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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sich mit in den Kampf stürzen wollten, aber die ruhigen Paravaci hatten diese Leute überzeugt, daß der Streit allein Turia und die Tuchuks anging und nicht die Wagenvölker im allgemeinen. Tatsächlich waren Abgesandte der Stadt auf Tarns zu den drei anderen Wagenvölkern geflogen und hatten deren Ubar versichert, daß die Stadt ihnen gegenüber keinerlei feindliche Absichten hege.
    Den Landweg jedoch vermochte die Kavallerie der Tuchuks einigermaßen erfolgreich zu blockieren. Viermal hatten die riesigen Tharlarions der Stadt den Weg freikämpfen wollen, doch jedesmal hatten sich die Hundertschaften zurückgezogen, bis der Angriff sich verzettelt hatte und die Tharlarions von den wenigen Kaiila eingekreist worden waren; und dann fielen die turianischen Reiter rasch den Pfeilen der Tuchuks zum Opfer.
    Mehrmals hatten Tharlarioneinheiten auch versucht, Karawanen zu schützen, die die Stadt verließen, oder waren erwarteten Karawanen entgegengezogen – aber jedesmal zwangen die schnellen Tuchukreiter diese Wagenzüge zum Umkehren oder brachten die Karawanen bis zum letzten Mann auf.
    Am meisten fürchteten die Tuchuks die Tarnsöldner der Stadt, denn diese vermochten relativ ungestört vom Rücken ihrer Tiere aus auf die Krieger zu schießen – aber diese einzige wirksame turianische Waffe vermochte die Tuchuks nicht aus der Nähe der Stadt zu vertreiben. Auf der freien Prärie wehrten sich die Tuchuks, indem sie ihre Hundertschaften in Zehnerschaften aufteilten und somit als kleine und wenige Gruppen kaum Ziele boten. Es ist nicht leicht, vom Rücken eines Tarn aus einen Kaiilareiter zu treffen, wenn dieser sich der Gefahr bewußt ist und Ausweichmanöver macht; wagte sich der Tarnkämpfer sogar zu nahe an sein Ziel heran, waren er und sein Tier dem Gegenfeuer der Tuchuks ausgesetzt, die ihre kleinen Bogen wohl einzusetzen verstanden. Die Schießkünste der Tarnkämpfer sind am wirksamsten gegen Massen von Infantrie oder gegen größere Tharlarioneinheiten. Wichtig war auch die Tatsache, daß viele der Tarnsöldner mit der zeitraubenden und unangenehmen Aufgabe betraut waren, die Stadt aus der Luft mit Nachschubgütern zu versorgen – mit Pfeilholz und Nahrungsmitteln, die teilweise vom fernen Cartius herbeigeschafft werden mußten. Ich vermutete, daß die Söldner, die als Tarnkämpfer einer besonders stolzen Volksgruppe angehörten, den Turianern für diese Dienste einen hohen Preis abverlangten, denn die Zumutung, Lasten zu transportieren, ließ sich nur durch das Gewicht goldener Tarnmünzen einigermaßen mildern. Wasserprobleme gab es in der Stadt nicht, denn sie wurde aus gekachelten Brunnen versorgt, von denen einige viele hundert Meter tief sind; es gibt auch Reservoirs, die aus der Schneeschmelze und durch den Frühlingsregen gespeist werden.
    Kamchak saß des öfteren wütend auf seiner Kaiila und beobachtete die fernen weißen Mauern Turias. Er konnte nichts gegen die Luftversorgung der Stadt unternehmen. Ihm fehlten Belagerungsmaschinen, Truppen und die Kriegserfahrung der nördlichen Städte. Er stand hier vor dieser Stadt als Nomade, auf seine Weise von den Mauern gehemmt.
    »Ich möchte wissen«, sagte ich, »warum die Tarnkämpfer nicht gegen die Wagen vorgegangen sind – etwa mit Brandpfeilen –, warum sie nicht die Bosks angreifen und aus der Luft töten, so daß wir uns zurückziehen müßten.«
    Das erschien mir die einfachste Strategie zu sein. Es gab schließlich auf der Prärie keine Möglichkeit, Wagen oder Bosks zu verstecken.
    »Es sind Söldner«, knurrte Kamchak geringschätzig.
    »Wie meinst du das?«
    »Wir haben sie bezahlt, daß sie unsere Wagen nicht verbrennen und die Bosks in Ruhe lassen.«
    »Sie erhalten also Geld von beiden Seiten?«
    Aus irgendeinem Grund ärgerte mich das, obwohl es mich natürlich freute, daß die Wagen und die Bosks dadurch in Sicherheit waren. Wahrscheinlich war ich wütend, weil ich mich selbst als Tarnkämpfer betrachtete und es mir irgendwie unehrenhaft vorkam, daß die Dienste der mächtigen Tarn gleichermaßen beiden Seiten angeboten wurden.
    »Aber«, fuhr Kamchak fort, »letztlich wird Saphrar aus Turia meinen Preis überbieten – und die Wagen werden brennen, und die Bosks werden getötet …« Er knirschte mit den Zähnen. »Noch hat er den Preis nicht erreicht«, sagte Kamchak, »weil wir ihm noch nicht wirklich geschadet haben.«
    Ich nickte.
    »Wir ziehen uns zurück«, sagte Kamchak. Er wandte sich an einen Untergebenen. »Die Leute

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