Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
führst in deinem Kopf einen Kampf gegen böse Geister.«
    Mary lachte übertrieben laut. »Willst du damit sagen, dass ich verrückt bin?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Astrid, jedoch auf eine Art, die selbst den Dümmsten begreiflich machen sollte, dass sie genau darauf anspielte. »Aber du hast eindeutig psychische Probleme, die dein Denken, äh, möglicherweise verzerren.«
    Mary fuhr zusammen, als wäre sie geschlagen worden. Sie blickte sich um, suchte nach einem freundlichen Gesicht, nach irgendwelchen Hinweisen, wie Astrids Worte von den anderen aufgenommen wurden.
    Auch Astrid sah in die versteinerten und skeptischen Mienen der Leute. Deren Skepsis richtete sich aber offenbar immer noch gegen sie und nicht gegen Mary.
    »Ich denke, du solltest dich ein paar Tage ausruhen«, fuhr Astrid fort. »Wir finden jemanden, der die Kita in der Zwischenzeit weiterführt. Bis du wieder auf dem Damm bist.«
    Howards Mund stand offen. »Du schmeißt Mary raus? Und behauptest, sie ist hier die Verrückte?«
    Sogar Edilio sah sie fassungslos an. »Ich glaube nicht, dass Astrid wirklich will, dass Mary die Kita abgibt«, sagte er rasch und warf Astrid einen warnenden Blick zu.
    »Doch, Edilio, genau das will ich. Mary hält Orsays Lügen für bare Münze. Das ist gefährlich. Für Mary, falls sie beschließt auszusteigen, und für die Kinder, falls Mary weiterhin auf Orsay hört.«
    Mary hob eine Hand vor den Mund und starrte Astrid schockiert an. »Denkst du wirklich, ich könnte einem meiner Kinder wehtun?«
    »Mary, du bist depressiv und noch dazu auf Entzug«, sagte Astrid unbarmherzig. »Und du sprichst davon, dass es für die Kinder vielleicht das Beste wäre, wenn sie sterben und zu ihren Eltern gehen würden.«
    »Das habe ich nich t …«, begann Mary. Sie holte mehrmals tief Luft. »Weißt du was, ich muss an die Arbeit. Ich hab zu tun.«
    »Nein, Mary!«, erwiderte Astrid streng. »Geh nach Hause.« An Edilio gewandt fügte sie hinzu: »Wenn sie versucht, die Kita zu betreten, hinderst du sie daran.«
    Astrid ging davon aus, dass Edilio ihr zustimmte oder zumindest tat, was ihm befohlen wurde, aber ein Blick in seine Richtung genügte, um sie eines Besseren zu belehren.
    »Das kann ich nicht, Astrid«, sagte Edilio. »Du behauptest ständig, dass wir Gesetze brauchen, und weißt du was? Du hast Recht. Nur haben wir noch kein Gesetz, das mich berechtigt, Mary an irgendwas zu hindern. Und soll ich dir noch was sagen? Wir brauchen Gesetze, die verhindern, dass du solche Nummern abziehst.«
    Mary verließ unter allgemeinem Applaus die Kirche.
    »Sie treibt die Kinder in den Tod!«, rief Astrid außer sich.
    »Ja, und Zil hat die Stadt abgefackelt, weil du uns nicht erlaubt hast, ihm das Handwerk zu legen«, erwiderte Edilio.
    »Ich bin die Vorsitzende des Stadtrats.«
    »Sollen wir darüber abstimmen?«, fragte Howard. »Kein Problem. Das können wir jetzt gleich tun.«
    Astrid erstarrte. Sie blickte in ein Meer von feindseligen Gesichtern.
    »Petey«, sagte sie, »komm, wir gehen.«
    Als sie durch die Menge schritt und die Kirche verließ, tat sie es erhobenen Hauptes.
    Draußen war ihr erster Gedanke: Und wieder bin ich gescheitert. Tröstend fand sie nur, dass es ihre letzte Niederlage als Ratsvorsitzende war.

Dreiunddreissig
    7 Stunden, 51 Minuten
    »Ich sehe keine Villa«, sagte Diana, »nur Bäume.«
    »Wanze!«, rief Caine.
    »Viel Glück bei der Suche«, meinte Diana. Solange sie geklettert waren, war die Wanze sichtbar gewese n – einmal hatte ihn Caine sogar aufgefangen, als er abgerutscht war.
    Jetzt, da sie endlich oben waren, standen sie vor einem dichten Wald, der sich in beide Richtungen erstreckte. Nichts deutete darauf hin, dass hier einmal Filmstars gelebt hatten.
    Penny rastete aus. »Wo ist es?«, schrie sie und rannte in den Wald hinein. »Wo zum Teufel ist das Haus?«
    »Wanze!«, rief Caine diesmal lauter.
    Keine Antwort.
    »Tja«, sagte Diana, »das hat man davon, wenn man der Wanze vertraut.« Sie drehte sich um und hielt nach dem Boot Ausschau. Es trieb immer weiter Richtung Küste. Vielleicht würden die beiden ja überleben. Vielleicht standen deren Chancen sogar besser als ihre eigenen.
    Plötzlich hörten sie Penny aus einiger Entfernung rufen: »Hier sind Schafe!«
    Diana und Caine wechselten einen fragenden Blick. War sie übergeschnappt? Wahrscheinlich, aber so übergeschnappt, dass sie sich einbildete, Schafe zu sehen?
    Sie liefen in den Wald, der, wie sich nach wenigen Metern

Weitere Kostenlose Bücher