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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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befanden sie sich in einem der Nebenräume. Einem mit Metallschränken vollgeräumten Archiv.
    Sein Plan war fehlgeschlagen. Das Ablenkungsmanöver war sinnlos gewesen.
    »So viel zum Überraschungseffekt«, bemerkte Dekka, die neben ihm stand.
    Für Sam war es ein schlimmer Moment. Mit dem Überraschungsangriff hätten sie vielleicht Leben retten oder wenigstens die Geiseln befreien können.
    »Die nächste Wand sollte leichter sein«, sagte er. »Geht in Deckung!«
    Dekka duckte sich hinter die Aktenschränke, als Sam die zweite Wand attackierte. Die Raumtemperatur stieg binnen Sekunden von drückend auf gefährlich heiß.
    Sams Licht brannte in wenigen Augenblicken die Farbe und eine Schutzplatte weg, stieß dann aber im Inneren der Wand auf eine mattgraue Barriere aus Metall.
    »Ein Strahlenschutzschild!«, rief er. »Aus Blei!«
    Unter Sams Feuerstrahl begann das Blei sofort zu schmelzen. Es rann zu Boden, bildete eine Pfütze und setzte alles in Brand, was es berührte.
    Die Hitze im Raum wurde mörderisch. Das Feuer fraß den Sauerstoff, Sam wurde wirr im Kopf, wusste nicht mehr, was er tat.
    »Orc! Hol ihn raus!«, schrie Dekka. Sie stürzte ins Freie und holte Atem.
    Sam spürte, wie er hochgehoben wurde. Ein angenehmes Gefühl. Im Freien traf ihn die kalte Luft wie ein Schlag ins Gesicht und brachte ihn in die Wirklichkeit zurück.
    Er blickte nach links. Am Eingang zum Turbinenraum wurde immer noch geschossen. Edilio klebte an der Wand, außerstande, viel mehr zu tun, als zu laden und blindlings zu feuern. Seinen Soldaten hatte er befohlen, sich hinter den geparkten Autos in Sicherheit zu bringen.
    Der Angriff war gescheitert.
    Als er aufstand, musste Sam gegen Schwindel und Übelkeit ankämpfen. Er stellte sich wieder vor die Wand. Er könnte durch das Loch in der Außenwand und den Raum dahinter auf die Bleibarriere schießen. Aber auf diese Entfernung wurde sein tödliches Licht diffus. Außerdem hatte er keinen Platz, um seinen Schweißbrenner hin- und herzuschwenken und das Loch zu vergrößern.
    Wieder hob er die Hände und entfesselte seine Kraft. Der Bleischild schmolz rapide. Aber zu spät. Zu spät, um sie zu überraschen.
    Und zu klein.
    Ein rot gerändertes Loch von der Größe eines Kanaldeckels vergoss geschmolzenes Blei wie Tränen.
    Dann ertönte eine bekannte Stimme: »Sam!«
    Sam ignorierte sie.
    »Sam, bei drei werfe ich eine der Geiseln durch das Loch!«, schrie Caine. »Eins!«
    Sam vergrößerte die Öffnung, indem er sich auf die Ränder konzentrierte.
    »Zwei!«
    Nicht aufhören!, befahl sich Sam.
    Aber wenn er nicht aufhörte, würde Caine seine Drohung wahr machen und eine Geisel in das glühende Loch schleudern.
    Sam ließ die Hände sinken und das Licht verschwand.
    »Na also!«, rief Caine.
    »Komm raus, Caine, dann lass ich dich vielleicht in einem Stück laufen«, drohte Sam.
    »Nein, hör mir zu, Bruder!«, rief Caine. »Ich hab zwei von deinen Leuten. Hey, schreit mal was!«
    »Ich bin’s, Sam, Mike Farmer! Mickey ist auch hier. Und Brittney, si e … sie ist verletzt.«
    Caine hatte von zwei Geiseln gesprochen. Wenn er Brittney nicht mitzählte, musste sie tot sein. Und kein Wort über Brianna. Sie war also keine Geisel. Da Mike sie auch nicht erwähnt hatte, befand sie sich wahrscheinlich nicht bei ihnen.
    Die Schießerei am Eingang zum Turbinengebäude hatte aufgehört. Edilio klebte zwar immer noch mit dem Rücken an der Wand, wusste aber nicht weiter.
    »Lass sie gehen, Caine«, sagte Sam müde.
    »Das werde ich nicht tun.«
    Sam fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Am liebsten wäre er ausgerastet.
    »Was willst du?«, fragte er. »Weißt du überhaupt, was du da anrichtest?«
    »Das Kraftwerk gehört jetzt mir«, antwortete Caine. »Blöd von dir, es zu verlieren.«
    Darauf wusste Sam nichts zu erwidern.
    »Sam, ich werde jetzt in Perdido Beach den Strom abschalten.«
    »Dann sitzt ihr auch im Dunkeln!«, rief Sam zurück.
    »Meinst du?« Caine lachte. »Das stimmt nicht. Sieht so aus, als könnten wir bestimmte Teile vom Netz nehmen, ohne dass andere davon betroffen sind.«
    »Du bluffst. Ich hab die Steuerzentrale gesehen. Um da durchzublicken, brauchst du mindestens eine Woche.«
    »Da hast du Recht, Sam. Wahrscheinlich würde ich sogar einen ganzen Monat dafür brauchen. Diana kennt sich mit dem Technikkram überhaupt nicht aus. Und Drake? Na, du kennst ihn ja. Abe r …«
    Sam wusste, was jetzt kommen würde. Er schloss die Augen und ließ den Kopf

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