GONE Verloren
Hand. Sein Gesicht war wenige Zentimeter von Sams entfernt. Er schrie ihn an: »Was weißt du davon?«
»Ich weiß nur, dass es mir Spaß macht, deine Angst zu sehen.«
Die unsichtbare Faust warf Sam auf den Rücken.
Zum ersten Mal sah Diana besorgt aus. Ihre kalte Überheblichkeit war wie weggeblasen. »Taylor war bis jetzt die Einzige, die sich teleportieren konnte. Oben in Coates. Aber sie konnte gerade mal den Raum durchqueren. Sie war eine Drei. Wenn der kleine Pete sich und seine Schwester durch Wände beam t …«
»… könnte er eine Vier sein«, vollendete Caine den Satz leise.
»Ja, er könnte eine Vier sein.« Beim Wort »Vier« sah Diana Sam an. »Oder mehr.«
»Orc, Howard!«, rief Caine. »Sperrt Sam ein, bindet ihn fest! Er darf das Mylar nicht von den Händen bekommen. Danach holt Freddie, damit er euch hilft. Er weiß, was zu tun ist. Besorgt euch aus der Eisenwarenhandlung, was ihr braucht.« Er packte Drake hart an der Schulter. »Finde Astrid und den Jungen!«
»Wie soll ich sie denn einfangen, wenn sie sich einfach wegbeamen können?«
»Ich hab nichts von Einfangen gesagt. Nimm eine Kanone! Erschieß sie, bevor sie dich sehen!«
Sam stürzte sich auf Caine und brachte ihn zu Fall, ehe er reagieren konnte. Er nagelte ihn mit seinem Körpergewicht fest und ließ seine Stirn auf Caines Nase krachen, sodass er benommen liegen blieb. Drake und Orc sprangen herbei und traten Sam von Caine herunter.
Sam stöhnte vor Schmerz. »Du kannst Leute nicht einfach umbringen, Caine!«
»Du hast meiner Nase wehgetan«, erwiderte Caine.
»Du bist total gestört, Mann. Du brauchst Hilfe. Du bist ja wahnsinnig.«
Caine berührte seine Nase und verzog vor Schmerzen das Gesicht. »Das hab ich schon öfter gehört. Das hat mir auch Schwester Temple – unsere Mom – gesagt. Sei froh, dass ich dich noch brauche. Ich will zusehen, wie du verschwindest. Vielleicht finde ich so heraus, wie ich es bei mir verhindern kann. Orc, schaff den Helden raus! Drake, geh jetzt!«
»Drake, wenn du ihnen auch nur ein Haar krümmst, finde ich dich!«, schrie Sam. »Und dann bring ich dich um!«
»Spar dir deine Worte«, meinte Diana trocken. »Du kennst Drake nicht. Deine Freundin ist so gut wie tot.«
Zweiundzwanzig
128 Stunden, 32 Minuten
Orc zerrte Sam aus der Turnhalle und brachte ihn in den Fitnessraum. Howard blickte sich unschlüssig um.
»Howard, lass dich nicht auf so was ein!«, flehte Sam. »Du kannst doch nicht wollen, dass Caine Astrid und Pete umbringen lässt. Orc, ich weiß, dass du Bette nicht mit Absicht getötet hast. Mann, das hier geht eindeutig zu weit.«
»Ja. Es geht zu weit«, stimmte Howard ihm zerstreut zu, während er sich weiterhin umsah.
»Du musst mir helfen! Ich muss Drake aufhalten!«
»Das glaube ich nicht, Sammy. Ich hab gesehen, wozu Drake fähig ist. Und wir haben beide mitbekommen, was Caine draufhat.« An Orc gewandt sagte er: »Leg ihn hier auf die Bank. Mit dem Gesicht nach oben. Seine Beine binden wir an den zwei Pfosten fest.«
Orc hob Sam hoch und knallte ihn auf die Hantelbank.
Sam versuchte es noch einmal. »Orc, das ist kaltblütiger Mord!«
»Mich trifft keine Schuld. Ich binde dich bloß fest.«
»Drake wird Astrid umbringen. Sie hat dir mal in Mathe geholfen. Orc, du kannst das verhindern.«
»Davon sollte sie niemandem was erzählen«, brummte Orc. »Egal, Mathe ist vorbei.«
Sie fesselten Sams Füße an die Pfosten der Bank und banden seinen Oberkörper mit einem Seil fest.
»Und jetzt kommt der beste Teil«, sagte Howard. »Wir hängen ein paar Gewichte an die Stange, binden seine Hände an ihr fest und legen sie auf ihn drauf, okay? Dann ist er nämlich voll damit beschäftigt, das Gewicht von seinem Hals zu stemmen.«
Da Orc auf dem Schlauch stand, zeigte ihm Howard, was er meinte. Daraufhin schob Orc die Scheiben auf die Stange.
»Wie viel schaffst du, Sam?«, fragte Howard. »Ich würde sagen, zwei Zwanziger auf jeder Seite, ja? Mit der Stange sind das neunzig Kilo.«
»Das stemmt er nie im Leben«, meinte Orc.
»Da dürftest du Recht haben, Orc. Und deshalb wird er alles tun müssen, damit die Stange ihn nicht erwürgt.«
»Das ist unrecht, Howard«, sagte Sam. »Und du weißt das. Ihr macht solche Sachen nicht, keiner von euch. Ihr seid Schlägertypen, aber doch keine Mörder.«
Howard seufzte. »Sammy, hast du’s immer noch nicht geschnallt? Wir leben jetzt in einer anderen Welt. Mann, das ist die FAYZ.«
Orc senkte die Hantel. Die Stange
Weitere Kostenlose Bücher