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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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Stimme empfing. Kam diese nun noch aus einem menschlichen Körper, war alles in bester Ordnung. Inständig hoffte er darauf. Er wollte daran glauben und er würde diesen Strohhalm, an den er sich damit klammerte, nicht unnötig abbrechen.
    Eigentlich war David nicht nah am Wasser gebaut, doch die Erlebnisse der vergangenen Stunden hatten deutliche Spuren in Psyche und Seele hinterlassen. Allmä hlich forderten sie Tribut. Tapfer kämpfte er die Tränen hinunter. Der Kloß in seinem Hals erschwerte das Sprechen dennoch ungemein.
    In diesem Moment erwachte auch die visuelle Ü bertragung zum Leben. Sie zeigte eine junge Frau Anfang dreißig. In der holografischen Ansicht konnte man die Züge ihrer asiatischen Abstammung deutlich erkennen. Mit zittriger Stimme nahm David den ersten Kontakt auf.
    Zu wissen, dass auch bald eine Antwort erfolgen wü rde, fühlte sich unglaublich gut an. Es war wie Balsam für seine Seele. Nun erfuhren die Verantwortlichen dort unten endlich, wie es um Zerberus wirklich stand. Zumindest im Geiste war er nun nicht mehr allein. Menschen waren eben nicht für die Einsamkeit geschaffen: »Ich... Mein Name ist David Lazare.«
    Die Rü ckmeldung war hingegen wenig erheiternd. Offensichtlich bewegte man sich dort unten innerhalb fest vorgeschriebener, formaler Abläufe. Kühl kam Mai Lings Antwort zurück: »Sie verfügen über keinerlei Autorisierung, die Notfallkommunikation zu verwenden. Verständigen sie bitte zertifiziertes Personal und machen sie die Leitung frei.«
    David war wie vor den Kopf geschlagen. Wofü r dachten diese Kleingeister, war eine Notfallleitung eigentlich gedacht? Doch wohl für einen Notfall. Und wenn das hier keiner war, gab es nichts, was sein Handeln jemals hätte rechtfertigen können. Er spürte, wie seine Erleichterung aufkeimendem Zorn wich. Das Zittern in seiner Stimme intensivierte sich.
    Er wiederholte seine anfä ngliche Aussage und fügte noch die ein oder andere Neuigkeit hinzu: »Mein Name ist David Léon Lazare. Ich bin einundzwanzig. Ich bin allein. An Bord von Zerberus sind alle tot!«
    Mit jedem Satz war seine Lautstä rke angestiegen. Am Ende seiner Schilderung drohte er sogar, die Kontrolle über sich zu verlieren. Es schien, als wäre die ganze Tragweite der Ereignisse mit ihrer Aussprache in sein Bewusstsein gedrungen. Sich selber zu belügen war ab jetzt unmöglich. Heftige Atemstöße ließen seinen gesamten Körper erbeben, während er auf eine neuerliche Antwort wartete.
    Es dauerte allerdings einen Moment. Davids Worte schienen Wirkung zu zeigen. Sein verzweifelter Gesichtsausdruck unterstrich in der holografischen Übertragung ihre Bedeutung sehr eindrucksvoll.
    Die Rü ckmeldung war diesmal auch nicht mehr schroff. Entgegen ihrer anfänglichen Kälte hatte die Stimme an Menschlichkeit zugelegt. Sie wirkte ein wenig aus dem Konzept. Die Sprecherin schien die Tragweite seiner Worte ebenfalls begriffen zu haben, zweifelte scheinbar aber noch an deren Wahrheitsgehalt. Die bloße Existenz dieser Wahrheit wurde hingegen durchaus in Betracht gezogen.
    » Herr Lazare. Haben sie gerade gemeint, alle Menschen an Bord von Zerberus wären tot. Alle bis auf sie?« David rangierte nahe am Kollaps. Natürlich hatte er es so gemeint, sonst hätte er es ja nicht so gesagt.
    Er akzeptierte jedoch auch, dass von offizieller Stelle ein gewisses Maß an Vorsicht und Skepsis durchaus angebracht war. Erneut sammelte er sich. Mehr als ein Krächzen war ihm diesmal nicht möglich. Es waren nur wenige Worte, doch an Brisanz kaum zu übertreffen: »Ja. Und nennen sie mich David.«
    Eine weitere Gesprä chspause folgte. Für kurze Zeit erlosch die Holografie. David hatte bereits Sorge, dass die Verbindung unterbrochen sein könnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit drang schließlich die tiefe männliche Stimme einer Autoritätsperson an seine Ohren.
    Das Holo-Pad zeigte einen ä lteren Mann. Seine Gesichtszüge verrieten ein bewegtes Leben. Er war es vermutlich gewohnt, dass andere taten, was er anordnete: »Mein Name ist Oberst Sean Harper. Ich bin der Leiter des Zerberus Kommando Zentrums in Edinburgh und der kommandierende Offizier für alle Belange, die Zerberus betreffen. Ausgenommen sind interne Vorgänge, die...«
    Fü r einen Moment schien er zu stocken, fing sich aber wieder: »David Léon Lazare? Du bist doch der Sohn von Michael. Was zur Hölle geht da oben vor? Hast du eine Ahnung, was hier unten los ist? Unsere Aufklärungsdrohnen hatten keinen Erfolg

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