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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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grinste er und sagte: »Vielleicht.«
    Sura hob den Kopf.
    »Würdest du es wagen, gegen eine einfache Sklavin zu kämpfen«, fragte ich, »die erst vor wenigen Tagen das Spiel erlernt hat und vielleicht nur eine Ahn lang gespielt hat?«
    »Wen meinst du?« fragte Cernus.
    »Er meint mich, Herr«, sagte Sura unterwürfig und schlug die Augen nieder.
    »Frauen spielen nicht«, sagte Cernus gereizt und stand auf. »Hast du es gewagt, das Spiel zu lernen, Sklavin?«
    Dann wandte er sich an mich. »Such dir einen würdigeren Champion aus, Narr«, sagte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Ich wähle Sura.« Cernus konnte bestimmt nicht wissen, daß Sura eins der größten Naturtalente für das Spiel war, das ich je erlebt hatte.
    Die Männer an den Tischen lachten auf, und aus keinem erkennbaren Grund versetzte Cernus der knienden Sklavin zornig einen Schlag.
    Neben mir flüsterten zwei Männer. »Wo ist Ho-Tu?« fragte der eine.
    Diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt.
    »Ho-Tu ist nach Tor geschickt worden, um Sklaven zu kaufen«, lautete die Antwort.
    Ich hielt das für einen schlauen Schachzug des Sklavenhändlers, denn der kräftige Oberaufseher hätte es sicherlich nicht zugelassen, daß seine Geliebte so behandelt wurde.
    »Ich spiele nicht mit einer Frau«, entschied Cernus schließlich und wandte sich ab.
    Sura sah mich hilflos an, und ich lächelte ihr zu. Sie war meine einzige Hoffnung gewesen.
    Cernus nahm nun wieder am Tisch Platz, auf dem inzwischen Philemon das Spiel aufgebaut hatte. »Es ist sowieso egal«, wandte er sich an mich, »denn ich habe bereits einen Champion für dich bestimmt.« Er begann dröhnend zu lachen. »Hup der Narr wird für dich spielen!«
    In diesem Augenblick kamen zwei Männer durch den Haupteingang des Saals, von zwei Wächtern geführt. Der eine wahrte eine gewisse Würde; er trug die Robe eines Spielers. Der andere rollte und purzelte über die Fliesen, sprang auf die Füße und tanzte zum Vergnügen der Anwesenden herum.
    Hup machte den Sklavenmädchen große Augen, ging rückwärts, stolperte, fiel und begann kreischend auf und ab zu springen. Die Mädchen lachten.
    Bei seinem Begleiter handelte es sich zu meiner Überraschung um den blinden Spieler, den ich vor langer Zeit vor der Pagataverne am großen Tor hatte spielen sehen; jener Spieler, der den Weinhändler mit einem brillanten Zug geschlagen hatte. Ich fand es seltsam, daß dieser Mann in der Gegenwart Hups gefunden worden war, in dessen mißgestaltetem Kopf zweifellos kein vernünftiger Gedanke zustande kommen konnte.
    Ich sah, wie Sura den Zwerg entsetzt ansah. Sie schien vor Widerwillen zu erschaudern.
    »Spieler Qualius«, rief Cernus, »du bist nun wieder einmal im Haus des Cernus, der nun Ubar von Ar ist.«
    »Ich fühle mich geehrt«, sagte der blinde Spieler.
    »Möchtest du noch einmal gegen mich spielen?« fragte Cernus.
    »Nein«, sagte der blinde Spieler trocken. »Ich habe dich schon einmal geschlagen.«
    »Das war ein Fehler, nicht wahr?« fragte Cernus aufgeräumt.
    »In der Tat«, sagte Qualius, »denn dafür wurde ich geblendet.«
    »So hatte letztlich ich gesiegt, nicht wahr? Wie kommt es, daß meine Männer dich bei Hup dem Narren fanden?«
    »Ich teile mit ihm das Quartier«, sagte Qualius. »Einem armen Spieler stehen wenige Türen offen.«
    Cernus lachte. »Spieler und Narren haben viel gemein.«
    Hup rannte unterdessen zwischen den Tischen herum, stahl sich hier einen Bissen und dort einen Schluck, wurde vertrieben, machte aber immer neue Vorstöße.
    »Hier dein Champion!« sagte Cernus.
    »Warum bringst du mich nicht einfach um – dann ist es schnell vorbei?« fragte ich.
    »Hast du kein Vertrauen in deinen Spieler?« fragte Cernus und begann laut zu lachen. Auch Hup fiel in die allgemeine Heiterkeit ein.
    »Da du einen Champion hast«, sagte Cernus, »ist es fair, wenn auch ich mir einen Kämpfer erwähle.« Er drehte sich um und deutete auf die Tür.
    Rufe der Überraschung klangen auf.
    Aufgebracht eilte ein junger Mann in den Saal, kaum achtzehn oder neunzehn Jahre alt, mit durchdringendem Blick und unglaublich anziehenden Zügen; er trug die Robe eines Spielers, sie war aus bester Seide, goldbestickt, und seine Sandalen hatten goldene Schnürsenkel. Die strahlende Erscheinung wurde dadurch etwas beeinträchtigt, daß er etwas humpelte, er zog das rechte Bein nach. Doch selten hatte ich ein schöneres, gleichmäßigeres Gesicht gesehen, auf dem jetzt jedoch Wut und Ratlosigkeit

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