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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Perdido Beach und nicht Sam Beach.
    »Mir haben mindestens vier Leute erzählt, sie hätten Drake letzte Nacht gesehen«, sagte Quinn.
    Albert schnaubte. »Es wird eine Menge Mist erzählt.«
    Quinn sah ihn eine Weile einfach nur an, dann sagte er: »Schätze, wenn es sich als wahr herausstellt, können wir jetzt schon mal anfangen zu beten, dass Sam rechtzeitig zurückkommt.«
    »Orc kann sich um Drake kümmern. Er tut es für einen halben Liter Wodka«, meinte Albert herablassend.
    Quinn stand seufzend auf. »Manchmal machst du mir Angst, Alter.«
    »Hey, ich ernähre die Leute, falls du es noch nicht bemerkt hast. Astrid schwingt irgendwelche Reden, Sam zieht sich in den Schmollwinkel zurück und ich schmeiße den Laden. Und warum? Weil ich nicht bloß herumfasle, sondern die Sache anpacke.«
    Quinn setzte sich wieder hin. Er lehnte sich mit aufgestützten Ellbogen vor. »Erinnerst du dich an die Multiple-Choice-Tests in der Schule? Wo man a, b, c oder d ankreuzen musste?«
    »Ja, wieso?«
    »Manchmal waren auch alle Möglichkeiten richtig. Das ist wie in der FAYZ. Dieser Ort braucht dich, damit die Leute nicht verhungern. Er braucht aber auch Astrid mit ihren Ideen. Und er braucht Sam mit seinem Mut und seiner Kraft. Deshalb müsst ihr zusammenhalten. Alles klar, Albert?«

Vierunddreissig
    7 Stunden, 2 Minuten
    Als Sanjit die Schüssel mit den Cornflakes vor sie hinstellte und H-Milch darübergoss, fing Diana an zu weinen. Die schneeweiße Milch strömte über die duftenden Flocken und ließ sie in der tiefblauen Schüssel knisternd hin und her schwappen.
    Sie wollte schon mit der Hand in die Schüssel fahren, sah dann aber den Löffel. Er war sauber und glänzte.
    Als sie den Löffel eintauchte und an die Lippen hob, zitterten ihre Finger wie Espenlaub. Einen Moment lang schien sich alles um sie herum aufzulösen. Caine und Penny, die gierig schmatzend über ihrer eigenen Schüssel hingen, und die jetzt vollkommen sichtbare Wanze. Für Diana existierten in diesem Augenblick nur die kühle Milch auf ihrem Gaumen, das Knirschen der Flocken zwischen ihren Zähnen und der Rausch, den der Zuckergeschmack in ihr auslöste.
    Ihre Tränen tropften auf den Löffel und verliehen dem zweiten Bissen einen Hauch von Salzgeschmack. Sie blinzelte und sah, dass Sanjit sie beobachtete. Er hielt die Großpackung Cornflakes in einer Hand und die Milch in der anderen.
    Penny lachte so sehr, dass ihr ein paar Krümel aus dem Mund flogen.
    »Richtiges Essen«, sagte Caine.
    »Essen«, stimmte die Wanze ihm zu.
    Als Caine mit seiner Portion fertig war, wollte er noch mehr.
    »Ihr müsst es langsam angehen«, meinte Sanjit.
    »Sag mir nicht, was ich tun muss.«
    »Wenn man länger gehungert hat, darf man nicht zu viel auf einmal essen«, erklärte Sanjit ungerührt. »Du kotzt sonst alles wieder raus.«
    »Mehr!«, erwiderte Caine mit drohender Stimme.
    Sanjit gab zuerst ihm und dann auch den anderen einen Nachschlag. »Schokopops oder Froot Loops haben wir leider nicht. Jennifer und Todd legen Wert auf gesunde Ernährung. Schätze, sie wollten nicht mit dicken Kindern in den Klatschspalten zu sehen sein.«
    Sein sarkastischer Tonfall war Diana nicht entgangen. Und ihr entgingen auch die ersten Magenkrämpfe nicht, als sie sich über ihre zweite Portion hermachte. Sie legte den Löffel weg.
    »Es ist noch genug da«, beruhigte Sanjit sie. »Lass dir Zeit. Dein Körper muss sich erst wieder daran gewöhnen.«
    Diana nickte. »Woher weißt du das?«
    »Wo ich aufgewachsen bin, gab es viele Bettler. Wenn sie zu krank waren, um zu betteln, oder einfach nur eine Pechsträhne hatten, mussten sie hungern.«
    »Danke für das Essen«, sagte Diana. Sie wischte sich die Tränen ab und versuchte zu lächeln. Doch dann fiel ihr ein, dass ihr Zahnfleisch geschwollen und rot war, und sie senkte den Kopf.
    »Viele Bettler litten unter starkem Vitaminmangel«, sagte Sanjit, dem nichts zu entgehen schien. »So wie ihr. Ich hole euch nachher Vitaminpillen, dann geht es euch bald besser.«
    Caine blickte sich im Raum um. Sie saßen an einem riesigen Holztisch gleich neben der Küche. Auf den langen Bänken hätten locker dreißig Leute Platz gehabt.
    »Nicht schlecht«, meinte Caine und deutete mit dem Löffel durch den Raum.
    »Das ist der Dienstbotentisch«, sagte Choo, von dem sie inzwischen erfahren hatten, dass sein richtiger Name Virtue war. »Wir essen hier, weil der Tisch im Wohnzimmer und das Esszimmer zu weit weg sind.«
    »Ihr seid also so

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