duck mit sich selbst ins Gericht. Hunters Problem, sagte er sich, war nicht sein Problem. Okay, vielleicht war er jetzt auch ein Freak. Na und? Seine Kraft war schwachsinnig, sie nutzte niemande m – warum sollte er sich deshalb in Hunters Schwierigkeiten hineinziehen lassen?
Hunter war sowieso ein Idiot. Die Leute, die Duck mochte, waren alle normal. Die meisten zumindest. Okay, er mochte Sam, aber auf eine eher distanzierte Art. Aber warum sollte er plötzlich zwischen zwei Seiten wählen müssen, noch dazu in einem Kampf, von dem er bis vor fünf Minuten nichts gewusst hatte?
Die Vorstellung, Hunter in seinem Versteck einfach im Stich zu lassen, machte ihm jedoch auch zu schaffen. Als er wieder zu Hause war, ertappte er sich dabei, wie er die Küchenschränke der Reihe nach öffnete. Er wollte bloß mal nachsehen, ob er überhaupt in der Lage war, Hunter zu helfen.
Viel gab es nicht. Zwei Dosen mit Gemüse, ein Glas mit scharfer Hotdog-Soße, eine halbe Packung Mehl und etwas Öl. Wie die meisten hatte er gelernt, aus Mehl, Wasser und ein wenig Öl eine fade schmeckende Tortilla zu backen. Das war momentan die beliebteste Nahrung in der FAYZ, weil sie selbst den kulinarisch hoffnungslos Unbegabten gelang.
Auf die scharfe Soße könnte er zur Not verzichten. Nicht gerade das Gesündeste, aber Hunter hatte verzweifelt geklungen. Außerdem aßen mittlerweile alle, was sie kriegen konnten, selbst den ekelhaftesten Fraß.
Er traf eine Entscheidung. Hier ging es nicht um Freaks gegen Normale, sondern um die Frage, ob er es fertigbrachte, Hunter da draußen allein zu lassen.
Nein. Er würde Hunter die Soße bringen und ihm anbieten, hier im Keller unterzutauchen.
Duck schob das Glas in seine Jackentasche, verließ das Haus und kehrte widerwillig in die nächtlichen Straßen zurück.
Bis zur Kirche benötigte er nur wenige Minuten.
»Hunter!«, rief er im Flüsterton.
Nichts.
Na toll! Also doch eine Verarsche.
Er wollte sich gerade auf den Heimweg machen, als eine Gruppe von sieben, vielleicht acht Kids um die Ecke kam. Er benötigte nur den Bruchteil einer Sekunde, um die Baseballschläger zu registrieren. Zil führte die Gruppe an.
»Da ist einer!«, schrie Zil, und ehe Duck reagieren konnte, rasten die Kids auf ihn zu.
»Was läuft?«, fragte Duck.
Sie umzingelten ihn. Ihr Verhalten war eindeutig bedrohlich, aber Duck war entschlossen, ihnen keinen Grund zu geben, die Baseballschläger einzusetzen.
»Was läuft?«, ätzte Zil. »Der menschliche Bohrer möchte wissen, was läuft.« Er schubste Duck. »Einer von euch hat meinen besten Freund umgebracht. Das läuft.«
»Wir haben die Schnauze voll!«, rief ein anderer.
Dem schlossen sich mehrere Stimmen lautstark an.
»Ich hab niemandem was getan«, sagte Duck. »Ich bin blo ß …«
Die feindseligen Augen um ihn herum verengten sich.
»Bloß was, Freak?«, wollte Zil wissen.
»Am Spazierengehen. Was dagegen?«
»Wir suchen Hunter«, sagte Hank.
»Damit er eins auf die Rübe kriegt«, fügte Antoine hinzu. »Hey, vielleicht sieht sie ja besser aus, wenn sie ihm seitlich vom Kopf absteht.«
Sie lachten.
Duck gab sich ahnungslos. »Hunter?«
»Ja. M r Mikrowelle. Der Killerzombie.«
Duck zuckte die Achseln. »Hab ihn nicht gesehen.«
»Was hast du da in der Tasche?« Zil zeigte auf Ducks Jacke.
»Was? Oh, nichts. Das is t …«
Der Baseballschläger traf so zielgenau, dass das Glas in Ducks Jackentasche mit einem dumpfen Laut zerbrach.
»Spinnst du?«, schrie Duck auf.
Als er sich jetzt an ihnen vorbeidrängen wollte, bekam er die Füße nicht von der Stelle. Er warf einen verzagten Blick zu Boden und
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