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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Puetz
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im
Internet gefunden und uns eingeladen. Beeindruckend, wie hoch oben man
tatsächlich wohnen kann. Die beiden hatten eine tolle Aussicht aus dem
Blockhaus, das in weit über 3000 Meter Höhe stand, und einen Blick auf den
Berthoud Pass, einem Skigebiet. Petras Mann war ein Internet Provider und
konnte so von zu Hause aus arbeiten – wetterunabhängig und flexibel!
     

Besuch
aus Deutschland
     
    Mitte
September 1998
    Der
erste Besuch aus Deutschland traf ein. Mein Bruder Florian kam für zehn Tage zu
Besuch. Es war sein allererster Aufenthalt in den USA überhaupt und so fuhren
wir natürlich „wie die Bekloppten“ durch die Gegend, um ihm einen guten
Eindruck von Colorado zu vermitteln. Auch wir sahen natürlich dadurch noch so
manche neuen Sehenswürdigkeiten. Die zehn Tage seines Aufenthaltes vergingen
wie im Flug (zumindest für uns) und schon waren wir wieder alleine – nicht,
dass uns das störte, aber erinnerte es uns doch irgendwie daran, wie weit weg
wir von Europa waren.
    Mitte
Oktober 1998
    Ich
war für die zweite Prüfung zum MCSE bereit (insgesamt sechs musste man
bestehen). Wieder an einem Samstagmorgen fuhr ich zum Testcenter und auch
diesmal hatte ich Erfolg! Durch diesen bestandenen Test änderte sich zwar mein
Titel als MCP nicht, aber es zeigte interessierten Arbeitgebern, dass der erste
Test kein Zufallserfolg war. Damit musste man doch endlich etwas bezüglich
eines Jobs erreichen können. Erst einmal war aber wieder Besuch aus Deutschland
angesagt.
    Mein
Vater (man muss dabei erwähnen, dass meine Eltern geschieden sind) samt Anhang
wollte vorbeikommen. Leider kam ein schwerer Krankheitsfall in der Familie
dazu, sodass nur mein Vater und mein Bruder Philipp kamen. Die Tickets für
Jutta (die zweite Frau von meinem Vater) und Moritz mussten leider wieder
zurückgegeben werden. So machten sich Helmut und Philipp also auf den langen
Weg nach Amerika. Während die beiden im Flieger saßen, wurde aus dem
Krankheitsfall leider ein Todesfall, der natürlich den Urlaub schwer
überschattete. Uns stand die schwere Aufgabe bevor, die traurige Nachricht zu
übermitteln. Nicht unbedingt das, was man unter einem „Herzlich Willkommen“
versteht, aber wir haben es ganz gut hinbekommen. Die beiden blieben trotzdem
für eine Woche, da sie jetzt in Deutschland eh nicht soviel hätten machen
können – leider kann man Tote noch nicht wieder so zum Leben erwecken. Auch mit
diesem Besuch fuhren wir wieder viele Meilen mit dem Mini-Van, um auch zu
zeigen, warum wir in den USA leben wollten. Sightseeing bis zum Abwinken. Die
eine Woche verging rasend schnell und schon war wieder Abschied angesagt!
    Ende
November 1998
    Unser
erstes Thanksgiving hier in den USA. Die Tögels hatten uns zum traditionellen
Truthahnessen  eingeladen, und wir folgten dieser Einladung sehr gerne.
    Thanksgiving
ist einer der höchsten Feiertage in den USA, der immer Ende November gefeiert
wird, und zwar an einem Donnerstag (genauer gesagt am vierten Donnerstag im
November). An diesem Tag werden jedes Jahr die meisten Truthähne verspeist, und
dazu gibt es dann Sweet Potatoes (Süßkartoffeln), Kartoffelbrei, Gravy (Sauce)
und noch so manche Leckerei mehr. Dass so ein Essen nicht nach einer halben
Stunde vorbei ist, kann man sich gut vorstellen. Der darauffolgende Freitag ist
einer der größten Einkaufstage in Amerika. Shop ‘til you drop! Oder wie lautet
der andere Kampfspruch der Kaufsüchtigen? „Charge it!“ (gefälligst auf die
Kreditkarte damit). Simone musste an diesem Tag leider arbeiten und ich wollte
eigentlich preisgünstig Skibindungen kaufen, aber bei dem Getümmel überall
schien dies ein schier hoffnungsloses Unterfangen. Jetzt wurde uns auch klar,
warum es bei jeder Shopping Mall unendlich viele Parkplätze gibt – heute waren
sie nämlich alle voll – etwas, was wir vorher so noch nicht gesehen hatten!
Irgendwie schaffte ich es aber dennoch, zwei gute Bindungen für die neuen Ski
zu kaufen, die ein paar Wochen vorher auf einer Ski-Messe gekauft worden waren.
Drei Tage später waren die Bindungen installiert, die Ski gewachst und der
Winter konnte kommen.
    Dezember
1998
    Mittlerweile
häuften sich Rückrufe von möglichen Arbeitgebern für mich. Ich hatte jedes
Wochenende etwa ein Dutzend Bewerbungen draußen – irgendwann musste es mit dem
ersten Job im IT-Bereich klappen. Mal ein Vorstellungsgespräch hier und mal
eines da, aber bis jetzt kein Erfolg.
    Mitte
Dezember war dann wieder Besuchszeit. Simones

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