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Goodbye Chinatown: Roman (German Edition)

Goodbye Chinatown: Roman (German Edition)

Titel: Goodbye Chinatown: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Kwok
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konnte. Inzwischen weiß ich, dass sie mehr einem Räucherstäbchen glich: Zurück blieb nur die Erinnerung an die Glut, das Nachwirken des Dufts.
     
    Eigentlich hatte ich es schon gewusst, als ich die geplatzten Kondome gesehen hatte. Seltsamerweise war Curt der Erste, dem ich davon erzählte. Als ich ihn um ein Treffen bat, muss er sofort gewusst haben, dass etwas nicht stimmte. Er wartete an unserem alten Treffpunkt unter der Tribüne auf mich, versuchte aber nicht, mich zu berühren, als ich mich zu ihm setzte.
    »Alles klar bei dir?«, fragte er.
    Einen Moment lang saßen wir schweigend da, dann brach ich in Tränen aus. Curt legte den Arm um mich, und ich
lehnte mich an seine Schulter. So saßen wir eine Weile da, er mit der Wange auf meinem Kopf, ich von Schluchzern geschüttelt. Schließlich wischte ich mir die Augen mit dem Ärmel ab.
    »Wegen diesem Volltrottel?«, fragte er sanft.
    Ich nickte. »Er ist kein …«
    »Schon gut, schon gut.« Wir schwiegen wieder. Dann sagte Curt: »Drei Möglichkeiten. Erstens, er hat dich abserviert. Zweitens, du hast ihn abserviert. Drittens, du bist schwanger.«
    Bei diesen Worten füllten sich meine Augen wieder mit Tränen.
    Er beugte den Kopf vor, um mir ins Gesicht zu sehen. »Kimberly, das ist nicht dein Ernst.«
    Ich vergrub den Kopf in den Händen. »Ich fühle mich so verloren. So habe ich mich noch nie gefühlt. Alle meine Hoffnungen, alle meine Wünsche, alles weg.«
    Nach einer kurzen Pause fragte Curt selbstlos: »Willst du, dass ich dich heirate?«
    Trotz meiner Tränen gab ich ein ersticktes Lachen von mir.
    »Nein, ernsthaft«, sagte er. »Es würde mir nicht allzu viel ausmachen. Außerdem wissen wir, dass wir kompatibel sind.« Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.
    Der Gedanke, dass der sorglose Curt eine Ehe in Erwägung zog, überraschte mich mehr als die Tatsache, dass er mich heiraten wollte. »Du willst mich heiraten? Und was ist mit deiner Angst vor Vorstädten und einem soliden Leben?«
    »Wir müssten ja nicht so leben. Mit dir könnte ich frei sein, Kimberly.« Er sah weg. »Ich habe dich vermisst, als du … beschäftigt warst.«
    Ich betrachtete seine gesenkten Lider, seine Wimpern, die die gleiche hellgoldene Farbe hatten wie seine Haare.
Er meinte es ernst, ernster als es sein Tonfall vermuten ließ. Er fuhr fort: »Wir könnten noch mal ganz von vorne anfangen.«
    »Curt, ich liebe dich«, sagte ich und hielt dann inne. »Aber nicht auf diese Weise. Und du liebst mich auch nicht auf diese Weise. Wir sind doch eigentlich nur Freunde. Freunde, die sich körperlich anziehend finden.«
    Er schloss die Augen für einen Moment und seufzte dann. »Ja. Willst du, dass ich dir Geld gebe?«
    »Du bist der liebste Kerl auf der ganzen Welt.« Ich legte meine Hand an sein unrasiertes Gesicht. »Nicht, dass ich es nicht bräuchte, aber von dir kann ich es auf keinen Fall annehmen.«
    »Komm schon, Kimberly. Du kannst es ja leihen und zurückzahlen, sobald du Geld hast. Babys kosten eine Menge Kohle, weißt du.«
    Panik stieg in mir auf und drohte, die Führung zu übernehmen. Nur mühsam behielt ich die Kontrolle und zwang mich zu einem Lächeln. »Ich hab dich schon körperlich ausgenutzt. Dich auch noch finanziell auszunutzen ginge eindeutig zu weit.«
    Er stieß einen Pfiff aus. »Wie kannst du dir in deiner Situation noch solche Moralvorstellungen bewahren?«
    Ich runzelte die Stirn. »Moral? Wenn du wüsstest, was mir alles durch den Kopf geht … Oh Curt, was soll ich bloß tun?«
    »Hast du es dem Volltrottel schon gesagt?«
    »Er ist kein … Nein.«
    »Sagst du es ihm?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Als es Zeit zum Aufbruch war, beugte sich Curt zu mir hinüber und wollte mich auf die Lippen küssen. Ich fing sein
Gesicht mit den Händen ab und drehte es so, dass der Kuss stattdessen auf meiner Wange landete, direkt neben dem Mundwinkel.
    Mit geschlossenen Augen sagte ich: »Danke fürs Zuhören.«
    »Dieser Glückspilz.«
     
    In der Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden traf ich Annette in der Mädchentoilette. Da ich mich gerade schon bei Curt ausgeheult hatte, gelang es mir, einigermaßen die Fassung zu bewahren.
    Annette war ausnahmsweise einmal sprachlos. Sie hielt mich viel zu fest umarmt.
    Dann sagte sie: »Ich bin für dich da.«
    Ich holte tief Luft. »Was denkst du?«
    »Du musst es ihm sagen.«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht? Er hat ein Recht darauf, es zu wissen.«
    Ich rieb mir die Augen. »Das stimmt schon. Aber wenn

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