Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika
Wasserfällen
aufgehängt worden ist. So ziemlich jeder Kalender über Colorado hat ein Foto
dieses Lakes im „Programm“. Das lange Wochenende tat uns sehr gut – viel Sonne
und tolle Landschaften – alles das, was wir an Amerika so lieben.
MCSE
Nach
diesem Wochenende fing ich an, für den MCSE (Microsoft Certified System
Engineer) zu lernen. Ich wollte ja gerne im IT-Bereich (Information Technology)
arbeiten, da neben hohen möglichen Gehältern auch mein persönliches Interesse
diesem Bereich galt. Warum also nicht beides miteinander verbinden?
Microsoft
hat ein Zertifikatsprogramm für seine Produkte eingeführt, das Arbeitgebern und
Kunden beweisen soll, dass derjenige, der so ein Zertifikat hält, ein gewisses
Niveau an Fachwissen hat. Im Falle eines Arbeitnehmers kann man so einem
Arbeitgeber zeigen, dass man nicht nur Fachwissen hat, sondern auch den
Extraschritt geht und dies anhand einer Prüfung unter Beweis stellt. Ich begann
meinen IT-Werdegang mit den Arbeiten zum Microsoft Certified Professional in
Windows 95. Dieses Betriebssystem hatte ich sowieso auf dem eigenen Computer
und konnte so zu Hause üben, zudem wurde es von vielen Arbeitgebern auf den
Computern der Angestellten eingesetzt und eine gewisse Nachfrage an Technikern
mit diesem Wissen war vorhanden.
8.
August 1998
Am
8. August 1998 nahm ich die erste Prüfung in Angriff. An diesem Samstag fuhr
ich ziemlich aufgeregt raus zum Centennial Airport (Flughafen). Dort gab es ein
Testcenter, das sieben Tage die Woche die Microsoft-Prüfungen anbot. Der Test
kostete $ 100 – egal ob man ihn bestand oder durchfiel. Ich bestand den Test
„Windows 95“ und wurde so ein MCP (Microsoft Certified Professional). Eine
Woche später begann die Jobsuche für einen Einstiegsjob im Computerbereich. Ich
bewarb mich auf Stellen als Computertechniker und verwandte Berufsfelder.
Niedriges Einstiegsgehalt, aber dafür würde man ja Erfahrung sammeln. Nach
wenigen Monaten im Job könnte man sich dann leicht anderswo bewerben und wesentlich
mehr Geld verdienen.
Die
Suche sollte aber langwierig sein und erforderte Geduld, da ich ja praktisch
keine Berufserfahrung in diesem Feld vorweisen konnte. Genau da lag der Haken –
wer keine Erfahrung hat, kriegt auch den Job nicht, aber wie soll man Erfahrung
sammeln, wenn man keine Chance bekommt? Ich dehnte meine Lernbemühungen aus, um
für den nächsten Test zu lernen. Der MCSE bestand damals aus sechs einzelnen
Prüfungen. Ich entschied mich für Netzwerkgrundlagen als nächsten Test. Mit
diesem Grundlagenwissen sollte es leichter für mich sein, Arbeitgeber von meinen
Kenntnissen zu überzeugen.
Ende
August 1998
Credit
History: Dieses Schlagwort begleitet einen in den USA überall hin. Egal wie
viel Geld man hat oder verdient, wenn die Credit History (Kreditvergangenheit)
schlecht aussieht und nicht zeigt, dass man in der Lage ist, seine Schulden
ordnungsgemäß zu bedienen, hat man hier in den USA arge Probleme. Wer keine
Kreditvergangenheit hat (so wie wir), hat keine besseren Karten. Wie baut man
eine Credit History auf? Durch Kredit. Wie bekommt man Kredit? Per
Kreditvergangenheit. Und die bekommt man zum Beispiel durch abgesicherte
Kreditkarten. Man hinterlegt Geld und bekommt in Höhe des hinterlegten Betrages
eine Kreditkarte mit gleichem Kreditrahmen. Das hatten wir direkt im April
schon gemacht und hatten so wenigstens ein klein wenig Credit History in der Mache.
Wir
wollten ja unbedingt mehr Credit History aufbauen, denn schließlich wollten wir
im nächsten Jahr ein Haus kaufen und hatten den Gedanken gefasst, dies mit
einem Autokredit zu verbinden. Seit längerem gefiel uns der Jeep Wrangler als
Fahrzeug und so wagten wir einen Versuch. Es gelang, wir bekamen Kredit, gaben
den Ford Aspire in Zahlung, legten noch ein paar angesparte Tausender als Cash
dazu und finanzierten dann so die letzten 20 % des Kaufpreises. Yeehaaaaaa! Der
Händler kümmerte sich um die Finanzierung (was sich später noch als Nachteil
herausstellen sollte).
Von
nun an wurde offen durch die Gegend gefahren, wann immer das Wetter mitspielte
(also, mit dem Wetter ist das hier in Denver ja nicht sehr problematisch).
Sonne an 300 Tagen im Jahr! Begeistert nutzten wir den warmen September, und
wann immer wir konnten, machten wir das Dach auf und fuhren in die Berge. So
zum Beispiel zu Petra, einer Deutschen, die mit ihrem amerikanischen Ehemann
hoch oben in den Bergen bei Grand Lake wohnt. Sie hatte unsere Webseite
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