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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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denen er seine Umgebung gegenwärtig wahrnahm. Es war ihm, als blickte er durch ein Nachtsichtgerät. Bis auf die winzige Tatsache, dass er keines bei sich trug. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. David schloss die Augen und presste seine Lider ganz fest zusammen. Als er sie wieder öffnete, musste er ernüchtert feststellen, dass sich seine Wahrnehmung dadurch kein Stück verändert hatte.
    Die Anwesenheit einer anderen Person in diesem Zimmer lenkte ihn von seinen neuerlichen Fä higkeiten ab. Hektisch sah er sich um. Neben einigen technischen Geräten, dem üblichen medizinischen Einerlei, einem Tisch und einem Stuhl konnte er auf Anhieb nichts Nennenswertes entdecken. Einzig die Tatsache, dass ihm die Rückenlehne des Sessels zugewandt war, machte David stutzig. Wenn dort jemand saß, konnte er ihn gegenwärtig überhaupt nicht sehen.
    Auf Zehenspitzen nä herte er sich der Sitzgelegenheit, wobei er lautlos vor sich hin fluchte. Irgendwo auf Ebene 2 lag jetzt nutzlos sein improvisierter Knüppel herum und er stand hier mit buchstäblich heruntergezogenen Hosen. Genau das war das Stichwort, denn in seiner Hosentasche wog ein anderes, schweres Werkzeug. Die Laserklinge des Toten von vorhin.
    David hielt im Gehen inne. Vorsichtig steckte er seine Hand in die Tasche. Das Gerä usch schleifender Haut auf dem Stoff seiner Hose kreischte buchstäblich in seinen Ohren. Immer dann, wenn die tosende Welt in absoluter Stille versank, merkte man erst, was für ungeahnte Geräusche man sonst so ignorierte.
    In diesem Fall war David ü ber diese Erkenntnis überhaupt nicht erfreut. Linderung verschaffte ihm erst das Umschließen des kalten Griffes der Laserklinge. Erstaunlicherweise fühlten wir Menschen uns sicherer, sobald wir eine Waffe trugen. Clever oder feige? Überlegen waren wir Menschen unglaublich mutig. Ob es in dieser Situation ein Vorteil sein würde, blieb abzuwarten.
    David hatte den Tisch, der ihn vom Stuhl trennte, beinahe umrundet, als eine plö tzliche Bewegung ihn aufschrecken ließ. Ein stöhnender Laut, gefolgt von schwerer Atmung erklang. Der Sitz drehte sich in Richtung des Tisches. Danach krachte etwas mit einem lauten Schlag auf die Tischplatte. Instinktiv sprang David zur Seite und zog in einer fließenden Bewegung die Klinge aus der Tasche. Ohne zu zielen, drückte er den Auslöser seines fast entladenen Werkzeugs.
     
    Währenddessen:
    Die Spannung wa r zum Zerreißen. Zusammengekauert und verschwitzt zitterten die Kinder in ihrem Versteck. Hin und wieder erklang ein leises Wimmern, welches die großen unter ihnen sofort unterbanden. Doch nicht mit Gewalt, sondern mit liebevoller Fürsorge. Auch sie hatten Angst und dennoch eine Aufgabe. Sie waren die letzte Bastion, die jetzt noch übrig war.
    Unter den Ü berlebenden gab es ein siebenjähriges Mädchen. In seinen Händen hielt es ein Foto, welches bei der schummrigen Beleuchtung nur schemenhaft zu erkennen war.
    Es grenzte an ein Wunder, dass sie alle bisher unentdeckt geblieben waren. Mit jedem verstrichenen Augenblick stieg allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sie finden wü rde. Aber wer? Denn neben all den Monstern dort draußen gab es auf jeden Fall den einen, der sie alle retten konnte. Er hatte noch nie ein Versprechen gebrochen. Und er würde kämpfen wie ein Löwe, da war sich das kleine Mädchen sicher.

48.  Seuche
    die; Massenhafte, hochansteckende und sich schnell ausbreitende Infektion serkrankung von Organismen durch virale oder bakterielle Erreger.
     
    Noch während David in Richtung Boden fiel, hoffte er inständig darauf, eine gleißende Lichtentladung zu sehen. Starr vor Schrecken musste er jedoch erkennen, dass sein Werkzeug nicht die geringste Reaktion von sich gab. Was immer gerade auf den Tisch gepoltert war, würde jetzt leichtes Spiel mit ihm haben.
    David schloss seine Augen und biss die Zä hne zusammen. Mit etwas Glück würde ihn die andere Gestalt gar nicht bemerken. So ähnlich machten es kleine Kinder beim Versteckspiel. Sie hielten sich ihre Hände vor die Augen. ‘Was ich selbst nicht mehr sehe, ist auch nicht mehr da.’
    Bis auf die flache, schwere Atmung kehrte wieder Stille in den Raum ein. David wagte es, ein Auge zu ö ffnen. Auf diese Weise würde das, was er sah, vielleicht auch nur halb so schlimm sein.
    Zu seiner Ü berraschung konnte er keine Bedrohung feststellen. Die Person am Tisch war definitiv menschlich, doch ihre Existenz ging offensichtlich dem Ende entgegen. Er oder sie

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