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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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Augenbraue. »Ich bin immer hübsch.«
    Luke lachte. »Ist das dein einziges Piercing?«
    »Vielleicht.«
    »Und hast du auch ein passendes Tatoo?«
    »Vielleicht.«
    »Und wo?«
    »Das werde ich dir gerade erzählen.«
    Ich traute meinen Ohren kaum. Er war eigentlich nicht ihr Typ. Ash stand normalerweise auf große, dunkelhaarige und eher stille Typen. Und nicht auf mittelgroße, goldbraune Sunnyboys wie Luke. Aber eigentlich gab es kein Mädchen, das ihn nicht attraktiv fand. Wenn es jemanden gab, der sie von Jimmy ablenken konnte, dann war es Luke. Er schien kein übler Kerl zu sein. Immerhin hatte er Jimmy dazu gebracht, sich wieder zu verziehen. Und außerdem hatte er die unglaublichsten Hände, die ich jemals gesehen hatte. Große, langgliedrige Männerhände.
    Er sah mich an. »Hi.«
    »Hi«, sagte ich.
    »Du bist Audrey.«
    »Und du bist Luke.«
    »Weißt du was? Ein Freund von mir glaubt, deine Haare wären nicht echt.«
    »Natürlich sind die echt«, sagte Ash.
    »Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich glaube, sie wären nicht echt, sondern ein Freund von mir. Er kann sich nicht vorstellen, dass echte Haare so lang werden können. Er dachte, es wären Extensions oder wie diese Dinger heißen.«
    »Dein Freund ist ein Armleuchter«, erwiderte ich.
    »Genau«, sagte Ash.
    Ich war so sehr damit beschäftigt, zu begreifen, dass sich Luke DeSalvio mit einem Freund über meine Haare unterhalten hatte, dass ich erst Sekunden später merkte, dass Luke eine Haarsträhne in die Hand genommen hatte und sie zwischen seinen Fingern rieb. Er sah mir direkt in die Augen, sodass ich die dunkelblauen Ringe um das leuchtende Hellblau seiner Iris sehen konnte. »Fühlt sich jedenfalls echt an«, sagte er. Er ließ die Strähne wieder los und strich sie glatt. »Das muss ich unbedingt meinem Freund erzählen.«
    »Tu das«, sagte Ash.
    Tat er aber nicht. Er blieb bei mir und Ash in der Küche, machte Witze über Gitarrenspieler mit Kulleraugen, über Barbiebrüste und Haarverlängerungen, bis sich Ash vor Lachen bog. Nach einer Weile schlenderte sein Freund Nardo herein, um nachzusehen, wohin und mit wem Luke verschwunden war. Nardo war ebenfalls ein sportlicher Typ, wenn auch etwas exotischer. Er spielte Saxofon in der Jazzband der Schule und war im Leichtathletikteam, wo er vor allem beim Weitsprung für Aufsehen sorgte.
    Schließlich endeten wir zu viert am Küchentisch und spielten Blackjack. Luke durchstöberte das Haus nach etwas Alkoholischem und kam mit zwei Bier für sich und Nardo und zwei Alkopops für mich und Ash wieder. Eigentlich hasse ich Kartenspiele und ich trinke auch nicht gerne Alkohol. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemals etwas so viel Spaß gemacht und so gut geschmeckthat wie an jenem Abend. Mir war ein bisschen schwindlig vom Alkohol und Lukes Hand streichelte meine Haare und meinen Arm. Ich dachte, Ash ist bestimmt sauer, weil er neben mir und nicht neben ihr sitzt. Aber es schien ihr überhaupt nichts auszumachen. Nardo war wirklich süß mit seinen langen Armen und Beinen und seinem entwaffnenden Lächeln.
    Irgendwann hatten wir keine Lust mehr weiterzuspielen. Während Nardo Ashs Piercing von Nahem betrachtete, schnappte ich mir die Karten und baute ein Kartenhaus. Als ich sah, wie Nardo mit der Fingerspitze behutsam über Ashs Augenbraue strich, wurde ich nervös. Ich fand es zu persönlich, die frische Wunde einer anderen Person zu berühren, auch wenn sie sich diese freiwillig zugefügt hatte. Ich versuchte mich auf das Kartenhaus zu konzentrieren, aber Luke beobachtete mich. Das machte mich auch nervös.
    »War er das?«, platzte ich heraus. Das passierte mir immer, wenn ich nervös war.
    »War er was?«, fragte Luke.
    »Ja, was war ich?«, wollte Nardo wissen. Seine Hand lag auf Ashs Stirn, als wollte er prüfen, ob sie Fieber hatte.
    »Luke hat erzählt, dass einer seiner Freunde glaubt, meine Haare wären nicht echt. Warst du das?«, sagte ich.
    »Ach, das«, sagte Nardo. »Da hat er mich wohl nicht richtig verstanden. Ich hab ihm erzählt, dass meine Haare nicht echt sind.« Er neigte den Kopf in Ashs Richtung. »Fühl mal.«
    Ash fuhr mit den Fingern durch Nardos kurzes, dunkles Haar. »Fühlt sich total künstlich an. Was ist das? Nylon?«
    »Polyester«, sagte Nardo.
    »Was ist denn mit deinen richtigen Haaren passiert?«, erkundigte sich Ash.
    »Die hab ich bei einer missglückten Unkrautvernichtungsaktion verloren«, antwortete Nardo. Dann beugte er sich vor und küsste

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