GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor
winzigen Goldring der Tuchukfrauen.
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Wie Elizabeth schon vermutet hatte, war Ho-Tu nur zu gern bereit, mir das Haus des Cernus zu zeigen.
Er war sehr stolz auf den Umfang und die Vielfalt des Unternehmens; die Anlage war auch wirklich beeindruckend – das größte und reichste Sklavenhaus in Ar. Das Haus des Cernus war über dreißig Generationen alt. Die spezielle Züchtung von Sklaven stellt dabei nur einen kleinen Teil des Geschäfts dar. Die größte Gruppe sind die in Freiheit geborenen und später versklavten Männer und Frauen – ein nicht ungewöhnliches Schicksal in dieser grausamen und kriegerischen Welt. Sklavenüberfälle sind das große Geschäft, und von Zeit zu Zeit fällt auch eine ganze Stadt. Was den Markt angeht, so ist das Angebot natürlich groß, und jeder Sklavenhändler bemüht sich, Besonderheiten zu bieten. So nahm ich an, daß das Haus des Cernus zur Zeit bemüht war, eine Nachfrage nach Barbarenmädchen zu schaffen, und sei es auch nur zur Abrundung für die Vergnügungsgärten reicher Kaufleute – Mädchen, die Cernus offenbar in größeren Mengen liefern konnte als seine Konkurrenten.
Das Haus des Cernus ist ein großer Zylinder mit zahlreichen Stockwerken und enthält Einrichtungen, die sich allenfalls in der Größe von den Anwesen anderer Sklavenhändler unterscheidet. Es gibt Badebecken, Küchen, Wäschereien, Lagerräume, medizinische Einrichtungen, Korridore für Bedienstete, die ausnahmslos im Haus wohnen; die Bibliothek, Archive, Räume für Schmiede, Bäcker, kosmetische Fachleute, Zahnärzte, Wäschebleicher, Färber, Weber und Lederarbeiter; Garderobe- und Juwelenkammern, Tarnkäfige, zwei an der Zahl, die sich durch große Portale zu zwei Tarnstangen an der Außenseite des Hauses führen; die Trainingsräume für Sklaven und Wächter und für jene, die den Beruf des Sklavenhändlers erlernen wollen; Erholungsräume für die Bediensteten, Eßräume – und natürlich tief unten im Zylinder die verschiedenen Gehege und Käfige, in denen Sklaven gebrandet, ausgeliefert, gesammelt werden; Lieferungen an das Haus des Cernus, Nahrungsmittel und Materialien, treffen hier ständig ein; es ist nicht ungewöhnlich, daß am Tage hundert neue Sklaven angeliefert werden; zu jeder Zeit halten sich zwischen vier- und sechstausend Sklaven in den Anlagen des Zylinders auf. Viele sind natürlich einfach eingeschlossen und bleiben dort, bis der Verkauf ansteht; ganze Gruppen werden zu Großhandelspreisen an kleinere Sklavenhändler weitergegeben, die gewöhnlich aus fernen Städten anreisen, um Ware zu erwerben, die es in Ar im Überfluß und zu angemessenen Preisen gibt. Ar ist die Sklavenhauptstadt des erforschten Gor.
Obwohl es im Hause des Cernus verschiedene private Auktions- und Schauräume gibt, werden die meisten Sklaven in einem der fünf öffentlichen Auktionshäuser verkauft, die vom Administrator der Stadt lizensiert und besteuert werden. Das bedeutendste Auktionshaus, das Curuleum, enthält den großen Auktionsblock. Es bedeutet für ein Sklavenmädchen großes Prestige, auf diesem Block im Curuleum verkauft zu werden, und alle streben danach – denn so ein Verkauf garantiert einen reichen Herrn und ein luxuriöses und meist auch angenehmes Leben. In den kleineren Auktionshallen laufen die Verkäufe viel schneller ab, während man den Mädchen auf dem großen Auktionsblock Zeit läßt, sich angemessen darzustellen.
»Dies ist der beste unserer privaten Auktionsräume«, sagte Ho-Tu.
Ich sah mich um. Auf dem marmornen Halbrund der Sitze hatten vielleicht hundert Interessenten Platz. Der Auktionsblock bestand nach allgemeiner Tradition aus Holz.
Ich folgte Ho-Tu durch einen Korridor, an dessen Ende wir kurz in einen großen Raum blickten. Ich sah zwei Sklavenmädchen in gelber Tunika und mit Sklavenkragen um den Hals. Ein Mädchen diktierte von einem Stück Papier, und das andere Mädchen kopierte den Text auf ein anderes Blatt. Aus der Geschwindigkeit, mit der dies geschah, schloß ich, daß hier eine Art Kurzschrift in Gebrauch war. Auch einige freie Männer hielten sich in dem Raum auf, offenbar Schriftgelehrte, auch wenn sie bis zur Hüfte nackt waren. Sie färbten durch Siebmatritzen große Bögen Papier ein. Einer hielt sein Produkt in die Höhe, und ich sah, daß es sich um ein Plakat handelte, wie es an die Mauern von Gebäuden geklebt wurde oder an die Anschlagtafeln in der Nähe der Märkte. Auf dem Blatt wurde ein Verkauf angekündigt. Andere Plakate,
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