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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wußte, daß ich Sarm irgendwie aufhalten mußte – aber was sollte ich tun? Er war mit einer Silberröhre b e waffnet, während ich nur mein Schwert hatte.
    Während Sarm seinen vernichtenden Beschuß fortset z te, verließ ich meine Deckung und eilte zu der schmalen Stiege, die an der Kuppel entlang noch oben führte. Die durchsichtige Kuppel vermochte die darin tobenden G e walten kaum noch zu bändigen. Mit hastigen Schritten stieg ich empor und sah bald Sarm in aller Deutlichkeit am Gipfelpunkt der Kuppel vor mir, wo er mir einmal die technische Überlegenheit seiner Rasse und die Vorzüge der Modifikation des Gangliennetzes geschildert hatte.
    Plötzlich fuhr er herum, erspürte mich, und schon zuc k te die Silberröhre hoch. Ich warf mich zu Boden, ließ mich die Stahlstufen hinabrollen, bis sich die Krümmung der Kuppel zwischen mich und den Priesterkönig g e schoben hatte. Zweimal feuerte Sarm, ehe er sich wieder seinem Vernichtungswerk zuwandte. Ich stieg sofort wieder empor, wobei ich zu meiner Erleichterung fes t stellte, daß Sarms Silberröhre zu flackern begann und bald entleert zu sein schien.
    Ich fragte mich, was Sarm nun noch unternehmen konnte. Er steckte in einer Sackgasse und war mir, nac h dem seine Waffe nun erschöpft war, mehr oder weniger ausgeliefert.
    Langsam stieg ich weiter aufwärts. Sarm schien keine Eile zu haben. Offenbar wartete er auf mich.
    Ich sah, wie er die Silberröhre fortwarf, die durch eines der klaffenden Löcher in der Energiekuppel verschwand.
    Schließlich trennten uns nur noch wenige Meter.
    Er hatte meine Annäherung verfolgt und richtete seine Antennen auf mich. »Ich wußte, daß du kommen wü r dest«, sagte er.
    Zu unserer Linken brach eine Wand ein, zerfiel in ihre Einzelteile, die polternd im Kuppelschacht verschwa n den. Eine Staubwolke versperrte mir kurz den Ausblick auf Sarms majestätische Gestalt.
    »Ich vernichte den Planeten«, sagte er. »Er hat seinen Zweck erfüllt. Er hat das Nest der Priesterkönige behe r bergt – doch jetzt gibt es keine Priesterkönige mehr, nur noch mich, Sarm.«
    »Noch immer leben vier Priesterkönige im Nest«, sagte ich.
    »Nein, es gibt nur einen Priesterkönig, den Erstgebor e nen Sarm, der das Nest nicht verriet, der von der Mutter geliebt wurde, der die alten Wahrheiten seines Volkes bewahrte und schützte.«
    Neue Steine fielen aus der Höhlendecke und prallten von der Kuppeloberfläche ab.
    »Du hast das Nest zerstört – jetzt zerstöre ich dich.«
    Ich zog mein Schwert.
    Sarm griff nach dem Stahlgeländer des Laufganges und riß mit unglaublicher Kraft ein etwa fünf Meter langes Stück heraus. Er konnte mich damit von der Treppe st o ßen, ehe ich überhaupt an ihn herankam.
    Ich trat zurück, und Sarm rückte ein Stück vor.
    »Primitiv«, sagte er, »aber angemessen.«
    Ich wußte, daß mir der Rückzug unmöglich war, denn Sarm war viel schneller als ich. Zur Seite konnte ich auch nicht springen, denn die Treppe war nur schmal. Und vor mir stand Sarm – die Waffe zum Schlag erhoben. Wenn sein erster Hieb fehlging, kam ich vielleicht mit dem Schwert an ihn heran – aber er traf sein Ziel bestimmt.
    Vielleicht war es gar kein so schlechter Ort zum Sterben.
    Hätte ich es gewagt, den Blick von Sarm zu wenden, wäre mir sicher die Szene ringsum eindrucksvoll e r schienen – Steine polterten durch die riesige Halle, Flammen zuckten, Kontakte schmorten, grell beleuchtete Staubwolken wallten hin und her. Der ganze Globus schien in Aufruhr zu sein – das Sardargebirge mochte auseinanderbrechen, Sa-Tarna-Felder untergehen. Ich hätte mir die Panik in den Städten Gors vorgestellt, das Auf und Ab der Schiffe auf dem Meer, die Panik der Ti e re – und von allen Menschen war ich hier an dem Ort, wo dieser Vernichtungsprozeß seinen Anfang genommen hatte – ich sah mich dem Urheber all des Chaos ’ gege n über, dem goldenen Todesbringer einer Welt.
    »Schlag zu«, sagte ich, »damit es endlich vorüber ist.«
    Sarm hob die lange Stange, und ich duckte mich mit abwehrend erhobener Klinge.
    Aber der Priesterkönig rührte sich nicht.
    Zu meiner Verblüffung senkte sich die lange Waffe s o gar wieder, und Sarm nahm plötzlich eine seltsame Ha l tung an – als lausche er in die Ferne. Die Sensorenhaare seines Körpers hoben sich, streckten sich in eine b e stimmte Richtung. Seine Fühler erschlafften.
    »Töte ihn«, sagte er, »töte ihn.«
    Ich dachte zuerst, daß er sich selbst Mut zuredete – aber ich bemerkte

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