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GONE Hunger

GONE Hunger

Titel: GONE Hunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Coates nichts mehr zu essen habt, dann hast du hier auch nichts. Also dürftet ihr ziemlich bald sehr hungrig sein.«
    Caines Lächeln gefror.
    »Na dann«, meinte Diana trocken. »Das nenne ich eine unerwartete Wende.«
    Caine knabberte kurz an seinem Daumennagel. »Hey, Bruder!«, schrie er. »Muss ich dich daran erinnern, dass ich zwei Geiseln habe?«
    Als sich Sams Schweigen in die Länge zog, dachte Caine schon, sein Bruder würde einen weiteren Angriff wagen. Doch dann sagte Sam unerbittlich und selbstbewusst: »Los, Caine, mach mit den beiden, was du willst. Danach hast du keine Geiseln mehr und bist immer noch hungrig.«
    »Traust du mir etwa nicht zu, dass ich sie Drake überlasse?«, drohte Caine. »Freu dich auf ihre Schreie.« Er spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, denn er konnte sich Sams Antwort bereits denken. Sie ließ auch nicht lange auf sich warten.
    »Beim ersten Schrei kommen wir rein«, sagte Sam. »Es wird ein Blutbad geben, das ich lieber vermeiden würde. Aber wenn es sein muss, ziehen meine Leute das durch. Und sie haben die Kräfte dazu, das weißt du.«
    Caine warf Diana einen fragenden Blick zu, als könnte sie ihm die Lösung oder einen Ausweg bieten. Mit Drake vermied er jeden Augenkontakt.
    »Ich hab aber noch eine bessere Idee«, fügte Sam hinzu. »Ihr habt zehn Minuten, um rauszukommen. Ich gebe dir mein Wort, dass ihr nach Coates zurückgehen könnt.«
    Caine stieß ein gepresstes Lachen aus, fast schon ein Knurren. »Vergiss es, Sam. Ich gebe diesen Ort nicht auf.«
    Keine Antwort.
    Ein Schweigen, das Bände sprach. Sam musste nichts mehr hinzufügen. Und Caine hatte nichts mehr zu sagen. Er hatte das Gefühl, als schnürte ihm etwas die Brust ab. Als müsste er um jeden Atemzug kämpfen.
    Etwas stimmte nicht. Die Ängste, die ihn in seinen Albträumen heimsuchten, brachen wie eine Flutwelle über ihn herein. Er saß in der Falle.
    »Ihr rührt euch nicht von der Stelle«, zischte Drake, als seine Soldaten besorgte Blicke austauschten.
    Diana drehte sich in ihrem Stuhl herum. »Was jetzt, Furchtloser? Er hat Recht: Wir haben nichts zu essen.«
    Caine zuckte zusammen. Er strich sich mit der Hand durchs Haar. Sein Kopf fühlte sich heiß an.
    Plötzlich glaubte er, hinter sich eine Bewegung wahrzunehmen. Er wandte blitzartig den Kopf, aber da war niemand, nur das Mädchen auf dem Boden, Brittney.
    Wie hatte er bloß übersehen können, dass sie hier festsitzen würden?
    Sam konnte binnen weniger Stunden rund fünfzig Leute vor dem Kraftwerk in Stellung bringen. Und er?
    Was sollte er jetzt tun?
    Sie hatten das Kraftwerk besetzt. Sie hatten in Perdido Beach die Lichter ausgeschalte t – und saßen wie Ratten in einer Falle.
    Caine runzelte die Stirn, er musste sich konzentrieren. Warum hatte er das getan? Es hatte nicht mal eine Minute gedauert, um seinen Triumph in eine demütigende Niederlage zu verwandeln.
    Wieso war er hier? Das alles ergab keinen Sinn. Es brachte ihm nichts.
    In letzter Zeit hatte ihn nur noch ein Gedanke beherrscht: Erobere das Kraftwerk. Erobere es und halte die Stellung. Dan n …
    Die Erkenntnis traf ihn so schlagartig, dass ihm schlecht wurde. Er hatte das Kraftwerk nicht erobert, um Nahrungsmittel für seine Leute zu erpressen, ja nicht einmal, um seine Macht über Sam unter Beweis zu stellen. Mit seinen Bedürfnissen hatte das alles nicht das Geringste zu tun.
    Caine war weiß wie die Wand, als er Drake anstarrte.
    »Es ist für ihn«, stieß er hervor. »Das ist alles für ihn.«
    Drake kniff irritiert die Augen zusammen.
    »Er ist hungrig«, flüsterte Caine. Es tat ihm weh zu sehen, wie Diana ein Licht aufging, als er die nächsten Worte aussprach: »Er ist hungrig im Dunkeln.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Drake.
    Caine streckte hilflos die Hände aus. Er hatte keine Erklärung dafür.
    »Deshalb hat er mich losgelassen«, sagte er mehr zu sich selbst. »Er hat mich nur freigegeben, damit ich das hier tue.«
    »Was genau will er von uns?«, bohrte Drake nach. Er legte die Beflissenheit eines Hundes an den Tag, für den es nur einen Herrn gab.
    »Wir müssen es ihm bringen. Wir müssen ihn füttern.«
    »Womit?«
    Caine seufzte und blickte Jack an. »Mit derselben Energie, die in Perdido Beach für Licht sorgt. Mit Uran.«
    »Caine, das ist Wahnsinn!«, rief Diana. »Du willst radioaktives Uran in die Wüste schleppen? Was hast du davon? Das ist völlig sinnlos.«
    Caine hielt kurz inne. Sie hatte Recht. Warum sollte er der

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