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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Wucht heruntersausen.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, stürzte der kleine Pete nach vorne und begrub den Gameboy unter sich.
    Nerezza beugte sich zu ihm und drehte ihn auf den Rücken.
    »Nicht!«, schrie Astrid völlig außer sich.
    Nerezza sah sie nicht einmal an, sondern holte erneut aus. Astrid wollte nach ihrem Arm fassen, war aber nicht schnell genug. Die Stange sauste herab und traf ihr Handgelenk.
    Es tat entsetzlich weh. Astrid schrie auf, doch Nerezza beachtete sie nicht. Sie schob sie mit der freien Hand beiseite, als wäre sie ein lästiges Hindernis, und holte wieder aus. Diesmal geriet sie durch den eigenen Schwung aus dem Gleichgewicht und verfehlte Petes Kopf nur um Haaresbreite.
    Astrid stieß sie weg und schrie sie an, damit aufzuhören.
    Doch Nerezza hörte nicht auf. Sie schien es mit fanatischer Entschlossenheit auf den kleinen Pete abgesehen zu haben.
    Astrid versetzte ihr einen Fausthieb, der ihr Gesicht treffen sollte, jedoch auf ihrem Schlüsselbein landete. Das reichte zwar nicht, um sie zu verletzen, warf sie aber wieder aus der Bahn und vereitelte ihren nächsten Schlag.
    Jetzt verlagerte sie ihre eiskalte Wut endlich auf Astrid.
    »Na gut. Du willst also unbedingt die Erste sein?« Nerezza schwang die Stange von der Seite und traf Astrid in den Magen. Astrid kippte nach vorne, machte jedoch zwei rasche Schritte auf Nerezza zu, rammte den Kopf wie ein blindwütiger Stier in ihren Bauch und brachte sie rücklings zu Fall.
    Dabei flog Nerezza die Brechstange aus der Hand und landete einen halben Meter entfernt auf dem Rasen.
    Nerezza wälzte sich sofort auf den Bauch und versuchte, sich die Waffe zu angeln. Astrid klammerte sich an sie und schlug mit der Faust auf ihren Hinterkopf ein. Die Brechstange war nur noch wenige Zentimeter von Nerezzas Fingern entfernt.
    Astrid zog sich an Nerezzas Rücken hoch und drückte sie zugleich nach unten. Und dann tat Astrid das Einzige, was ihr einfiel: Sie schnappte mit den Zähnen nach ihrem Ohr und biss zu.
    Nerezza heulte wütend auf, doch Astrid biss nur noch fester zu, riss, den Kopf hin und her ruckend, an ihrem Ohr, bis sie Blut schmeckte, und hörte nicht auf, mit beiden Händen auf ihren Schädel einzuschlagen.
    Nerezzas Hand streckte sich nach der Brechstange, bis sie sie zu fassen bekam. Da Astrid aber hinter ihr war und sie zu Boden drückte, konnte sie nicht zum Schlag ausholen. Also stach sie blindlings nach hinten und streifte Astrids Stirn, schaffte es aber nicht, sie abzuschütteln.
    Astrid griff mit beiden Händen nach Nerezzas Hals. Sie ließ von ihrem Ohr ab, spuckte etwas Ekliges aus, und verlagerte die ganze Kraft in die Hände und in den Druck auf Nerezzas Luftröhre. Sie spürte das Pochen ihres Pulses.
    Und drückte zu.

Achtunddreissig
    32 Minuten
    Sanjit und Virtue trugen Bowie auf einem straff gespannten Bettlaken vom Haus weg.
    »Was machen wir?«, fragte Peace beunruhigt.
    »Wir fliehen«, antwortete Sanjit.
    »Was ist das?«
    Sanjit gab sich betont gelassen. »Fliehen? Oh, das hab ich schon ein paarmal gemacht. Du kannst kämpfen oder fliehen. Du möchtest doch nicht kämpfen, stimmt’s?«
    »Ich hab Angst«, erwiderte Peace weinerlich.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte Sanjit, während er sich rückwärtsstolpernd durch das hohe Gras bewegte und mit den Händen die beiden Lakenzipfel festhielt. »Sieh nur, Choo hat auch keine Angst.«
    Choo sah in Wirklichkeit aus, als würde er vor Angst gleich sterben. Aber Sanjit musste verhindern, dass Peace die Nerven verlor. Der wirklich beängstigende Teil lag noch vor ihnen. Das hier war erst der Anfang.
    »Echt nicht?« Peace schaute ihn zweifelnd an.
    »Laufen wir weg?«, fragte jetzt Pixie. Sie trug eine Plastiktüte mit Legosteinen.
    »Eigentlich wollen wir weg fliegen «, sagte Sanjit fröhlich.
    Sie machte große Augen. »Mit dem Helikopter?«
    Sanjit wechselte rasch einen Blick mit Virtue.
    »Warum laufen wir weg?«, stieß plötzlich Bowie hervor.
    »Er ist wach«, sagte Sanjit.
    Virtue beugte sich über das Laken. »Meinst du?«
    »Wie geht’s dir, kleiner Mann?«, fragte Sanjit.
    »Ich hab Kopfweh und Durst.«
    »Na super!«, murmelte Sanjit.
    Sie erreichten den Klippenrand. Das Seil befand sich immer noch dort, wo sie es zurückgelassen hatten. »Okay, Choo, du als Erster. Sowie du unten bist, seile ich die Kinder der Reihe nach ab.«
    »Ich hab Angst«, sagte Peace schon wieder.
    Sanjit ließ Bowie vorsichtig zu Boden sinken und entspannte die

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