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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Decke, regneten auf die Gebä u de herab, brachen durch die Dächer, zerstörten die Straßen. Staubwolken verhüllten die Sicht, und ich zog Vika den Kragen vor das Gesicht, damit sie besser atmen konnte. Misks Körper war von Staub überzogen, Staub, den ich auch im Haar und im Hals spürte.
    Ich lächelte vor mich hin, denn Misk war mit seinem Reinigungshaken beschäftigt. Ringsum ging seine Welt in Trümmer, aber er mußte sich putzen! Ich nahm an, daß der Staub seine Sinnesorgane behinderte und für ihn u n angenehmer war als der Gedanke, daß er jeden Auge n blick von einem tonnenschweren Felsbrocken zerdrückt werden konnte.
    »Es ist bedauerlich«, sagte Al-Ka zu mir, »daß die E r satz-Energiezentrale noch nicht ganz fertig ist.«
    Misk erstarrte, und Kusk fuhr herum.
    »Welche Energiezentrale?« fragte ich.
    »Die Energiestation der Muls«, sagte Al-Ka, »an der wir seit fünfhundert Jahren bauen, um eine Revolte g e gen die Priesterkönige zu ermöglichen.«
    »Davon wußte ich nichts«, sagte Misk.
    »Die Priesterkönige haben uns Muls oft unterschätzt«, sagte Al-Ka.
    »Ich bin stolz auf meine Söhne«, fiel Kusk ein.
    »Wir sind keine Ingenieure«, sagte Al-Ka.
    »Nein«, sagte Kusk, »aber ihr seid Menschen.«
    »Nur wenige Muls wissen von der Energiezentrale – auch wir haben erst vor kurzem davon erfahren, von e i nigen Technikern, die sich im Nestkrieg auf unsere Seite schlugen.«
    »Wo sind diese Techniker jetzt?« fragte ich.
    »Sie arbeiten.«
    »Besteht eine Chance, daß die Energieanlage funkti o niert?«
    »Nein«, sagte Al-Ka.
    »Warum arbeiten sie dann?« fragte Misk.
    »Das ist menschlich«, sagte Ba-Ta.
    »Töricht ist es«, bemerkte Misk.
    »Was fehlt denn noch?« fragte ich.
    »Ich bin kein Techniker«, sagte Al-Ka, »ich weiß es nicht. Aber es hat mit dem Ur, mit der Schwerkraft zu tun.«
    »Dieses Geheimnis ist von den Priesterkönigen gut g e hütet worden«, sagte Ba-Ta.
    Misk hob nachdenklich die Fühler. »Da wäre das Ur-Gerät, das ich während des Krieges gebaut habe«, klang es aus seinem Übersetzer. »Die Teile dieses Apparates ließen sich neu zusammenfügen, aber es besteht keine große Hoffnung, daß wir den Energiebogen zufriede n stellend schließen können.«
    »Warum nicht?«
    »Zum einen ist die Mul-Anlage sicherlich völlig ung e nügend – außerdem ließe sie sich bestimmt nicht mit u n seren Bauteilen verbinden.«
    »Ja«, sagte Kusk, »die Chancen stehen nicht sehr gut.«
    »Aber es gibt eine Chance?« fragte ich.
    »Vielleicht – eine winzige.«
    »Dann müßt ihr es versuchen!«
    Misk starrte mich überrascht an. »Ich bin Priesterkönig«, sagte er. »Die Wahrscheinlichkeit ist so gering, daß ich als denkendes Wesen nicht darauf einzugehen brauche.«
    »Aber ihr müßt handeln!«
    Ein gewaltiger Felsbrocken fiel hundert Meter entfernt herab, prallte auf und rollte zur Seite.
    »Ich möchte sterben, wie es einem Priesterkönig g e ziemt. Und es ziemt sich nicht, daß ich wie ein Mensch herumhaste und mich abmühe, wenn keine Erfolgscha n cen mehr bestehen.«
    »Ihr müßt es tun – wenn schon nicht euretwegen, dann um all der Menschen willen, die innerhalb und außerhalb des Nestes leben und deren einzige Hoffnung ihr seid!«
    Misk hielt inne. »Wollt ihr das?« fragte er.
    »Ja«, sagte ich.
    »Ja«, sagten auch Al-Ka und Ba-Ta.
    In diesem Augenblick sah ich durch die Staubwolken den runden Körper eines Goldenen Käfers. Das Insekt war noch fünfzig Meter entfernt.
    Sofort hoben Misk und Kusk ihre Fühler und erscha u erten.
    »Wir haben Glück«, tönte es aus Kusks Übersetzer.
    »Ja«, sagte Misk, »jetzt brauchen wir uns keinen Go l denen Käfer zu suchen.«
    »Ihr dürft nicht so einfach aufgeben!« rief ich.
    Ich sah nun, daß sich Misks und Kusks Antennen dem Käfer entgegenstreckten, der seine Kopfhaare reckte. Ich zog mein Schwert.
    »Ich will sterben«, sagte Misk. »Wir sind am Ende. Ich habe lange genug gelebt, vergib mir, Tarl Cabot.«
    »Will unser Vater freiwillig in den Tod gehen?« wan d te sich Al-Ka an Kusk.
    »Ihr versteht nicht, was der Käfer für einen Priesterk ö nig bedeutet«, antwortete Kusk.
    »Ich verstehe es schon, aber ihr müßt euch wehren. Diesmal müßt ihr euch ändern. Für uns!«
    Misk schien sich aufzurichten, seine Fühler fuhren wild hin und her. Bebend stand er in den Schwaden des G e steinsstaubes, im Lärm der herabpolternden Felsen. Er musterte die Menschen, die ihn umstanden, dann die go l dene Rundung

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