Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 05 - Die Meuchelmörder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Block hinüber.
    Die Mädchen wandten sich um, und Elizabeth erkannte mich, der ich in die Lumpen eines Sklaven gekleidet war, die Hände hinter dem Rücken gefesselt, ein hilfloser Gefangener des Sklavenhändlers Cernus, Ubar von Ar.
    Sie riß erschreckt die Augen auf und blieb wie erstarrt stehen, hob die gefesselten Arme vor den Mund. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Dann wurde sie brutal weitergezerrt. Verzweifelt versuchte sie über die Schulter zurückzublicken, doch dann war sie verschwunden.
    »Ehe sie an Samos ausgeliefert wird«, sagte Cernus, »werde ich sie mir wohl noch einmal vornehmen. Sie hat mir eben gefallen.«
    Ich schwieg.
    »Bringt ihn fort«, sagte Cernus verärgert.

18
     
     
    »Heute abend«, rief Cernus und hob seine Trinkschale, »haben wir allen Grund zum Feiern.«
    Nie zuvor hatte ich den zurückhaltenden Sklavenhändler so freudig erregt gesehen wie in diesen Stunden, die auf die Auktion im Curuleum folgten. Das Fest begann spät in der Halle des Cernus, und Wein und Paga flossen reichlich. Vergnügungssklavinnen gab es in großer Zahl, Wächter stolperten betrunken mit ihren Weinkrügen herum. Cernus' Krieger sangen an den Tischen. Gebratene Tarsk wurden an langen Spießen zu den Tischen getragen. Mädchen, die noch im Training waren, servierten nackt den Wein. Musiker hackten oder zupften wild an ihren Instrumenten herum.
    Man hatte meinen Oberkörper freigelegt und mich mehr als einmal mit Stockschlägen quer durch den Saal getrieben, wobei ich meine Sklavenhaube trug.
    Nun konnte ich zwar wieder sehen, war aber angekettet und kniete blutüberströmt vor der Plattform, auf der Cernus thronte.
    Wenige Schritte von mir entfernt, ebenfalls gefesselt, kniete Elizabeth Cardwell, und ihr einziges Kleidungsstück war die Kette des Cernus.
    Auf der anderen Seite des Saals sah ich zu meinem Entsetzen Sura, Relius und Ho-Sorl, ebenfalls in Fesseln.
    Die Puppe, die Sura so geliebt hatte, das Erinnerungsstück an ihre Mutter, das sie in ihrem Quartier so heftig verteidigt hatte, lag zerfetzt vor ihr auf den Fliesen.
    »Was haben sie verbrochen?« hatte ich gefragt.
    »Sie wollten dich befreien«, lachte Cernus. »Die Männer haben einen Angriff versucht, während die Frau deine Wächter zu bestechen versuchte.«
    Ich schüttelte den Kopf, denn ich begriff nicht, warum sich Relius und Ho-Sorl so offen auf meine Seite stellten oder warum Sura für mich ihr Leben riskieren wollte. Ich hatte wenig getan, um solche Freunde zu verdienen.
    Elizabeth sah mich starr an. Sie hatte offenbar einen Schock erlitten.
    »Portus soll kommen!« rief Cernus.
    Der Sklavenhändler, der Cernus' größter Konkurrent gewesen war, wurde gebracht, zweifellos aus den Verliesen des Zentralzylinders.
    Er war sehr abgemagert, die Haut hing ihm faltig von den Knochen. Seine Fesseln wurden entfernt, eine blanke Hakenklinge wurde ihm in die zitternde Hand gedrückt.
    »Bitte, mächtiger Cernus!« flehte er. »Sei barmherzig!«
    Der Sklave, der am ersten Abend meines Aufenthaltes in diesem Haus beim Messerkampf gesiegt hatte, sprang in die kleine Sandarena und begann den alten Sklavenhändler zu umkreisen.
    »Bitte, Cernus!« rief Portus, als ein langer blutiger Streifen auf seiner Brust erschien. »Bitte, Kastenbruder!« rief er. Der Sklave, schnell, begierig, lachend, schlug wieder und wieder zu. Schließlich versuchte sich Portus zur Wehr zu setzen, doch er war zu langsam und ungeschickt; er stolperte herum und wurde immer wieder neu verwundet, wenn auch nicht tödlich. Schließlich sank er geschwächt zu Boden, zu Füßen des lachenden Sklaven.
    »Er soll dem Ungeheuer zum Fraß vorgeworfen werden«, befahl Cernus.
    Der wimmernde Portus wurde aus dem Saal geschleppt.
    Gleich darauf hörte ich aus der Ferne einen langgedehnten Schrei und ein wildes Brüllen.
    Die Anwesenden erschauderten.
    »Das Ungeheuer ist gesättigt«, erklärte Cernus lachend und trank Wein, der ihm übers Kinn rann.
    »Bringt nun die Hinrabia!« befahl Cernus.
    Ein Sklavenmädchen in gelber Vergnügungsseide wurde hereingezerrt, eine schlanke Gestalt mit kurzem schwarzem Haar und dunklen Augen.
    Ich hielt den Atem an, denn es handelte sich um Claudia Tentia Hinrabia, die sich staunend umsah.
    »Du bist das Sklavenmädchen Claudia?« fragte Cernus.
    »Ja, Herr«, lautete die Antwort.
    »Weißt du, in welcher Stadt du bist?«
    »Nein, ich trug eine Haube, als ich in dieses Haus gebracht wurde.«
    »Es stimmt doch, daß du in Wirklichkeit Claudia

Weitere Kostenlose Bücher