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GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor

Titel: GOR-Zyklus 03 - Die Priesterkönige von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Trümmern zu befreien. In diesem Augenblick riß die riesige Kuppel ein und entließ Ströme heißer Flüssigkeit in die Höhle.
    Noch immer mühte sich Misk um den toten Priesterkönig.
    Ich stieß Vika von mir und eilte zurück.
    »Komm!« brüllte ich. »Beeil dich!«
    »Er war ein Priesterkönig«, sagte Misk.
    Während die blaue lavaähnliche Masse auf uns z u strömte, half ich Misk, den Körper aus den Trümmern zu befreien. Im letzten Moment zerrte der Priesterkönig se i nen toten Artgenossen zur Seite, nahm ihn auf und eilte mit ihm zur Tür.
    Zusammen mit den anderen arbeiteten wir uns durch die zitternden Tunnel zu dem Wohnkomplex vor, der einmal das Zentrum von Sarms Gebiet gewesen war.
    »Was soll das?« fragte ich Misk. »Er war ein Verräter. Er wollte dich vernichten und hat jetzt das Nest und die ganze Welt zerstört.«
    »Aber er war ein Priesterkönig«, sagte Misk. »Und er war der Erstgeborene, das geliebte Kind der Mutter.«
    Hinter uns ertönte eine gewaltige Explosion. Die Ku p pel war geplatzt und hatte die riesige Höhle der Vernic h tung preisgegeben.
    Der Tunnel, durch den wir schritten, schien sich unter unseren Füßen aufzubäumen.
    Wir erreichten das Loch, das Misk und seine Begleiter durch herabgefallene Trümmer gegraben hatten, und b e fanden uns gleich darauf in einem Hauptkomplex des Nests.
    Hier war es kühler, und wir Menschen fröstelten in u n seren einfachen Plastiktuniken.
    »Seht doch!« rief Vika und deutete nach oben.
    Und wir alle hoben die Köpfe und erblickten über uns, vielleicht eine Meile entfernt, den blauen Himmel Gors. Eine große Öffnung, von deren Rändern noch immer Steine herabfielen, klaffte in der Decke des Nestkompl e xes. Einige Menschen schrien erstaunt auf, denn sie ha t ten den Himmel noch nie gesehen.
    Die Priesterkönige schirmten ihre Fühler vor der Stra h lung des sonnenhellen Himmels ab.
    Und plötzlich wurde mir bewußt, warum sie uns Me n schen brauchten, warum sie von uns abhingen. Die Pri e sterkönige vertrugen die Sonne nicht!
    Und ich begriff auch, welchen Schmerz, welche Pein der Hochzeitsflug für die Nestmutter bedeutete! Seine Flügel waren wie Goldregen, so hatte sie es beschrieben.
    »Wie schön!« rief Vika, die seit neun Jahren keinen Himmel mehr gesehen hatte.
    Ich legte den Arm um sie.
    In diesem Augenblick schwebte eines von Misks Schi f fen heran und landete neben uns. Al-Ka winkte heraus. Ein zweiter Gleiter, gesteuert von Ba-Ta, ging ebenfalls nieder. Beide Männer hatten ihre Frauen bei sich.
    »Der Augenblick der Entscheidung ist gekommen, wo wir sterben wollen«, sagte Misk.
    Die Priesterkönige wollten das Nest natürlich nicht ve r lassen – und zu meiner Überraschung bestanden auch die meisten Menschen darauf, in ihrer Heimat zu bleiben.
    Andere jedoch drängten sich eifrig an Bord, um durch die Öffnung in die darüberliegenden Berge geflogen zu werden.
    »Wir haben schon viele Flüge gemacht«, sagte Al-Ka, »ebenso wie andere Schiffe. Das Nest klafft an mehreren Stellen auf.«
    »Möchtest du sterben?« wandte ich mich an Vika.
    »An deiner Seite«, sagte sie einfach.
    Al-Ka und Ba-Ta, die mit ihren Frauen im Nest bleiben wollten, gaben ihre Pilotensitze an andere ab. Sie en t deckten Kusk und gingen auf ihn zu. Ich sah, wie der Priesterkönig seinen beiden Geschöpfen die Vorderbeine auf die Schulter legte. Gemeinsam wollten sie den Z u sammenbruch des Nestes abwarten.
    »Auch oben gibt es keine Sicherheit«, sagte Misk.
    »Das ist richtig.«
    Aus der Ferne tönten dumpfe Explosionen.
    »Das ganze Nest wird vernichtet«, sagte der Prieste r könig.
    »Können wir denn nichts tun?« fragte ich.
    »Nichts«, sagte Misk.
    Vika sah mich an. »Und wo möchtest du sterben, C a bot?« fragte sie.
    Ich sah, daß das letzte Schiff startbereit gemacht wu r de. Gern hätte ich noch einmal die Oberfläche des Plan e ten gesehen, die grünen Felder jenseits des düsteren Sardargebirges, aber ich sagte: »Ich bleibe hier bei Misk, der mein Freund ist.«
    »Gut, dann bleibe ich auch«, sagte Vika.
    »Ich verstehe«, sagte Misk und berührte mich sanft mit seinem Fühler.
    Gemeinsam sahen wir zu, wie das Schiff in die Höhe schwebte und schnell in der blauen Öffnung verschwand.
    Kusk, Al-Ka und Ba-Ta und ihre Frauen kamen lan g sam auf uns zu.
    Wir sahen uns an. Auf einer Seite explodierten Ene r gielampen an einer Wand, Funkenkaskaden sprühten in anmutigen Bogen nach unten. Weitere Steinbrocken fi e len aus dem Loch in der

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