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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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jedoch ohne sichtbar zu sein.
    Die Wanze. Der Name machte ihr mit einem Schlag bewusst, dass sie nicht träumt e – und auch nicht geträumt hatte.
    Am besten, sie schloss die Augen wieder und tat so, als wäre nichts geschehen.
    Aber Pennys Beine rührten sich und zerrten an den Stricken. Sie hörte sie stöhnen.
    Der Wunsch, sich wieder hinzulegen, war beinahe unwiderstehlich. Stattdessen tastete sie nach einem Stuhlbein, zog sich daran hoch, griff nach der Tischplatte, stemmte ihre tauben Füße in den Boden und beförderte sich zurück auf ihren Stuhl.
    Caine schlief. Die unsichtbare Wanze schnarchte laut auf dem Fußboden.
    Penny sah sie blinzelnd an. »Sie haben uns Drogen gegeben«, sagte sie und gähnte.
    »Ja.«
    »Und gefesselt«, stellte Penny fest. »Wie hast du dich befreit?«
    Diana rieb an ihren Handgelenken, als wären sie wund. Warum hatte Sanjit sie nicht gefesselt? »Lockere Knoten«, antwortete sie mit einem Schulterzucken.
    Pennys Kopf kippte nach vorne. Sie konnte kaum die Augen offen halten. »Dafür bringt Caine sie um.«
    Diana nickte. Sie versuchte, ihr Gehirn auf Touren zu bringen, was unter dem Drogeneinfluss gar nicht so einfach war.
    »Sie hätten uns auch umbringen können«, sagte sie.
    Penny nickte. »Zu feige.«
    Oder weil sei keine Killer sind, dachte Diana. Nicht die Sorte Menschen, die ihren Opfern im Schlaf die Kehle durchschnitten.
    »Sie sind weggelaufen«, sagte Diana.
    »Wo wollen sie hin? Egal, wir finden sie. Bind mich los.«
    Penny hatte natürlich Recht. Selbst in ihrem benebelten Zustand wusste Diana, dass Caine sie früher oder später finden würde. Und er war ein Killer.
    Ihre große Liebe. Keine Bestie wie Drake, sondern sogar noch schlimmer. Caine tötete nicht aus blinder Wut. Er tötete kaltblütig. Diana taumelte aus dem Zimmer, schwankte wie eine Betrunkene, stieß gegen einen Türpfosten, spürte den Schmerz und wankte weiter. Fenster. Große Fenster in einem Raum, der so riesig war, dass die Sitzgruppen und vereinzelt aufgestellten Möbel sie an die Einrichtung eines Puppenhauses denken ließen.
    »Hey!«, rief Penny ihr nach. »Du sollst mich losbinden!«
    Sie sah Sanjit sofort. Er stand eingerahmt vom roten Himmel am Rand der Klippe, ein kleines Mädchen neben sich.
    Das war es also, was Sanjit ihnen verschwiegen hatte: Auf der Insel waren noch mehr Kinder.
    Sanjit wickelte ein Seil um das Mädchen. Er drückte es an sich, beugte sich zu ihm hinunter und sprach mit ihm.
    Nein, Sanjit war kein Killer.
    Dann fing er an, das sichtlich verängstigte Mädchen über den Klippenrand abzuseilen.
    Aus dem anderen Raum kam ein Schrei. Die Wanze.
    Penny hatte ihre Kraft eingesetzt, um ihn zu wecken.
    Sanjit stieg jetzt selbst über den Rand, hob aber noch einmal kurz den Kopf und blickte zum Haus. Konnte er Diana am Fenster sehen?
    Diana hörte Penny auf wackligen Beinen hereinkommen.
    »Du blöde Hexe!«, knurrte Penny. »Warum hast du mich nicht losgebunden?«
    »Die Wanze dürfte das inzwischen ja erledigt haben«, antwortete Diana.
    Sie musste Penny daran hindern, aus dem Fenster zu schauen. Penny durfte Sanjit auf keinen Fall sehen.
    Diana hob eine schwere Kristallvase von einem Beistelltisch. »Die ist doch schön«, sagte sie zu Penny.
    Penny sah sie an, als hätte sie nicht alle Tassen im Schrank. Dann wanderte ihr Blick an Diana vorbei zum Fenster.
    »Hey!«, rief Penny. »Die versuche n …«
    Diana schwang die Vase und traf Penny an der Schläfe. Ohne die Wirkung abzuwarten, stolperte sie mit der Vase in der Hand zurück zum Esstisch.
    Caine schlief noch, aber sicher nicht mehr lange. Als Diana die Vase über ihren Kopf hob, dachte sie noch, dass Sanjit keiner war, der einem anderen im Schlaf den Schädel einschlug, sie aber schon.
    Doch bevor sie die Vase auf den Kopf ihrer großen Liebe sausen lassen konnte, platzte ihre Haut auf. Auf ihren Armen erschienen aufgerissene Mäuler, die mit messerscharfen Piranhazähnen zubissen und sie bei lebendigem Leib auffraßen.
    Diana schrie.
    Obwohl sie nichts spürte und wusste, dass nichts davon echt war, schrie sie wie am Spieß und ließ die Vase fallen.
    Die roten Mäuler, die Penny heraufbeschworen hatte, fraßen sich ihre Arme hinauf, legten Muskeln und Sehnen fre i …
    Und dann hörte es auf.
    Penny stand im Zimmer und funkelte sie fuchsteufelswild an. Von ihrer Schläfe tropfte Blut. »Leg dich nicht mit mir an, Diana!«, knurrte sie. »Ich kann dich dazu bringen, dass du von der Klippe springst.«
    »Lass

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