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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die an Drähten hingen, verkündeten Spiele und Tarnrennen. Eine Gemeinsamkeit lag darin, daß in jedem Falle das Haus des Cernus mit dem Vorgang zu tun hatte, sei es bei dem Verkauf oder bei der Finanzierung der Rennen oder Spiele.
    Ho-Tu führte mich nun in einen anderen Korridor. An seinem Ende standen zwei Wächter vor einer Tür. Sie erkannten den Oberaufseher sofort und ließen uns passieren. Wenige Schritte dahinter befand sich eine zweite Tür. Eine kleine Luke öffnete sich, und eine Frau nickte uns zu. Im nächsten Augenblick wurden zwei Riegel zurückgeschoben, und wir erreichten einen weiteren Korridor. Hinter uns wurde die Tür wieder fest verschlossen.
    Ho-Tu bog ab, und ich blickte zu meiner Überraschung durch eine riesige Glaswand, die etwa drei Meter hoch und fünf Meter breit war; der ganze Korridor schien aus solchen Fenstern zu bestehen.
    Jenseits des Glases erstreckte sich eine Art Vergnügungsgarten. Kleine Bäume, weiches Gras, einige Brunnen und verschlungene Wege. Leise Musik erklang. Ich trat unwillkürlich zurück, als ich zwei wunderschöne Mädchen auf mich zukommen sah; ihr Haar war mit weißer Seide zusammengebunden. Sie konnten kaum achtzehn sein.
    »Sei unbesorgt«, sagte Ho-Tu. »Sie können dich nicht sehen. Auf der anderen Seite sieht diese Wand wie ein Spiegel aus.«
    Ich tat beeindruckt, obwohl ich natürlich solche Einrichtungen von der Erde her kannte.
    »Sind das Sklaven?« fragte ich.
    »Natürlich – aber sie wissen es nicht. Es sind Exoten.«
    Dieser Ausdruck wird für jede ungewöhnliche Sklavenart verwendet. Exoten sind in der Regel sehr selten.
    »In welcher Hinsicht sind sie exotisch?«
    Ho-Tu sah mich an und grinste. »Sie wissen nichts von Männern.«
    »Du meinst, sie sind von Weißer Seide?«
    Er lachte. »Nein, sie leben seit ihrer Kindheit hier in den Gärten. Sie haben in ihrem ganzen Leben noch keinen Mann gesehen. Sie wissen gar nicht, daß es so etwas gibt.«
    Jetzt verstand ich auch die Abgeschiedenheit dieser Räume und warum in den Korridoren nur Frauen zu sehen waren.
    »Für so eine Sklavin sind sehr hohe Preise zu erzielen«, versicherte Ho-Tu und führte mich zurück.
    In einem großen Flur kamen wir an vier Sklavinnen vorbei, die auf den Knien hockten und die Fliesen schrubbten. Ein Sklave mit einer Peitsche überwachte sie.
    »Dies ist ein interessanter Raum«, sagte Ho-Tu und öffnete eine Tür. Durch einen einseitigen Spiegel blickten wir in ein luxuriös eingerichtetes Zimmer mit offenem Garderobenschrank, seidenüberzogenen Truhen, einem riesigen Seidendiwan und zahlreichen Teppichen. Auf einer Seite war ein Marmorbad in den Boden eingelassen. Es hätte sich um die Privatgemächer einer Dame aus Hoher Kaste handeln können, wenn sie sich nicht im Haus eines Sklavenhändlers befinden hätten.
    »Dieser Raum ist für ganz besondere Gefangene«, erklärte Ho-Tu. »Manchmal amüsiert sich Cernus mit den Frauen, die in diesem Zimmer gefangen sind. Er läßt sie glauben, daß er sie gut behandelt, wenn sie ihm zu Gefallen sind.«
    »Und wenn sie ihm nicht zu Gefallen sind?« fragte ich.
    »Dann werden sie mit der Kette erdrosselt, die das Zeichen des Hauses Cernus trägt. Cernus mag keine Widersetzlichkeit in solchen Dingen.«
    Ich starrte wortlos in die Luxuszelle.
    »Du scheinst das Haus des Cernus nicht sehr zu mögen«, bemerkte Ho-Tu.
    »Und du – Oberaufseher?«
    Er sah mich überrascht an. »Ich werde gut bezahlt.« Dann zuckte er die Achseln. »Den größten Teil des Hauses hast du jetzt gesehen – es fehlen nur noch die Ausbildungsräume, die Käfige und Gehege, die Vorbereitungsräume und so weiter.«
    »Wo sind die Frauen, die gestern abend aus dem schwarzen Schiff in den Voltai-Bergen gebracht wurden?«
    »In den Gehegen. Folge mir.«
    Auf dem Wege in die unteren Regionen des Zylinders, die teilweise auch unter der Erdoberfläche lagen, kamen wir am Büro des Caprus vorbei. Ich sah Elizabeth im Korridor, einen Stapel Schriftrollen im Arm.
    Als sie mich erblickte, fiel sie auf die Knie und senkte den Kopf.
    »Ich sehe, deine Ausbildung hat noch nicht einmal angefangen«, sagte ich streng.
    »Ihre Ausbildung beginnt bald«, schaltete sich Ho-Tu ein.
    »Was soll die Verzögerung?« fragte ich.
    »Cernus' Anweisung«, sagte Ho-Tu. »Er möchte zunächst eine kleine Gruppe Barbarensklavinnen ausbilden lassen. Sie kommt zu dieser Gruppe.«
    »Die Mädchen von gestern abend?« fragte ich.
    »Nur zwei davon kommen in ihre Gruppe. Die anderen

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