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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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schließlich über die Hinterbeine kippte und mit einem hellen Klang auf die Lehne fiel. Der Startschuss war gefallen. »Pa, ich habe das nicht getan.«, rief David mit dem Mut der Verzweiflung. In den Augen seines Vaters suchte er vergeblich nach Vertrauen.
    Michael Lazare fuhr sich mit der Hand ü ber das Gesicht und massierte danach sein markiges Kinn. Er gab seinem Sohn eine letzte Chance: »Angeklagter. Die Sachlage wurde klar geschildert. Wie sonst hätte es dazu kommen können?« Abwartend sah er seinen Erstgeborenen an.
    David nahm seine letzte Kraft zusammen. Zum Aufrichten seines Kö rpers reichte sie nicht mehr, doch seine Stimme gehorchte ihm noch: »Eine Verschwörung von höherer Ebene. Ein guter Zeitpunkt, da die Sicherheitssysteme nicht voll einsatzbereit sind. Man hat mich geklont und parallel diese Systeme sabotiert. Ich bin absolut entbehrlich. Außerdem wissen diese Leute, dass das auch ein schlechtes Licht auf dich werfen würde.«
    Irgendwie klang dieser Verteidigungsversuch noch nicht einmal in sein en eigenen Ohren schlüssig. Nicht mal ansatzweise plausibel. Dieses gesamte Tribunal war paradox. Er hatte ja nicht mal einen eigenen Anwalt. Offenbar waren Juristen doch zu etwas gut. Manchmal.
    Eine Person, die bisher hartnä ckig geschwiegen hatte, ergriff nun das Wort. Al Hasari begann mit gewohnt tiefer Stimme. Ein harter Akzent schwang mit: »Die Überwachung dieser Raumstation unterliegt meinem Zuständigkeitsbereich. Der Nachweis über die Identität des Täters ist mehr als ausreichend. Und schlussendlich untermauert Gooliath sämtliche Indizien.« Er zog die rechte Augenbraue markant nach oben, bevor er weiter sprach: »Wir können ihn aber gerne zu der Plausibilität ihres Vorschlags befragen. Vorausgesetzt, sie unterstellen ihm nicht, er würde lügen, was er, nebenbei gesagt, auch gar nicht kann.« Erwartungsvoll drehte sich der Leiter der Sicherheit zum Antlitz Gooliaths.
    Dieser verstand die Aufforderung zu sprechen umgehend: » Das Klonen eines menschlichen Organismus ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt möglich, doch illegal. Hierfür werden Zellen der Zielperson benötigt, um den genetischen Code zu extrahieren. Das anschließende Züchten würde mehrere Monate in Anspruch nehmen. Der Einsatz von Gewebedruckern könnte diese Zeit nur geringfügig herabsetzen. Zwischen dem Eintreffen von David Léon Lazare auf Station Zerberus bis zum Mordanschlag sind zwei Tage, 8 Stunden, 14 Minuten und 32 Sekunden vergangen. In dieser Zeit ist es nicht möglich, sein Genom zu entschlüsseln und in einem Klon zu replizieren.«
    Er ließ eine kurze Pause. »Die Manipulation von computerbasierten Sicherheitssystemen ist David Léon Lazare möglich. Auszüge aus seinem Lebenslauf beweisen, dass er für einen Menschen über erstaunliche analytische Fähigkeiten und Programmierfertigkeiten verfügt. Aufzeichnungen aus dem Jahr 2060 belegen, dass er diese Fähigkeiten auch bei illegalen Aktivitäten zum Einsatz bringt. Analyse abgeschlossen. Ende des Dialogs.«
    Davids zitternde Knie gaben allmä hlich der Schwerkraft nach. Mutlos sackte er in sich zusammen. Gooliath hatte in der Tat die Wahrheit gesagt. Kurz nach dem Tod seiner Mutter hatte er mit seinem deutlich älteren Freund Gérard große Teile des weltweiten Netzes geknackt. Darunter waren auch mächtige Unternehmen aus dem Banken- und Industriesektor sowie einige Militäreinrichtungen. Schaden hatten sie allerdings keinen angerichtet. Es handelte sich lediglich um das übermütige Spiel begabter Menschen. Sie wollten sehen, wie weit sie kamen, das war alles. Die von ihnen besuchten Firmen waren allerdings nicht gerade für Verständnis und Nachsicht bekannt. Und das kollektive Internet-Gedächtnis vergaß nie wieder. Menschen wurden gläsern. Sie wurden lesbar und katalogisiert. Eine schöne neue Welt. Finden sie nicht auch, Herr Huxley?
    Eigentlich erü brigten sich alle weiteren Schritte. Der Verurteilung Davids stand nichts mehr im Wege. Lazare Senior setzte erneut zum Richterspruch an. Klar und Präzise formulierte er seine Entscheidung: »David Léon Lazare. Nach gegenwärtiger Sachlage wurden sie des Mordes an einem hochrangigen Offizier der Station Zerberus überführt. Die spezifischen Umstände des Verbrechens lassen keinen Spielraum für Milde. Über eine abschließende Verurteilung wird ein irdisches Gericht befinden, wenn sie wieder auf der Erde eintreffen. Ihr dafür notwendiger Transfer wird für den zwölften November angesetzt,

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