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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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korrekt ein. Die sowjetischen Interkontinentalraketen blieben am Boden und mehrere hundert Millionen Menschen am Leben. Als Anerkennung dafür wurde Petrow unehrenhaft aus der Armee entlassen und verstarb später arm und unbekannt. Doch er war ein Held, der den Friedensnobelpreis verdient gehabt hätte. Die Menschheit war ihm zu großem Dank verpflichtet. Wir verneigen uns in Ehrfurcht und Dankbarkeit, Herr Petrow.
    Bisher meinte es das Schicksal immer gut mit uns Menschen. Doch irgendwann hatte selbst e ine Katze ihr letztes Leben verbraucht. Vor mehreren zehntausend Jahren hatte der heutige Homo sapiens erfolgreich den Neandertaler vom Antlitz der Erde verdrängt. Ein Wechsel an der Spitze der Nahrungskette. Wir würden achtgeben müssen. Die nächste erfolgreiche Spezies konnte das Gleiche mit uns tun.

47.  Abgrund
    der; Unermessliche, gefä hrliche Tiefe. Auch in der Bibel als Abyssos erwähnte Endgültigkeit zur Erzeugung starker, diffuser Ängste.
     
    Stumpfsinnig starrte David noch eine Weile vor sich hin. Den Dialog mit Gooliath zu verdauen würde sicher einige Zeit in Anspruch nehmen, aber nicht jetzt. Selten war Zeit so wertvoll wie in diesem Moment. Davids Blick klärte sich auf. Kraftvoll schwang er sich aus dem Sitz und rannte den Gang wieder zurück, den er vorhin gemächlich gekommen war. Einsam verweilte die Stille im Leitstand, als Davids schnelle Schritte bereits lange verhallt waren.
    Er versuchte, sich zu konzentrieren. Den Leichen entlang seine s Weges schenkte er keine Aufmerksamkeit mehr. Er rannte, als wäre der Leibhaftige persönlich hinter ihm her.
    Bei jedem Schritt fü hlte er sich beobachtet. Die hungrigen Augenpaare, die auf ihn gerichtet waren, konnte er beinahe körperlich spüren. ‘Lauf, David Lazare. Lauf und dreh dich nicht um.’
    An den Liftschä chten entschied er sich kurzerhand für die Treppe. Auf diese Weise würde er nicht unnötig auf eine Kabine warten müssen. Mit jedem Schritt sprang er drei bis vier Stufen in die Tiefe. Das war zwar riskant, da er sich auch mit Leichtigkeit den Fuß hätte brechen können, was ihn zweifelsfrei zu einer wehrlosen Beute gemacht hätte, doch sein Hormonhaushalt ließ einfach keine langsamere Gangart mehr zu. Atemlos verharrte er einen Moment vor der Schleusentür, die das Treppenhaus von den einzelnen Decks trennte. Nachdem er sich gefasst hatte, öffnete er die Tür zu den Gängen von Ebene 3. Medizinische Versorgung und Forschungsdeck.
    Vorsichtig lugte er um die Ecke. Zwar hatte Gooliath eine weitere Stunde voll u nbekümmerter Sicherheit versprochen, doch ihm war nicht mehr zu trauen. Vermutlich war sein neuronales Netz bereits zum Lügen fähig. Falls nicht, wäre übermäßige Vorsicht vielleicht unnötig, aber nicht schädlich. Scharf darauf, es herauszufinden, war David jedenfalls nicht.
    Die Beleuchtung der Ebene war schummrig, so als wä re es gerade Nacht. Die Konturen des Ganges waren dennoch deutlich zu erkennen. Wie zu erwarten, lag er leblos und ruhig vor ihm. Genau wie die menschlichen Kadaver, die ihren Angreifern hoffnungslos unterlegen gewesen waren.
    Instinktiv wandte sich David nach links. Das dortige Holo-Pad war betriebsbereit. Eilig rief er eine Ü bersicht der aktuellen Ebene auf, um den schnellsten Weg zu den medizinischen Behandlungsräumen zu erhalten. Spielerisch wurde der Lageplan angezeigt. Etwas war jedoch neu. Damals, als er Melissa das erste Mal gesucht hatte, wurden vom System automatische Wegpunkte zum Ziel eingerichtet. Dieses Mal stellte ihm das System stattdessen eine irritierende Frage. Es hatte ein ‚Direct-Mind‘-Implantat bei ihm detektiert. Nun bat es um die Aktivierung dieser Schnittstelle.
    Augenblicklich erinnerte sich David wieder der Worte Gooliaths. Dieser hatte in der Tat von einem ‚ Direct-Mind II. Beta‘-Implantat gesprochen. Doch Davids Aufnahmefähigkeit war vorhin situationsbedingt etwas abgesenkt gewesen. Es war wie damals, als ihn seine Mutter darum gebeten hatte, endlich sein Zimmer aufzuräumen und das, während er gerade in ein rasantes Videospiel vertieft war. Diese Information war von seinem Gehirn außerordentlich effektiv herausgefiltert worden. Sie war niemals bis in sein Bewusstsein vorgedrungen.
    Dafü r tat sie es jetzt. Verwundert starrte David auf das Holo-Pad hinab. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er der Aufforderung des Systems hätte Folge leisten können. Genauso wäre es gewesen, hätte man ihn darum gebeten, mit bloßen Händen einen Regenbogen

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