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Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika

Titel: Good-Bye Deutschland - Mit der Green Card nach Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Puetz
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Eltern kamen zu Besuch und
wollten Weihnachten mit uns feiern. Und was taten wir wieder einmal? Wir
zeigten den Besuchern die Schönheit Colorados.
    Dann
kam auch der Winter. Es wurde eisig kalt. Nicht minus 10 oder minus 15 Grad
Celsius – es ging auf fast minus 30 Grad mit dem Thermometer herunter. Selbst
ein leichter Windhauch ließ die Temperaturen noch wesentlich kälter anfühlen.
Brrrrr! So hatten wir uns das dann doch nicht vorgestellt.
    16.
Dezember 1998
    Ich
hatte ein Vorstellungsgespräch bei der Firma „Columbine JDS“ als Software
Technician (Softwaretechniker). Es lief alles okay und sah sehr gut aus –
diesen Eindruck vermittelte mir mein Gesprächspartner. Die Firma wollte sich
melden. Einen Tag später ein Vorstellungsgespräch bei einer anderen Firma als
Computer Technician. Auch hier viel Zuversicht am Ende des
Vorstellungsgesprächs. Der Vorstandsvorsitzende der Muttergesellschaft aus
Australien wollte mich dann zwei Tage später auch noch sprechen. Man flog mich
dafür aber leider nicht nach Australien, sondern die Australier riefen mich an
und wir sprachen fast eine Stunde lang am Telefon.
    18./19.
Dezember 1998
    Geburtstagsessen!
Simones Vater hatte Geburtstag und einen Tag später war auch ich an der Reihe
mit dem Älterwerden. Mein erster Geburtstag in Amerika! So besuchten wir unsere
damaligen Lieblingsrestaurants, den „Maccaroni Grill“ und „Rodizio‘s“, ein
brasilianisches Restaurant. Es wurde mächtig geschlemmt, denn irgendwie feierten
wir (zumindest Simone und ich) nicht nur die Geburtstage, sondern auch den
Abschluss eines ziemlich erfolgreichen Jahres! Blickten wir doch auf die
letzten neun Monate zurück und realisierten, was wir auf die Beine gestellt
hatten. Von Null (keine Wohnung, kein Auto, keine Jobs, keine Freunde in den
USA) waren wir doch sehr weit gekommen.

Weihnachten
in Amerika
     
    24.
Dezember 1998
    Ich
hatte am Morgen doch tatsächlich ein Job-Interview bei einer Firma. Da
Weihnachten hier ja offiziell erst am 25.12. ist, arbeiten manche Firmen am
24.12. – viele andere machen aber dann auch schon zu (z. B. meine Firma „APL“).
Ich stellte mich bei Quark, Inc. vor. Es sollte eine Position im Tech Support
sein.
    Abends
wurde dann weihnachtlich gegrillt – bei minus 25 Grad Celsius. Weihnachten eben
mal anders. So hatten wir es gewollt – einfach mal aus der Routine ausbrechen!
    Nach
Weihnachten musste ich wieder zum Job, während Simone noch frei hatte, aber
auch sie musste dann doch noch vor Jahresbeginn zwei Tage zur Arbeit. Ich hörte
von der Arbeit aus mal wieder den Anrufbeantworter ab und was war das? Quark,
Inc. hatte angerufen und machte mir ein Jobangebot! Der erste IT-Job war
endlich da! Hellauf begeistert rief ich den Manager zurück und sagte zu. Ich
kündigte noch am gleichen Tag bei APL – ich wollte möglichst mit Einhaltung
einer Frist von zwei Wochen gehen, um keine „Burning Bridges“ zu hinterlassen.
Burning Bridges sagt man hier zum „Abgang“ von Leuten, die ihren Arbeitsplatz
einfach verlassen oder die Vorgesetzten beleidigen oder unter Einhaltung von
sehr wenigen Tagen (1-3) ihren Arbeitsplatz verlassen und dem Arbeitgeber so
keine Chance auf Einarbeitung eines neuen Angestellten geben. Für mich war es
sehr wichtig, dass der alte Arbeitgeber nur positiv über mich berichten konnte,
da es in Amerika üblich ist, dass neue Arbeitgeber vorherige Arbeitgeber des
zukünftigen Angestellten anrufen und nach dessen Leistung befragen.
    Das
wollte ich mir natürlich nicht irgendwie als belastende „Hypothek“ für die
Jobsuche irgendwann mal aufladen. Meine Managerin hatte aber vorher schon spitz
bekommen, dass ich gerne im IT-Bereich arbeiten wollte und hatte Verständnis
für meinen Schritt. Sie bot sogar an, zukünftig als Referenz zu fungieren –
wann immer ich mal einen Job suchen würde und Hilfe bräuchte! Perfekt!
    Besser
kann es einem gar nicht passieren! Einen Tag später erhielt ich ein weiteres
Jobangebot einer Firma, bei der ich mich beworben hatte. Jetzt, mit schon einem
Angebot im Rücken, ließ es sich alles viel leichter angehen und ich fing an,
meinen Marktwert zu testen und ich fragte nach mehr Geld als mir Quark
angeboten hatte. Die Firma bekam dann aber kalte Füße und sprang ab! Egal!
    Nach
Neujahr wurde es auch Zeit für den Besuch, die Koffer zu packen. Pünktlich mit
dem Besuch zog auch die Kaltfront von dannen, die uns seit über zwei Wochen mit
Temperaturen von fast minus 30 Grad Celsius hatte frieren

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