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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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Ash auf den Mund. Sie sah ihn einen Moment lang überrascht an, dann küsste sie ihn zurück.
    »Lass dich von den beiden nicht stören«, sagte Luke. »Bau lieber dein Kunstwerk fertig.« Er reichte mir eine weitere Karte und imitierte mit den Fingern einen Trommelwirbel, während ich die nächste Karte auf das Kartenhaus setzte.
    Ash und Nardo küssten sich immer noch, ohne sich darum zu kümmern, dass Luke und ich auch noch da waren. Als Nardo Ash zu sich auf den Schoß zog, sagte Luke: »Komm, wir verziehen uns lieber.«
    Wir überließen Ash und Nardo die Küche. Es war spät, sehr spät. Die meisten Gäste waren schon nach Hause gegangen und die wenigen, die noch übrig waren, waren sturzbetrunken. Das Mädchen in der Unterwäsche entpuppte sich als Joelle. Sie lag in ihrem leuchtend rosa BH und knallroten Shorts auf dem Sofa und war eingeschlafen. Ich hätte es wissenmüssen. Joelle hat einen umwerfenden Körper, für den ihr persönlicher Trainer hart trainiert, und sie scheut sich nie, ihn zu zeigen. Eine Schauspielerin muss alle Trümpfe einsetzen, die ihr zur Verfügung stehen, sagt sie immer.
    Luke pfiff leise durch die Zähne. Joelle rührte sich nicht.
    »Wirklich beeindruckend«, sagte er. »Ihr zwei seid ziemlich eng befreundet, oder?«
    »Ja.« Normalerweise hätte ich in diesem Moment zerknirscht an meinen eigenen nicht durchtrainierten Körper gedacht. Meine Trümpfe sind Brüste, die größer sein könnten, ein Hintern, der kleiner und ein Bauch, der flacher sein könnte. Aber bei dieser Party hatte ich einen völlig untypischen Gedanken: Was soll’s? Daran kann ich jetzt auch nichts ändern. Die Brise, die durch die offenen Fenster hereinwehte, roch nach Blumen, Gras und Regen. Alle meine üblichen Sorgen waren unendlich weit weg und unwichtig.
    »Joelle und ich kennen uns aus der Theater-AG. Aber ich spiele nie mit. Ich mache nur die Kulissen und so.«
    Luke lächelte. »Du tust ja so, als wüsste ich nicht, wer du bist. Ich weiß, wer du bist.«
    Aus irgendeinem Grund wurde ich rot.
    »Hast du Lust, ein bisschen rauszugehen?«, sagte er.
    Ein winziger Teil von mir – der Teil, der alles beobachtete – rief: Was? Rausgehen? Luke DeSalviofragt dich, ob du mit ihm rausgehen willst? Soll das ein Witz sein? Was bedeutet das? Was wird er tun? Was wirst du sagen?
    Ich sagte: »Ja, gern.«
    Er öffnete die Hintertür und wir traten auf die Wiese. Ashs Eltern hatten einen großen Garten, in dem eine Schaukel für ihren kleinen Bruder Bo stand.
    »Wie süß«, bemerkte Luke. »Willst du ein bisschen schaukeln? Ich schubse dich an.«
    »Nein, danke.«
    »Du glaubst wohl, ich bin nicht stark genug.«
    Ehe ich es mir verkneifen konnte, sagte ich: »Dann zeig mir doch mal deine Muckis, junger Mann.«
    Luke schob den Ärmel seines T-Shirts zurück und spannte den Bizeps an. Nicht zu groß und nicht zu klein. Ich drückte ihn und fühlte mich wie Goldlöckchen, nur ein bisschen älter. Die Haut auf der Innenseite seines Arms fühlte sich erstaunlich zart und glatt an. Ich bat ihn, mir den anderen Arm zu zeigen. Um ganz sicher zu sein, dass er für die Aufgabe auch wirklich bereit sei, fügte ich hinzu.
    »Ich bin zu allem bereit«, sagte Luke und kicherte.
    Ich setzte mich auf die Schaukel. Während ich mit den Beinen Schwung holte, gab er mir einen sanften Schubs.
    »Was denn«, sagte ich und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ist das alles?«
    Er packte die Schaukel an beiden Enden. Dann zog er sie so weit zurück, bis ich fast waagrecht in der Luft war und beinahe von der Schaukel rutschte. Er ließ los. Als ich zu ihm zurückschwang, spürte ich seine warmen Hände an meinem bloßen Rücken, wo mein T-Shirt hochgeflattert war. Ich lehnte mich zurück und schwang meine Beine zum Himmel, dann rauschte ich durch die Luft in seine Hände zurück. Festhalten, loslassen, festhalten, loslassen. Alles – die Party, Luke, der gesamte Abend – erschien unwirklich und lächerlich. Wahrscheinlich war es nur eine Halluzination, die ich dem Alkohol zu verdanken hatte. Ich hatte das Gefühl, alles tun zu können: singen, tanzen, fliegen. Ich beschloss, von der Schaukel zu springen, so wie ich es als Kind immer getan hatte. Ich spürte Lukes Hände auf meinem Rücken und den Schwung durch die Luft. In letzter Sekunde stieß ich mich von der Schaukel ab. Einen wundervollen Moment lang schwebte ich wie ein verrückter Vogel durch die Luft, dann fiel ich nach unten und landete unsanft im Gras. Verletzt war ich

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