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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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ich mich von Weitem beobachten. Als wäre ich mein eigener Schatten.
    Es fühlte sich gut an. Erleichternd.
    Ich zu sein ist ziemlich anstrengend.
    Das einzige Problem war, dass plötzlich Jimmy und seine neue Freundin Cherry bei Ash aufkreuzten. Da es schon ein halbes Jahr her war, seit er und Ash Schluss gemacht hatten und es keine andere Party in der Stadt gab, dachte er wahrscheinlich, er könnte sich unauffällig zu uns gesellen und mitfeiern, ohne dass Ash sich allzu sehr darüber aufregte. Von wegen. Als ob sich Jimmy mit Cherry irgendwo unauffällig dazugesellen könnte. Seit Ash nicht mehr mit Jimmy zusammen war, besaß sie hochempfindliche Antennen für seine Anwesenheit. Ich glaube,sie würde ihn auch dann noch bemerken, wenn er meilenweit von ihr entfernt wäre. Sie konnte ihn spüren. Sie konnte ihn riechen .
    Als er mit Cherry im Arm auftauchte und sich unauffällig unter die Gäste mischen wollte, bugsierte ihn Ash in die Küche. Dort sagte sie ihm, was für ein Versager er war, wie sehr sie ihn hasste und dass er sich mit seiner Schlampe gefälligst wieder verziehen sollte. Jedem normalen Menschen wäre das wahnsinnig peinlich gewesen, aber nicht Jimmy.
    »Hör zu, Ashley«, sagte er. »Es tut mir wirklich sehr leid, was mit uns passiert ist. Glaub mir, ich wollte dich nicht verletzen. Wirklich nicht.« Er strich sich die langen Haare aus seinen großen, braunen Augen. Mit seinen treuherzigen Cockerspaniel-Augen musste man Jimmy fast alles glauben. »Es tut mir wirklich sehr, sehr leid. Wie oft soll ich dir das noch sagen?«
    »Du kannst es von mir aus sagen, sooft du willst, apestoso ! Und jetzt mach, dass du rauskommst!«
    Jimmy nickte, dann tippte er sich an den Kopf, als dächte er über ihre Worte nach. »Ich verstehe ja, dass du sauer bist. Aber es ist doch jetzt schon so lange her. Können wir die Vergangenheit nicht einfach ruhen lassen?«
    Cherry schlang Jimmy den Arm um die Hüften und sah Ash mit großen Augen an. »Vielleicht könnten wir ja Freunde werden.« Dann zupfte sie den Träger ihres BHs zurecht, damit ihre Oberweite voll zur Geltung kam.
    Ashs Augen funkelten bedrohlich. Bestimmt würde sie Jimmy gleich mit einem Fleischermesser zerstückeln oder Cherry in den Hals beißen. Deshalb versuchte ich, Ash aus der Küche zu ziehen. Dabei warf ich Jimmy den grimmigsten Blick zu, den ich auf Lager hatte.
    Ich versuchte immer noch Ash zu überreden, mit mir zu kommen und sich zu beruhigen, als ich sah, wie Luke DeSalvio ins Zimmer spähte und erschrocken zurückwich. »He, was ist denn hier los?«, rief er. Aber keiner hörte ihm zu. Ash war zu sehr mit Schreien beschäftigt und Jimmy damit, ein trauriges Gesicht zu machen. Lukes Blick wanderte von Jimmy zu Cherry zu Ash zu mir und wieder zu Jimmy. Dann zog er Jimmy und Cherry ins Esszimmer. Wir hörten nicht, was Luke zu ihnen sagte, aber wir konnten sie durch die Tür sehen: Jimmy nickte, warf Ash einen Blick zu, sah zu Boden, nickte wieder.
    Schließlich kam Jimmy zurück und nuschelte irgendwas von wegen: »Tschuldigungichwolltedichnichtverletzenwirgehenliebertschüss.« Dann nahm er Cherry an der Hand und zog sie aus der Küche und aus dem Haus.
    Ash sah Luke verblüfft an. »Was hast du zu ihm gesagt?«
    Luke zuckte die Schultern. »Ich hab ihm gesagt, dass er ein Wichser ist.«
    »Das war alles?«, sagte Ash.
    Luke verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. »Vielleicht habe ich auch noch das eine oder anderegesagt. Dass das dein Haus ist und dass er verschwinden muss, wenn du nicht willst, dass er hier ist. Er ist doch ein Wichser, oder?«
    »Ja, unter anderem«, bestätigte Ash.
    »Und das ist doch dein Haus?«
    »Stimmt.«
    »Na also.«
    »Gut« Ash war verblüfft über den unverhofften Beistand des göttlichen Athleten, den wir bisher immer nur von Weitem bewundert hatten, ohne groß mit ihm zu reden. »Danke.«
    »Kein Problem«, sagte Luke. Er sah sie an. »Du wirst doch jetzt nicht in Depressionen verfallen?«
    »Wie bitte?«, fragte Ash.
    »Ich meine, du wirst uns jetzt nicht alle rauswerfen, um dich dann in der Badewanne zu ertränken?«
    »Keine Sorge. Die Party geht weiter.« Ash warf ihre lockigen Haare in den Nacken. »Vielleicht stürze ich mich später aus dem Fenster. Aber erst wenn ihr alle nach Hause gegangen seid.«
    »Da bin ich ja beruhigt«, sagte er.
    »Aber nicht weil ich deprimiert, sondern nur weil ich stocksauer bin.«
    »Umso besser. Du bist hübsch, wenn du wütend bist.«
    Ash hob ihre frisch gepiercte

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