Google Analytics - Implementieren Interpretieren Profitieren

Ereignisse. Vermeiden Sie es daher, Ereignisse zu detailliert zu definieren oder zu viele Serveraufrufe zu generieren. Wie so oft in der Web-Analyse: Weniger ist mehr. Versuchen Sie, Daten möglichst in einem aggregierten Zustand zu betrachten.
Praxistipp:
    Die Absprungrate (Kapitel 4.2.1.7) wird sich mit der Nutzung des Ereignis-Tracking vermutlich verringern, solange Sie bei der Implementierung nicht entsprechend gegengesteuert haben. Der Grund dafür ist, dass Analytics für die Berechnung der Absprungrate eine zweite Aktion benötigt, die der Besucher durchführt. Gibt es keine zweite Aktion – und im bisherigen Sinne somit auch keinen Hit, der an Google gesendet wird –, führt dies zu einer hohen Absprungrate. Wenn nun der User auf der ersten Seite bleibt und sich dort ein Video anschaut, das mit dem Ereignis-Tracking-Code versehen wird, findet im Moment des Aufrufs des Ereignis-Tracking-Codes eine Kommunikation mit den Google-Servern statt. Dies bedeutet, dass die für Google Analytics notwendige zweite Aktion durchgeführt wurde und dieser Besuch somit nicht mehr für die Absprungrate relevant ist bzw. gezählt wird – obwohl er vielleicht eine Seite während seines Besuchs betrachtet hat.
    So weit die Default-Einstellung. Wenn Sie genau dieses Vorgehen nicht wünschen und die Absprungrate trotzdem gezählt und somit normal behandelt werden soll, so bedarf es einer Anpassung des Events auf diesen Seiten. Das erfolgt also, wenn der Besuch nur eine einzige Seite aufruft, auf dieser einen Seite aber Aktionen durchführt, die als Event getrackt werden. Es muss dann innerhalb des Event der zusätzliche Parameter opt_noninteraction gleich true gesetzt werden (siehe Kapitel 6.8). Wenn dies der Fall ist, beeinflussen die durchgeführten Ereignisse die Absprungrate nicht.
    Zusätzlich zu den Ereignissen gibt es in diesem Bericht die Registerkarten „Website-Nutzung“ und „E-Commerce“. Diese bringen die Nutzung der Ereignisse mit anderen Kennziffern in Verbindung:
Besuche
Seiten/Besuch
Durchschnittliche Besuchsdauer
% neue Besuche
Umsatz
Transaktionen
Durchschnittswert
E-Commerce-Conversion-Rate
Wert pro Besuch
    Durch diese Verknüpfung besteht die Möglichkeit, aussagekräftige Informationen über die Wirkung von Ereignissen auf die herkömmlichen Kennziffern zu erhalten:
Steigern (Produkt-)Videos den Umsatz?
Engagieren sich User, die ein Ereignis durchgeführt haben, mehr mit der Website als die Besucher ohne Ereignisaktivität?
Fördern Flash- oder Ajax-Applikationen den Erfolg der Website?
    Viele zusätzliche Informationen bekommen Sie über die Nutzung der sekundären Dimension. Wenn Sie beispielsweise wissen möchten, über welche Quelle, welches Medium oder welches Keyword die meisten User auf Ihre Seite kamen und dann eines der von Ihnen definierten Events durchgeführt haben, so ist dies ohne Weiteres möglich.
Ereignisaktion
    Die Auswahl der primären Dimension „Ereignisaktion“ führt sämtliche innerhalb der definierten Ereignisse durchgeführten Aktionen auf (Bild 13.26). Im Fall des Videos wären dies „Start“, „Pause“ und „Stopp“. Sie können hier also analysieren, wie oft die Besucher diese Aktionen insgesamt durchführten, und eventuell Änderungen anhand dieser Daten vornehmen. Wenn Sie beispielsweise feststellen, dass eine von Ihnen als wichtig eingestufte Aktion von den Usern nicht angenommen wird, kann diese unter Umständen entfernt und die Usability somit vereinfacht werden.

    Bild 13.26   Ereignisaktion
Praxistipp:
    Über die Navigation über die primäre Dimension bekommen Sie sämtliche Ereigniskategorien, Ereignisaktionen oder Ereignis-Label angezeigt. Wenn Sie diese jedoch nicht immer komplett betrachten wollen, insbesondere bei sehr vielen Ereignissen, empfehle ich Ihnen, über die jeweilige Zeile das für Sie interessante Ereignis herauszusuchen. Denn auf der nächsten Ebene bekommen Sie nur die Ereignisaktionen oder Labels angezeigt, die zu der von Ihnen ausgewählten Ereigniskategorie passen. So können Sie sich hierarchisch von Kategorie zu Ereignis zu Label durchklicken und grenzen die Menge der Daten damit immer weiter ein.
Ereignis-Label
    Die Auswahl des Label-Berichts geschieht ebenfalls über die primäre Dimension und stellt die aufgerufenen und vorab von Ihnen definierten Labels dar (Bild 13.27). Dies können Filmtitel oder Namen von Dokumenten sein, die heruntergeladen wurden – oder die Namen der Links, die auf eine andere Seite führen. All diese