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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Puetz
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Continental Book Company verkaufte nämlich
fremdsprachige Bücher und darunter auch sehr viele deutsche Bücher.
    Es
stellte sich hinterher heraus, dass relativ viele Deutsche aus ganz Amerika
dort Bücher kauften. Nächsten Montag (!) sollte Simone schon anfangen.
Bezahlung? Nicht sehr hoch, $ 7,50 pro Stunde, aber wir sahen es unter dem
Gesichtspunkt, dass jemand Simone bezahlte, damit sie Englisch lernen konnte.
    Wieder
zu Hause klingelt das Telefon – die Arbeitsvermittlungsfirma, bei der ich den
Computertest gemacht hatte, meldete sich. Eine Firma im Denver Tech Center wäre
an einem Interview mit Christoph interessiert, und zwar per Telefon! Per
Telefon? Ja, er bräuchte nicht rausfahren. Ist in Amerika durchaus so üblich.
Klar, sollen sie anrufen. Das Interview dauerte etwa zehn Minuten. Einfache
Fragen wurden gestellt, die hauptsächlich auf Customer Service (Kundendienst)
abzielten.
    Die
Firma suchte jemanden für deren Call Center in der Schifffahrtsindustrie. Man
verblieb so, dass die Firma sich bei der Arbeitsvermittlungsfirma melden
wollte. Ich rief dann nachmittags ungeduldig die Arbeitsvermittlungsfirma an
und fragte nach. Spätnachmittags kam ein Rückruf –- auch ich hatte jetzt einen
Job und sollte ebenfalls Montagmorgen anfangen. Wow, vier Tage auf Jobsuche und
schon hatten wir beide Arbeit. Und dann sollten wir nicht in Wochen oder
Monaten anfangen, sondern direkt am nächsten Montag!
    Für
mich wäre für 90 Tage die Arbeitsvermittlungsfirma der neue Arbeitgeber, dann
würde die andere Firma mich „bei guter Leistung“ eventuell übernehmen. Jetzt
hatten wir zwei Jobs, aber nur ein Auto und es war Freitagnachmittag. In
Deutschland hätten wir jetzt arge Probleme gehabt, aber hier …?
    Die
Autosuche startete also im gleichen Moment. Da wir uns abends mit dem
mittlerweile aus Deutschland zurückgekehrten Tim McDoniel treffen wollten,
hatten wir nicht viel Zeit. Wir machten zwei Probefahrten mit Autos, die so
halbwegs unseren Geschmack und Geldbeutel trafen.
    Der
zweite Wagen – ein Ford Aspire (ähnelt dem damaligen Fiesta ein wenig) – gefiel
uns soweit, dass wir ernsthaft in Verhandlungen mit dem Händler treten wollten.
Der Händler wollte sofort verhandeln, wir aber vertrösteten ihn auf den
nächsten Morgen. Er glaubte uns zwar nicht, aber was will der Händler denn
anderes machen. Er „drohte“ uns zwar, dass der Wagen wahrscheinlich am nächsten
Morgen schon verkauft wäre, aber davon ließen wir uns nicht beeindrucken.
    Wir
fuhren los und trafen uns dann mit Tim und hatten einen angenehmen Abend. Er
hatte deutsches Bier mitgebracht und freute sich sehr, dass jemand ein Gläschen
mittrank.
    18.
April 1998
    Wir
wachten gegen 7 Uhr auf und stellten fest, dass es über Nacht mal eben 20
Zentimeter Schnee gegeben hatte. Das hielt uns aber nicht von der Autosuche ab.
Um halb 9 waren wir wieder beim Autohändler, wo wir am Vorabend den Ford Aspire
Probe gefahren hatten. Die Verhandlungen begannen. Der Händler wollte $ 10.000
wir boten $ 6,500,00! Wie schon damals beim Mini-Van, hatte auch dieser Händler
die gleiche Verhandlungstaktik im Programm – man versucht, den Kunden in
mehreren Versuchen weich zu kochen. Der zweite Verkäufer kam und versuchte zu
helfen (nicht uns natürlich, sondern seinem ersten Kollegen). Dann kam auch der
Verkaufsmanager und erzählte uns wiederholt, wie viel dieser Wagen tatsächlich
noch wert wäre und er ihn nicht mit Verlust verkaufen könne, auch wenn er uns
sehr gut leiden könnte. Wir blieben standhaft. Hatten wir uns ja vorher im Kelley
Blue Book den Preis des Wagen ausgerechnet und unser Angebot von $ 6.500
entsprechend festgesetzt. Der Händler hatte wahrscheinlich eh nur $ 5.000 für
den Wagen gegeben, als er ihn in Zahlung genommen hatte. Es ging nicht vorwärts
mit den Verhandlungen und so entschieden wir uns, zu gehen und anderswo nach
einem Auto zu suchen. Jetzt brach Unruhe aus. Auf dem Weg zur Tür sahen wir die
drei „Musketiere“ (Verkäufer, Verkäufer, Manager), wie sie heftig diskutierten.
Egal! Wir saßen schon im Mini-Van und der Motor lief bereits, als der erste
Verkäufer hinter uns hergerannt kam. Wir hatten doch noch den Zuschlag
bekommen! Na, siehste mal – geht doch! Warum nicht gleich so? Nach zwei Stunden
war der Papierkram erledigt und wir fuhren mit zwei Autos vom Hof.
    19.
April 1998
    Wir
nahmen uns einen Tag „frei“ und fuhren in die Rocky Mountains bis nach Vail.
Die traumhafte Szenerie war faszinierend und uns

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