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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hob.
    Mit einer schnellen Handbewegung forderte er mich zum Schweigen auf.
    Da hörte ich das Schrillen eines Boskhorns in der Ferne, ein zweites fiel ein.
    Kamchak sprang auf. »Das Lager wird angegriffen!« brüllte er und stürmte los.

14
     
     
    Als Kamchak und ich die Stufen des Wagens hinabeilten, herrschte draußen schon lebhaftes Treiben. Männer eilten hin und her, einige mit Fackeln bewaffnet; Kaiilahufe donnerten. Grüne, blaue und gelbe Kriegslaternen brannten bereits auf Pfählen in der Dunkelheit, zur Kennzeichnung der Versammlungsorte für die Orlus, die Hundertschaften, und der Oralus, der Tausendschaften. Jeder Krieger der Wagenvölker gehört zu einer Or, einer Zehnerschaft, jede Zehnerschaft gehört zu einer Orlu, einer Hundertschaft, die ihrerseits einen festen Platz in einer Oralu, einer Tausendschaft, hat. Wer die Wagenvölker nicht kennt oder sie nur bei ihren schnellen Überfällen erlebt hat, hält sie manchmal für unorganisiert, für eine wilde Kriegerhorde – aber das ist nicht der Fall. Jeder Mann kennt seine Position. Während des Tages werden die Bewegungen dieser Einheiten durch das Boskhorn und Standarten bestimmt; bei Nacht durch Boskhörner und Kriegslaternen, die von einzelnen Reitern an langen Stangen mitgeführt werden.
    Kamchak und ich bestiegen die Kaiila und kehrten im Galopp zu unserem Wagen zurück.
    Wenn die Boskhörner erklingen, machen die Frauen der Wagenvölker die Waffen für ihre Männer bereit. Die Bosks werden angeschirrt, und man beobachtet die Zeichen der Kriegslaternen, um zu sehen, ob etwa die Wagen fortgefahren werden müssen.
    Aphris hatte die Bosks bereits eingespannt. Kamchak sprang von der Kaiila und trat das Feuer aus. »Was ist los?« rief Aphris.
    Kamchak faßte sie grob am Arm, zerrte sie vor den Sleenkäfig, in dem Elizabeth kauerte, und schob sie zu dem anderen Mädchen hinein. Er konnte kein Risiko eingehen. Auf die verzweifelten Rufe Aphris' hörte er nicht, sondern warf mir Lanze und Bogen zu. Dann sprang er in den Sattel seiner Kaiila und raste los.
    Gleich darauf hatten wir die Herden erreicht. Dort hatten sich bereits die Tausendschaften gebildet, lange Reiterketten warteten mit stoßbereit erhobener Lanze.
    Kamchak gliederte sich in keiner Zehnerschaft oder Hundertschaft ein. Er ritt vielmehr vor die Masse der Reiter, galoppierte zu einigen Kriegern hinüber, die dort bereits warteten. Hier hielt er hastig Kriegsrat, und ich sah, wie er den Arm hob. Rote Kriegslaternen stiegen in die Höhe, und zu meiner Verblüffung öffneten sich die gewaltigen Boskherden, von den Herdensleen zur Seite gebissen, und die Kette der Reiter, den Kriegslaternen folgend, strömte mit unglaublicher Präzision wie ein Fluß zwischen den Bosks hindurch.
    Ich ritt an Kamchaks Seite, und nach wenigen Augenblicken hatten wir die beunruhigte Herde hinter uns gelassen und waren auf der freien Ebene. Im Licht der goreanischen Monde erblickten wir hingemetzelte Bosks, einige hundert Tiere und dahinter etwa tausend Tharlarionsreiter, die sich hastig zurückzogen.
    Anstatt die Verfolgung aufzunehmen, zügelte Kamchak plötzlich seine Kaiila. Ich sah, daß eine gelbe Laterne auf halber Höhe schimmerte.
    »Warum verfolgen wir sie nicht?« brüllte ich.
    »Wartet!« schrie er. »Wir haben uns hereinlegen lassen. Hört ihr?«
    In der Ferne hörten wir donnerndes Flügelschlagen, und dann entdeckten wir vor den goreanischen Monden die Silhouetten von Tarnkämpfern, die ins Lager herabstießen. Es waren wohl achthundert oder tausend Vögel. Ich hörte das Dröhnen der Tarntrommel, die den Formationsflug lenkte.
    »Wir sind Narren!« brüllte Kamchak und riß seine Kaiila herum. »Jeder zu seinem eigenen Wagen zurück!«
    Ich sah zwei gelbe und eine rote Laterne an den Pfählen.
    Das Auftauchen von Tarnkämpfern so weit im Süden erstaunte mich. Soviel ich wußte, befand sich die nächste Tarnkavallerie im fernen Ar. Gewiß stand Ar nicht im Krieg mit den Tuchuks!
    Also mußte es sich um Söldner handeln!
    Kamchak kehrte nicht zu seinem eigenen Wagen zurück, sondern galoppierte, von hundert Männern gefolgt, auf den Hügel zu, auf dem die Standarte der vier Boskhörner und der riesige Wagen Kutaituchiks standen, der Ubar der Tuchuks genannt wurde.
    Bei den Wagen hätten die Tarnkämpfer nur Sklaven, Kinder und Frauen gefunden – aber kein Wagen war angezündet oder beraubt worden.
    Wieder hörten wir das donnernde Flügelschlagen, und die Horde der Tarns rauschte über uns

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