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Good Girls

Titel: Good Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Ruby
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etwa noch Jungfrau?«
    Ein Mann und eine Frau, die beide die gleichen T-Shirts tragen und vor den Farbdosen stehen, starren zu uns herüber.
    »Pscht«, zischt Cindy. »Nicht so laut!«
    »Bin ich doch gar nicht«, sagt Ash.
    »Und kuck nicht so erstaunt.«
    »Tu ich doch gar nicht.«
    »Natürlich bist du erstaunt«, erwidert Cindy. Sie wickelt sich eine ihrer zu oft gefärbten und gefönten Haarsträhnen um den Finger. »Ich weiß gar nicht, was daran so Besonderes ist. Viele Mädchen sind noch Jungfrau. Ich will es mit jemandem tun, den ich liebe. Ist das so verkehrt?«
    Ich scharre mit den Füßen und vermeide es, Ash anzusehen. »Nein, ich glaube, das ist eine gute Idee.«
    »Eines Tages wird ihr Prinz schon noch kommen«, sagt Pam sarkastisch.
    »Klar, Prinzen gibt es schließlich wie Sand am Meer«, sagt Ash.
    Cindy sieht gekränkt aus. »Ich mag Jungs. Bloß weil ihr Jungs blöd findet, heißt das noch lange nicht, dass ich sie auch blöd finden muss.«
    »Natürlich nicht«, sagt Joelle und legt Cindy den Arm um die Schulter. »Lass dich doch von den gemeinen Mädchen nicht ärgern. Es sind vertrocknete, alte Jungfern. Und Prinzen mögen keine vertrockneten, alten Jungfern. Sie mögen nette Mädchen wie uns.«
    Ash deutet mit dem Kopf auf Joelle. »Sie ist übrigens auch noch Jungfrau.«
    »Was, du ?« rufen Pam und Cindy im Chor. »Nie im Leben!«
    Joelle lächelt und wirft den Kopf in den Nacken. »Genau. Noch nie im Leben.«
    »Aber du bist doch Schauspielerin«, sagt Cindy.
    Joelle stampft wütend mit dem Fuß auf. »Was soll das denn schon wieder heißen? Immer denken alle …« Sie bemerkt, wie das Paar im Partnerlook verstohlen zu uns herübersieht. »Ach, hallo«, sagt sie. »Keine Sorge. Wir proben nur eine Szene für einen neuen Film.«
    »Ja«, sagt Ash. »Der Film heißt Willkommen in der Stadt der Schlampen . Wollen Sie vielleicht Eintrittskarten kaufen?«
    Der Mann zuckt zusammen und zieht seine Frau mit sich. Als fürchtete er, sie könnte noch auf dumme Gedanken kommen. Pam kichert und Cindy kriegt einen hysterischen Lachanfall. Wir brauchen über zwei Stunden, um sechs Dosen Farbe, eine Schachtel Schrauben, zehn Scharniere und ein paar Türgriffe zu kaufen. Weil Joelle ständig irgendwelche verrückten Lieder trällert und dazu quer durch die ganze Abteilung tanzt. Pam schüttelt eine Schachtel voller Nägel und hält sie sich wie eine Meeresmuschel ans Ohr. »Ich hätte nichts gegen Jungs, wenn sie wüssten, wie man ein Mädchen zum Orgasmus bringt.«
    Ash nickt zustimmend. »Anatomie müsste in der Schule Pflichtfach sein.«
    »Ich weiß nicht, ob das was nützen würde«, sagt Cindy und schüttelt ernst den Kopf. »Jungs haben echte Konzentrationsprobleme.«
    Pam stellt die Schachtel mit Nägeln wieder zurück. »Sag mal, Ash. Du warst doch mal eine Weilemit diesem Gitarrenspieler zusammen. Wie hieß er noch mal gleich? Der in der Band mitgespielt hat?«
    »Jimmy«, sagt Ash und macht ein Gesicht, als hätte sie einen Löffel Essig verschluckt.
    »Und war er gut?«
    »Du meinst, ob er gut Gitarre spielen konnte?«
    »Ob er gut im Bett war?«
    Ash wird rosarot. »Ja.«
    »Wirklich?«, hakt Pam nach. »Wie gut?«
    »Gut«, sagt Ash. Ich weiß, dass es stimmt. Nicht weil sie mir so viele Details erzählt hätte. Sondern weil sie immer dieses gewisse Lächeln auf den Lippen hatte, wenn sie mit Jimmy zusammen gewesen war. Dieses kleine Lächeln. Ich frage mich, wie Jimmy das tun konnte. Wie er Ash dieses geheimnisvolle Lächeln auf die Lippen zaubern und sie dann einfach sitzen lassen konnte.
    Pam ist noch nicht zufrieden. »Soll das heißen, ein Orgasmus auf ganz normalem Wege?«
    »Heiliger Bimbam!«, stöhnt Ash.
    »Pam mischt sich immer überall ein«, sagt Cindy. »Ihr ist nichts heilig.«
    »Ich bin achtzehn Jahre alt«, sagt Pam. »Ich bin offiziell erwachsen und rede über erwachsene Dinge, wenn ich das will.«
    Ash beißt sich auf die Unterlippe. »Mit Kleidern an«, sagt sie.
    »Hä?«, sage ich.
    Noch röter sagt Ash: »Wenn wir unsere Kleider anhatten, dann hatte ich … ihr wisst schon … von dem Druck …«
    Joelle schaudert. »Ein Orgasmus ist so toll. Danach fühlt man sich einfach prima.«
    Pam lacht laut auf. »Schätzchen, wenn man ein Bad nimmt, fühlt man sich vielleicht prima . Ich schätze, du hast noch nie einen Orgasmus gehabt.«
    »Nicht?«, sagt Joelle und runzelt die Stirn. »Das ist aber echt Scheiße.«
    »Viele Mädchen haben keinen Orgasmus«, sagt Pam.
    »Das

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