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GONE Verloren

GONE Verloren

Titel: GONE Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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fuhr Sam ihn an.
    Howard lachte. »Na dann, rein mit euch! Aber ich schau mir nachher alles an. Was ich nicht durchgehen lasse, müsst ihr wieder zurückstellen.«
    Der Laden war verwüstet. Bevor Caine eine Wache aufgestellt hatte, hatten sich die Kinder zwar vor allem bei den Snacks bedient, bei der Gelegenheit aber auch ganze Regale umgeworfen und die Türen der Tiefkühlschränke eingeschlagen. Auf dem Boden, der mit den Scherben übersät war, lag vergammelnde Ware.
    Es roch wie auf einer Müllhalde. Fliegen schwirrten herum und es war dunkel, da die Deckenbeleuchtung nur noch teilweise funktionierte.
    Lediglich die über ihren Köpfen hängenden Poster mit Sonderangeboten und Preissenkungen erinnerten noch an den alten Laden.
    Sam nahm einen Einkaufswagen und Astrid hob den kleinen Pete in den Sitz.
    »Vielleicht sollte ich einen Truthahn braten.« Astrid betrachtete das eigens für Thanksgiving arrangierte Angebot: Fertigteig für Kürbiskuchen, Hackfleisch, Preiselbeersoße, Marinaden, Füllungen.
    »Hast du schon mal einen gemacht?«
    »Die Anleitung steht garantiert im Internet.« Sie seufzte. »Irrtum. Vielleicht finde ich hier ja irgendwo ein Kochbuch.«
    »Aber ohne Preiselbeersoße.«
    Astrid nickte. »Keine Konserven.«
    Sie packten Salatköpfe, Karotten und Kartoffeln in den Wagen. Sam ging hinter den Fleischtresen, holte ein paar Steaks aus dem Kühlfach und verpackte sie. Auf dem Fleisch, das seit dem Verschwinden des Metzgers auf dem Tresen liegen geblieben war, hockten fette schwarze Fliegen. Das Fleisch im Kühlfach schien jedoch in Ordnung zu sein.
    »Sonst noch was, die Dame?«, fragte er.
    »Ich nehme den Braten, da ihn anscheinend keiner will.«
    Sam bückte sich und spähte in das Kühlfach. »Okay, ich geb’s auf. Welches Stück ist der Braten?«
    »Das große.« Astrid tippte mit dem Finger auf die Scheibe. »Das kann ich einfrieren.«
    »Selbstverständlich. Der Braten.« Sam hob das Fleisch heraus und klatschte es auf ein Wachspapier. »Dir ist klar, dass das halbe Kilo zwölf Dollar kostet?«
    »Schreib’s an.«
    Sie gingen weiter zu den Milchprodukten. Und dort stand auf einmal Panda. Er hielt seinen Baseballschläger einsatzbereit in den Händen und war sichtlich nervös.
    »Du schon wieder?«, fuhr Sam ihn an.
    Panda erwiderte nichts.
    Astrid schrie auf.
    Als Sam sich umwandte, erkannte er gerade noch Drake Merwin, bevor er an der Schläfe getroffen wurde und in ein Käseregal taumelte. Die Packungen flogen heraus und verteilten sich auf dem Boden.
    Er sah einen Schläger heranzischen, versuchte ihn abzuwehren, doch in seinem Kopf drehte sich alles und sein Blick war verschwommen.
    Der Schlag traf ihn in der Seite, seine Knie knickten ein und er ging zu Boden.
    Wie von fern nahm er mehrere rasche Bewegungen wahr, vielleicht vier oder fünf Leute. Zwei von ihnen packten Astrid und drehten ihr die Arme auf den Rücken.
    Jetzt hörte er die Stimme eines Mädchens, erkannte sie aber erst, als Panda sie beim Namen nannte: »Diana.«
    »Packt seine Hände ein!«, befahl sie.
    Sam wollte sich wehren, doch seine Muskeln gehorchten ihm nicht. Etwas wurde über seine rechte Hand gezogen, dann über seine linke. Kräftige Arme hielten ihn fest.
    Als er endlich wieder klar sehen konnte, starrte er begriffsstutzig auf seine gefesselten Hände. Über beide war ein schlaffer Folienballon gezogen und mit Klebeband an seinen Handgelenken festgemacht worden.
    Diana Ladris ging neben ihm in die Hocke und brachte ihr Gesicht auf seine Augenhöhe. »Die sind aus Mylar. Die Oberfläche reflektiert. An deiner Stelle würde ich meinen Glücksbringer lieber nicht einsetzen, Sam. Du würdest deine eigenen Hände rösten.«
    »Was wollt ihr?«, lallte Sam.
    »Dein Bruder will sich mit dir unterhalten.«
    Sam war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Sein Bruder? Der einzige Mensch auf der Welt, den er Bruder nannte, war Quinn.
    »Lasst Astrid gehen«, sagte er mit schwacher Stimme.
    Drake gab ihm einen Tritt in den Rücken und drückte seinen Schläger auf Sams Kehlkopf. Genauso wie er es bei Orc getan hatte.
    »Wenn du ein artiger kleiner Junge bist, krümmen wir deiner Freundin und ihrem behinderten Bruder kein Haar. Wenn nicht, nehme ich sie mir vor.«
    Pete fuchtelte mit den Armen und schrie wie am Spieß.
    »Er soll still sein!«, fuhr Drake Astrid an. »Sonst stopf ich ihm das Maul.« Danach wandte er sich an Howard und die anderen: »Schmeißt den großen Helden in einen

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