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Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition)

Titel: Gooliath - Vergeltung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron K. Archer
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immer ihr bei dieser Amputation behilflich gewesen war, verfügte zum einen über keinerlei ethische Grenzen und zum anderen über verflucht scharfes Werkzeug. Es erschien David daher sinnvoll, sich wenigstens notdürftig zu bewaffnen, auch wenn Gooliath für ihn Welpenschutz angedeutet hatte.
    Im Ernstfall wü rde er aber wohl eher den Lehren von ‚Akıcı hareket‘ folgen. ‚Entkommen, verteidigen, vernichten‘. Speziell Ersteres klang außerordentlich vielversprechend, denn eigentlich hatte er nur noch diesen einen Wunsch. Er wollte unbedingt hier raus.
    In seine Sorgen mischte sich schlagartig auch Verzweiflung. Dort drauß en waren noch weitere Menschen und einige von ihnen lagen ihm besonders am Herzen.
    Alte Bekannte und neue Gesichter. Seine Freunde und selbstverstä ndlich auch Anne spielten eine gewichtige Rolle. Ein Wesen war indes auf seinen Schutz in besonderem Maße angewiesen. Sie würde auf ihn zählen. Sie würde an ihn glauben. Solange er existierte, war ihre Welt in Ordnung.
    Vorerst wü rde er Gooliaths Richtlinien nachkommen. Doch aus seiner Kindheit wusste er, dass man Spiele meist dann gewann, wenn man die Regeln brach. Man durfte sich nur nicht erwischen lassen. Unter Missachtung seines eigenen Lebens würde er Melissa finden und irgendwie hier rausschaffen. Vorausgesetzt, dass sie überhaupt noch lebte.
     
    Währenddessen:
    Der Assassine, der schon an Josua Berghoff ein Exempel statuiert h atte, wartete weiter ab. Er hatte den Stein ins Rollen gebracht, doch das Spiel von einst war im Wandel begriffen. Eine Vielzahl von neuen Spielern hatte das Spielfeld betreten. In diesem Areal war nun niemand mehr sicher. »Ave Gooliath! Morituri te salutant.« »Die dem Tod geweihten grüßen dich.«
    Seine Aufgabe bestand auch nicht in roher Gewalt. Fü r die grobe Struktur waren andere zuständig. Er selbst war der Künstler. Sein Metier die filigranen Details des Terrors. In der wahllosen Vernichtung übernahm er die Aufgaben, die wirklich von Bedeutung waren.
    Gegenwä rtig hatte sein Schöpfer ihm eine Wellnesskur gewährt. In seinem Nährflüssigkeitstank nahm er sich eine letzte Auszeit.
    Wieder einmal tanzte er sein gespenstisches Solo. Wie ein schlafender Todesengel schwebte er zwischen den Welten. Erneut waren seine Augen geschlossen, während er vollkommene Ruhe ausstrahlte. Einzig einige Kontroll-LED‘s blinkten hektisch an einem Panel hinter seinem linken Ohr. So sah es aus, wenn er lernte. Über eine kabellose Verbindung wurde er mit fremdem Wissen gefüttert, um endlich wie der zu werden, der er sein sollte. Oder vielmehr dessen Nocebo – sein böser Bruder.
    * * *
    Sean hatte die letzten beiden Nächte nicht wirklich gut geschlafen. Je mehr er über die gegenwärtige Situation auf Zerberus nachdachte, desto unwohler fühlte er sich auch. Irgendetwas ging dort oben vor sich und er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was. Es gab Menschen, die unter solchen Umständen vom Besten ausgegangen wären, doch diese heillosen Optimisten hatte Harper noch nie zu verstehen gelernt. Nach seinen Erfahrungen galt Murphys Gesetz. Was schief gehen konnte, ging irgendwann auch schief.
    Die gestrige Nachricht, dass die gesamte Kommunikation mit Zerberus zusammengebrochen war, hatte sich auch nicht gerade positiv auf seinen Gemütszustand ausgewirkt. Alle Kommunikationssatelliten, bis auf A13, waren intakt. Vor diesem Hintergrund wurden die Geschehnisse immer mysteriöser.
    In seine berufliche Sorge um eine milliardenschwere Raumstation und dem Wohl vo n mehreren hundert Familien mischte sich ein ganz persönliches Unbehagen. Seine Nichte war auch dort oben, doch in der gegenwärtigen Lage gab es nichts, was er für sie hätte tun können.
    Heilloser Pessimismus war indes ebenso ungesund, also raffte sich der Oberst auf und machte sich auf den Weg zum 3C-Kommandoleitstand. Mittlerweile hatte sich Leutnant Xianghou gemeldet. Sie verfügte über aktuelle Informationen. Scheinbar hatte sie einige Sicherheitsvorschriften großzügiger ausgelegt und etwas Neues herausgefunden. Was sie zu berichten hatte, wollte sich aber nicht per Sprachverbindung übermitteln lassen. Sie erbat Harpers Kommen und dieser folgte nur zu gerne ihrem Wunsch.
    Angeblich wusste sie nicht viel, doch Harper kannte Mai Ling. Sie stapelte von Natur a us tief. Diese Art dezenter Zurückhaltung schätzte er sehr an ihr. Und auch wenn es nicht viel war, wie sie sagte, war es doch alles, was sie derzeit hatten.

42.  Verwesung
    die;

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