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GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 04 - Die Nomaden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ko-ro-baner und kein Tuchuk bist.« Und er fügte ernst hinzu: »Aber du hast trotzdem eine Mutnarbe – nicht alle Männer, die die Mutnarbe haben, tragen diese sichtbar mit sich herum.«
    Ich schwieg.
    »Also«, fuhr Harold fort. »Ich bin jetzt müde und reite zu meinem Wagen. Ich habe da eine kleine Sklavin, um die ich mich endlich einmal kümmern muß.«
    »Ich hatte keine Ahnung, daß ich auch einen Wagen besitze«, sagte ich.
    »Das ahnte ich schon, als du die Nacht nach der Schlacht unbequem in Kamchaks Wagen verbrachtest. Ich habe dich damals gesucht, aber ich fand dich nicht. Es wird dich freuen zu hören, daß dein Wagen von den Paravaci verschont wurde, ebenso wie der meine.«
    Ich lachte. »Seltsam, daß ich gar nichts davon wußte.«
    »Du hättest es längst wissen können«, sagte Harold, »wenn du nicht nach unserer Rückkehr sofort wieder nach Turia geritten wärst – als die Wagen von der Stadt fortzogen. Damals hast du ja nicht mal bei Kamchaks Wagen vorbeigeschaut. Aphris oder jemand anderes hätte dich einweihen können.«
    »Aus dem Sleenkäfig?« fragte ich.
    »Als wir auf unseren Tarns ins Lager kamen, war sie nicht in ihrem Käfig«, sagte Harold.
    »Oh«, bemerkte ich, »das freut mich zu hören.«
    »Die kleine Barbarin ebenfalls nicht.«
    »Was ist aus ihr geworden?«
    »Kamchak hat sie einem Krieger gegeben.«
    »Oh«, sagte ich. Mich betrübte diese Nachricht. »Warum hast du mir nichts von meinem Wagen gesagt?«
    »Ich hielt es nicht für wichtig.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Wahrscheinlich lassen sich Ko-ro-baner von solchen Dingen eher beeindrucken – ich meine vom Besitz von Wagen und so weiter.«
    Ich lächelte. »Harold von den Tuchuks«, sagte ich. »Ich bin jetzt müde.«
    »Gehst du denn heute wieder nicht zu deinem Wagen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wie du willst. Aber ich habe gehört, daß er recht gut eingerichtet ist – mit Paga und Ka-la-na-Weinen aus Ar und so weiter.«
    Turia hatte uns zwar seine Reichtümer und Schätze überlassen müssen – aber viel Paga oder Ka-la-na-Wein war dabei nicht angefallen. Wie ich vielleicht schon erwähnt habe, ziehen die Turianer im allgemeinen schwere süße Weine vor, die ich nicht mag. Als Beuteanteil hatte ich hundertundzehn Flaschen Ka-la-na-Wein aus Tyros, Cos und Ar an mich genommen, die ich jedoch unter meine Armbrustschützen verteilen ließ – bis auf eine Flasche, die Harold und ich vor zwei Tagen geleert hatten. Ich beschloß, die Nacht doch in meinem Wagen zu verbringen. Vor zwei Tagen war es ein Pagaabend geworden, heute war die Zeit reif für ein wenig Ka-la-na, dachte ich mir und freute mich, daß ich einen angemessenen Vorrat im Wagen hatte.
    Ich blickte zu Harold auf und grinste. »Vielen Dank«, sagte ich.
    »Bitte«, bemerkte Harold, sprang in den Sattel seiner Kaiila, die er an eine Säule gebunden hatte. »Ohne mich findest du aber deinen Wagen nie – und ich halte mich hier nicht länger auf.«
    »Warte!« rief ich.
    Aber schon galoppierte seine Kaiila aus dem Raum, rutschte über den Teppich des Nachbarzimmers und donnerte einen Korridor entlang – in Richtung Haupteingang.
    Knurrend löste ich die Zügel meiner Kaiila, stieg auf und setzte Harold nach. Ich hatte wenig Lust, allein in den Straßen Turias herumzureiten oder zwischen den dunklen Wagen draußen herumfragen zu müssen, um mein Gefährt zu finden. Ich lenkte meine Kaiila die Palaststufen hinab, trabte durch die inneren und äußeren Höfe und galoppierte schließlich auf die Straße hinaus. Die überraschten Wächter versuchten mir einen geziemenden Gruß nachzuschicken.
    Wenige Meter weiter zügelte ich meine Kaiila, die wütend auf die Hinterhand stieg. Harold saß in aller Gemütsruhe im Sattel seiner Kaiila und blickte mich tadelnd an.
    »Solche Hast ziemt sich nicht für den Kommandanten einer Tausendschaft.«
    »Schön«, sagte ich, und wir schlugen in gemütlicher Gangart den Weg zum Haupttor ein.
    »Ich fürchtete schon«, sagte ich, »daß ich meinen Wagen ohne dich nicht finden würde.«
    »Aber es ist der Wagen eines Kommandanten«, sagte Harold und tat erstaunt. »Jeder hätte dir den Weg weisen können.«
    »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Das überrascht mich nicht. Du bist ja nur ein Ko-ro-baner.«
    »Aber vor langer Zeit haben wir die Wagenvölker zurückgeschlagen.«
    »Damals war ich nicht dabei«, sagte Harold.
    »Das stimmt wohl.«
    Wir ritten eine Zeitlang schweigend nebeneinander her.
    »Wenn es nicht unter unserer

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