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GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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kämpften.
    Er stellte sich vor dem Tisch des Cernus auf und hob die Hand. »Tal«, sagte er. »Warum bin ich hier?«
    Ich musterte das Gesicht des jungen Mannes, das mir seltsam vertraut vorkam. Es war mir fast, als hätte ich es schon einmal gesehen.
    Mein Blick fiel zufällig auf Sura, und zu meiner Verblüffung schien auch sie den Jungen irgendwie zu erkennen; ihr Blick war starr auf sein Gesicht gerichtet.
    »Du bist hier, um zu spielen – als mein Champion«, sagte Cernus.
    Der Junge blickte ihn verständnislos an.
    »Wenn du gewinnst«, fuhr der Ubar fort, »bekommst du hundert Goldstücke.«
    »Ich werde gewinnen«, sagte der Junge und blickte vielsagend zu Qualius hinüber. »Das Spiel wird sicher interessant«, fügte er hinzu.
    »Qualius aus Ar«, sagte Cernus, »soll nicht dein Gegner sein. Dein Gegner ist der dort.« Und der Sklavenhändler deutete auf Hup, der sich in einer Ecke herumwälzte.
    Wut entstellte die Züge des Jungen. »Ich spiele nicht! Das wäre eine Beleidigung für mich und das Spiel!«
    »Wenn du nicht spielst«, sagte Cernus freundlich, »verläßt du dieses Haus nicht lebend.«
    »Was soll das alles?« fragte der junge Mann furchtlos.
    »Ich räume diesem Gefangenen eine Überlebenschance ein«, sagte Cernus und deutete auf mich. »Wenn sein Champion siegt, kommt er mit dem Leben davon; verliert sein Champion, muß er sterben.«
    »Ich habe noch nie bewußt verloren«, sagte der junge Spieler.
    »Ich weiß«, bemerkte Cernus.
    Der Junge sah mich an. »Sein Blut klebt an deinen Händen«, sagte er, »nicht an den meinen.«
    Cernus lachte. »Dann spielst du also?«
    »Bringen wir die Farce hinter uns!« sagte der Junge.
    Philemon deutete auf das Spielbrett, und der Spieler nahm Platz.
    »An den Tisch, Narr!« rief Cernus in den Saal.
    Hup schreckte zusammen, sprang auf, machte einen Salto und hoppelte an den Tisch, wo er sein Kinn auf die Platte legte und ein Stück Brot zu knabbern versuchte, das dort lag.
    Alle Anwesenden lachten, mit Ausnahme von Relius, Ho-Sorl, dem jungen Spieler und Sura. Wieder verblüffte mich das Staunen, mit dem sie den gutaussehenden gehbehinderten Jungen betrachtete. Ich durchforschte meine Erinnerung, versuchte in Gedanken zu fassen, was sich meinem Begreifen entzog.
    »Möchtest du meinem Gefangenen nicht deinen Namen sagen?« wandte sich Cernus an den Jungen.
    Unwillig öffneten sich die schöngeschwungenen Lippen: »Ich bin Scormus aus Ar«, sagte er.
    Ich schloß die Augen und begann vor Gelächter zu beben. Und die anderen, auch Cernus, fielen in meine Heiterkeit ein, bis der Saal widerhallte.
    Mein Champion war Hup, ein Narr – doch der Spieler für Cernus war der brillante Scormus aus Ar, der junge, phänomenale Scormus, der das erste Brett in der Stadt spielte und die höchste Brücke in der Stadt hielt, der Meister nicht nur aller Spieler Ars sondern des ganzen Planeten. Viermal hatte er schon die Goldschale auf den Jahrmärkten im Sardargebirge gewonnen, er war bisher noch aus jedem Turnier als Sieger hervorgegangen.
    Plötzlich schrie Sura auf: »Er ist es!«
    Und in diesem Augenblick überkam mich so plötzlich die Erkenntnis, daß mir eine Sekunde lang der Atem stockte und der Raum um mich dunkel zu werden schien.
    »Ist sie wahnsinnig?« wandte sich Scormus an den Hausherrn.
    In Suras Augen schimmerten Tränen, und sie barg den Kopf in den Händen.
    Hup hüpfte zu der weinenden Sklavin und legte seinen unförmigen Kopf an ihre Schulter. Einige Männer an den Tischen lachten. Doch Sura wich vor dem schiefen Gesicht nicht zurück. Zur allgemeinen Verblüffung küßte der unförmige, mißgestaltete Zwerg Sura zärtlich auf die Stirn. Ihre Schultern zitterten. Sie lächelte weinend und senkte den Kopf.
    »Was geht hier vor?« wollte Cernus wissen.
    Hup stieß einen wilden Schrei aus, machte einen Rückwärtssalto und drehte sich mehrmals auf der Stelle, bis er schwindlig zu Boden sank. Er begann laut zu schluchzen. Scormus hob angewidert den Kopf. »Spielen wir endlich.«
    »Spiele, Narr!« befahl Cernus.
    Der kleine Narr hüpfte an den Tisch. »Spiele! Spiele! Spiele!« wimmerte er. »Hup spielt.«
    Der Zwerg nahm eine Figur und schob sie fort.
    »Du bist noch nicht dran!« rief Cernus. »Gelb hat den ersten Zug.«
    Gereizt zog Scormus einen Tarnkämpfer.
    Hup nahm eine rote Figur zur Hand und musterte sie. »Schönes, schönes Holz«, sagte er.
    »Kennt sich der Narr mit den Spielzügen überhaupt aus?« fragte Scormus verächtlich.
    »Schön,

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