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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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schnell, daß das nicht zutreffen konnte. Und dann nahm ich ebenfalls den Geruch wahr und dre h te mich um.
    Auf der Treppe hinter mir entdeckte ich den Goldenen Käfer, den ich schon unten bemerkt hatte. Mit seinen sechs dünnen Beinen schob er sich langsam über die St u fen. Die Haare auf seinem Rücken waren hochgereckt und bewegten sich wie Unterwasserpflanzen hin und her.
    Der narkotische Duft seiner Haare blieb auch auf mich nicht ohne Einfluß. Sarm ließ seine Waffe fallen, die kla p pernd auf die Kugel prallte und in der Tiefe verschwand.
    »Töte den Käfer, Cabot«, klang es aus Sarms Überse t zungsgerät. »Bitte.« Der Priesterkönig vermochte sich nicht zu bewegen. »Du bist ein Mensch, du kannst ihn töten.«
    Ich trat zur Seite und stellte mich auf das durchsichtige Material der großen Kuppel, wobei ich mich am Geländer festhielt. »Das darf man nicht«, sagte ich. »Es ist ein Verbrechen, einen Goldenen Käfer zu töten!«
    Langsam drückte sich der schwere Körper mit dem ve r wachsenen Panzer an mir vorbei, und die gebogenen Grei f arme öffneten sich.
    »Cabot«, sagte Sarms Übersetzungsgerät.
    »Und so«, sagte ich, »verstehen die Menschen die I n stinkte der Priesterkönige auszunutzen.«
    »Cabot – Cabot – Cabot.«
    Zu meiner Verblüffung stürzte Sarm jetzt auf den Käfer zu, sank zu Boden, als ginge er in die Knie und stieß G e sicht und Fühler in das wogende Kopfhaar des Goldenen Insekts.
    Ich sah, wie sich die gekrümmten Kiefer schlossen, wie sich die Spitzen in den Hals des Priesterkönigs bohrten.
    Staubwolken wogten zwischen mir und den beiden L e bewesen, die im Todesgriff vereint waren.
    In diesem Augenblick schien sich Kuppel und Treppe etwas anzuheben, doch die beiden Wesen kümmerten sich nicht darum.
    Sarms Fühler lagen im goldenen Haar des Insekts; er nahm sogar einige Haare in den Mund und versuchte ihre Ausscheidung mit der Zunge zu schmecken.
    »Welche Wonne«, tönte es aus Sarms Übersetzer, »welche Wonne.«
    Ich verschloß die Ohren vor dem grausamen Saugg e räusch des Käfers.
    Ich wußte nun, warum die Goldenen Käfer im Nest l e ben durften, warum die Priesterkönige sie nicht umbrac h ten, obwohl ihr Leben davon abhing.
    Ich fragte mich, ob die Haare des Goldenen Käfers, a n gereichert mit der narkotischen Ausscheidung, ein ausre i chender Ausgleich für die asketischen Jahrtausende war, die ein Priesterkönig über den Geheimnissen der Wisse n schaft verbrachte, ob sie einen würdigen Gipfelpunkt für das lange Leben im Nest bildeten, ein Leben mit all seinen Gesetzen und Pflichten und Verantwortlichkeiten.
    Priesterkönige kannten wenige Freuden, das war mir bekannt – doch wie ich jetzt vermutete, war das Erlebnis des Todes eine davon.
    Wie gegen einen übermächtigen Impuls ankämpfend, hob Sarm noch einmal den Kopf und starrte mich an.
    »Cabot«, sagte er.
    »Stirb, Priesterkönig«, sagte ich leise.
    Mit einem letzten Aufbäumen löste sich Sarm aus dem Griff des Goldenen Käfers, stürzte vom Treppengang, rutschte über die Kuppelwandung und verschwand tief u n ten.
    Der angeschwollene, lethargische Käfer wandte sich langsam um.
    Mit einem Schwerthieb zerschlug ich ihm den Kopf und stieß das leblose Insekt von der Treppe.
    Dann stand ich am Scheitelpunkt der Kuppel und sah mich um.
    Tief unter mir, am Eingang zur Energiezentrale, erblic k te ich die goldenen Gestalten vo n Priesterkönigen, ang e führt von Misk.

32
     
     
    »Das ist das Ende«, sagte Misk. Hastig justierte er die Kontrollen einer wichtigen Schaltstation. Andere Pri e sterkönige versuchten ihm dabei zu helfen.
    Ich hörte ein Mädchen neben mir husten und legte Vika den Arm um die Schultern.
    »Wir brauchten Zeit, um uns zu dir durchzuschlagen«, fuhr Misk fort. »Jetzt ist es zu spät.«
    »Der Planet?« fragte ich.
    »Das Nest – die Welt«, sagte Misk.
    Die kochende Masse im Inneren der Kuppel brannte sich durch die schützende Außenhaut, immer wieder e r tönte lautes Knacken, und Sturzbäche einer zähflüssigen, zischenden Masse breiteten sich aus.
    »Wir müssen die Zentrale aufgeben«, sagte Misk. »Die Kuppel wird explodieren.«
    Er deutete auf eine Geruchsnadel, deren Stellung ich nicht beurteilen konnte.
    Ich nahm Vika auf den Arm und rannte mit ihr aus der Energiezentrale, begleitet von anderen Priesterkönigen und Menschen.
    Im Tunnel wandte ich mich um und erblickte Misk, der zu Sarms Körper eilte. Er beugte sich über den Toten und versuchte ihn aus den

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